Index Reparatur-Beraterfür den Anbaumotor MAWVEB MESSGERÄTE- UND ARMATURENWERK I n h a l t s v e r z e i c h n i s
Vorwortzum nächsten Punkt ; IndexDieses Reparatur-Handbuch, in Kurzform verfaßt, gibt Aufschluß über
das vollständige Zerlegen, den Zusammenbau des Anbaumotors und über die wichtigsten zu
beachtenden Punkte. |
Bild 1
Die drei wichtigsten Punktezum nächsten Punkt ; Index
4. Demontage-Anleitungzum nächsten Punkt ; IndexZur kompletten einwandfreien Demontage benötigen Sie nur zwei spezielle Abzieher; dies sind Schwungscheiben- und Kupplungsdeckel-Abzieher. Einen Abzieher für das kleine Kettenrad werden Kraftfahrzeug-Werkstätten haben. Im übrigen genügen Schraubenzieher und genormte Mutterschlüssel. Bei der Schwungscheiben-Demontage wird erst von Hand mittels des kleinen Knebels der Abzieher auf den Kurbelzapfen links M 8x1 aufgeschraubt und anschließend mit einem Maulschlüssel SW 27 rechtsdrehend mit der Abzugmutter M 22x1,5 die Scheibe abgedrückt. Der Motor wird am besten auf eine aus Hartholz hergerichtete Unterlage zur bequemen Arbeit gelegt. In den folgenden vier Bildern zeigen wir Ihnen den Vorgang und die Anordnung. |
Bild 2 | Bild 3 |
Bild 4 | Bild 5 |
5. Leistungsverlust5.1 durch Auspuffanlagezum nächsten Punkt ; IndexStets zuerst die Auspuffanlage bei Leistungsverlust demontieren und
diese von anhaltenden Verbrennungsrückständen gründlich säubern. 5.2 durch Kolben und Kolbenringezum nächsten Punkt ; IndexDie normale Verkrustung durch Verbrennungsrückstände, prozentual in
Abhängigkeit von den gefahrenen Kilometern, kann nicht genannt werden, da die Faktoren
zu unsicher sind. Der Verkrustungsgrad ist abhängig von der verwendeten Ölqualität,
von der Kraftstoff-Ölmischung, dem Kraftstoff-Luftgemisch, der Fahrweise des Kunden
und auch von der Zündeinstellung. |
Bild 6
Stahlzungen in den Abmessungen ~ 80 lang, 5 breit und 0,3 mm dick
verwenden. Bei Verwendung dieser Stahlzungen wird der Kolbenring an einer Stoßstelle
so weit angehoben, bis eine Stahlzunge eingeschoben werden kann. Unter leichtem Druck,
so, wie man einen Apfel schält, wird die Zunge um den Kolben gezogen. Nach Einziehen
von drei oder vier derartigen Zungen können die Kolbenringe, vor Bruch sicher,
heruntergenommen werden (Bild 6). |
Bild 7 | Bild 8 |
Hat der Kolbenring durch das Anbacken und den Wärmestau - der
Kolbenring soll neben der Abdichtung auch noch die Kolbenwärme zu einem beträchtlichen
Teil an den Zylinder mit seinen Kühlrippen abgeben - seine Tangentialspannung ganz
oder teilweise verloren, dann ist dieser zu erneuern. Die Tangentialspannung beträgt
0,60 kg ± 10% bei 2/10 mm Kolbenring-Stoßspiel. Das Höhenspiel ist mit
6/100 mm festgelegt. |
Bild 9
Im Kolben selbst erscheint infolge des 2,5-mm-Sicherungsstiftes ein
Effektiv-Stoßspiel des Kolbenringes von 0,15 bis 0,3 mm. 5.3 durch Wellendichtung 'Radialdichtring'zum nächsten Punkt ; IndexDie Kurbelwelle wird mit einer 'Kautasit'-Wellendichtung 20x30x7
kurbelgehäuseseitig öl- und druckdicht abgedichtet. Die Wellendichtung nimmt
Temperaturen bis 100 °C gefahrlos auf; die Grenze der Temperatur des Werkstoffes liegt
bei etwa 130 °C. |
Bild 10
Weitere Möglichkeiten des Grundes von Leistungsabfall finden Sie im Störungsberater der Betriebsanleitung. 6. Motorsteuerungzum nächsten Punkt ; IndexDer MAW-Motor arbeitet mit Schlitzsteuerung nach dem Dreikanalsystem
(der Spülkanal in zwei aufgeteilt). Die Gasfüllung und -entleerung wird durch die
Kolbenkanten zeitlich gesteuert.
7. Kupplungzum nächsten Punkt ; Index |
Bild 11
Spreizring im großen Zahnrad auf der Vorgelegewelle: a = Druckbolzen, b = Stahlkugel, c = Kupplungshebel, d = Abdrückkegel, e = Vorgelegewelle, f = Druckfeder, g = Spreizring, h = großer Zahnkranz 86 z (90° versetzt gezeichnet)
Federlänge, ungespannt 66 mm,
Prüfdruck bei h = 37 + 1 mm = 15 kg
Die Spreizringkupplung ist bei richtiger Bedienung zuverlässig und gewährleistet längstmögliche Standzeit. Kupplungsstörungen werden zumeist schon beim Motoranbau - besonders von Laien - eingeleitet durch unrichtige Einstellung des Kupplungsweges. Der Kupplungsweg ist nur bei ausgehängter Torsionsfeder (siehe Bild 12) richtig einzustellen. |
Bild 12
Deshalb bei Beanstandungen sofort diesen Punkt überprüfen, d. h.
Torsionsfeder aushängen und den Kupplungsweg kontrollieren. |
Bild 13
zu reparieren, Feder oder Druckbolzen auswechseln. Der Druckbolzen kann
in gewissen Grenzen am Kegel durch Abschleifen gekürzt werden. |
Bild 14 | Bild 15 |
Am einfachsten und gefahrlosesten wird der Kupplungskörper (d. i. Vorlegewelle mit Spreizring, Druckbolzen, Kugel, Feder und Druckbolzen) auseinandergenommen durch Einspannen in den Schraubstock (die Wellenenden sind dabei vor Beschädigung durch Leichtmetall- oder Kupferbacken zu schützen). Durch Zudrehen der Schraubstockspindel ist der Abdrückkegel etwa 5 mm einzudrücken, worauf das Zahnrad mit der Hand oder durch Nachhilfe mit einem Gummihammer vom Spreizring gefahrlos gelöst werden kann. - Die Rückmontage erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge (Bild 15 und 16). |
Bild 16 | Bild 17 |
Bei Demontage des Kupplungskörpers ohne Schraubstock ist auf der
Spreizringseite ein Lappen zum Schutz vorzulegen, da der Druckbolzen beim Herausstoßen
des Spreizringes kräftig herausspringt und Sie ernstlich verletzen kann (Bild 17). 8. Kolben- und Zylinderverschleißeinschließlich des Kolbenbolzens zum nächsten Punkt ; IndexDas Zylindermaß beträgt 39,8 ø H 6. |
Bild 18 | Bild 19 |
Zu beachten ist, daß die Sicherungsstifte der Kolbenringnuten sich entgegen-gesetzt des Auslaß- und Ansaugkanals bei aufgezogenem Kolben befinden. Der Kolbenbolzen ist trocken in den angewärmten Kolben einzuführen. Bei Einsehen der beiden Sicherungsringe ist darauf zu achten, daß diese frei in ihren Nuten liegen und keinen seitlichen Andruck durch den Kolbenbolzen erleiden. Der Kolbenbolzen sitzt im Kolben in den beiden Augenseiten mit Haftsitz. In der Pleuelbuchse bewegt sich das Spiel zwischen 10/1000 bis 20/1000 mm. Im Gegensatz zu Viertaktmotoren ist das Spiel bei Zweitaktmotoren immer etwas reichlicher. Zu stramm eingepaßte Kolbenbolzen bekommen durch Einlaufen nicht die richtige Luft, sondern laufen sich vielmehr fest. |
Bild 20
9. Kurbelwellen, Pleuel und Lagerzum nächsten Punkt ; IndexKurbelwellen- und Pleuelreparaturen sollten nur von
Spezial-Kurbelwellen-Reparaturwerkstätten ausgeführt werden, da diese über geeignete
Spezialmaschinen, Werkzeuge und auch die nötige Erfahrung verfügen. |
Bild 21
Ausgeschlagene Lagersitze im Gehäuse können notfalls durch Verzinnen
des Lageraußenmantels wieder korrigiert werden. Es bewährt sich dieses besser als
Aufrollen der Gehäusesitze durch Rändrier- oder Kordierwerkzeuge. Nach Möglichkeit ist
aber ein neues Gehäuse zu verwenden oder der Lagersitz auszubuchsen. |
Bild 22 | Bild 23 |
Die Dichtflächen des Gehäuses sind, ohne die Planheit zu verändern,
gut zu reinigen und vor dem Zusammenschrauben des Motors mit flüssiger Dichtmasse
gleichmäßig und sparsam zu bestreichen. Nach dem Zusammenschrauben der Gehäuse ist es
vorteilhaft, zum Zwecke der Abhärtung der flüssigen Dichtmasse, den Motor vor der
Inbetriebnahme 24 Stunden ruhen zu lassen. |
Bild 24 | Bild 25 |
Bild 26 | Bild 27 |
Bild 28 | Bild 29 |
10. Zündungzum nächsten Punkt ; IndexDie Einstellung der Zündung ist ausführlich in der Betriebsanleitung dargestellt und Kraftfahrzeug-Handwerkern auch bekannt. Für die exakte Bestimmung des Vorzündung-Zeitpunktes empfehlen wir, eine Prüflampe zu verwenden, und geben Ihnen dazu einen Schaltplan (Bild 30). |
Bild 30
Schaltplan
Im Bild 31 und 32 zeigen wir Ihnen den Ausbau von Zündspule,
Unterbrecherschwinghebel und Unterbrecherplatte mit Kontaktwinkel - bei letzterer ist
die Zapfenschraube mit Steckschlüssel SW 7 abzuschrauben. Ein Kondensatorschaden ist
klar zu erkennen, wenn bei laufendem Motor oder Prüfstand für Zündlichtmaschine
zwischen den beiden Unterbrecherkontakten ein auffallend heller, nicht unterbrechender
Lichtbogen sichtbar ist; der Kondensator löscht dann nicht. Im allgemeinen ist der von
uns verwendete Kondensator standfest und wird häufig nur ausgewechselt, weil
er vermutlich defekt ist. |
Bild 31 | Bild 32 |
11. VergaserIndexDer Vergaser NKJ-121 ist ein Zentralschwimmer-Vergaser mit Hauptdüse,
Nadeldüsensystem und Kolbenschieber, die zueinander in Abhängigkeit stehen. |
Bild 33 | Bild 34 |
Erklärung der Vergaserpositionen | |||
1 = | Schlauchnippel | 12 = | Bowdenzug |
2 = | Schwimmer | 13 = | Druckfeder |
3 = | Schwimmernadel | 14 = | Tüpfer |
4 = | Hauptdüse | 15 = | Entlüftungsbohrung |
5 = | Nadeldüse | 16 = | Schwimmergehäuse |
6 = | entfällt | 17 = | Befestigungsschraube |
7 = | Gasschieber-Anschlagschraube | 18 = | Düsenhalteschraube |
8 = | Kolbenschieber | 19 = | Feder für Kolbenschieber |
9 = | Nadelhalter | 20 = | Arretierstift |
10 = | Verschlußschraube | 21 = | Schiebergehäusedeckel |
11 = | Teillastnadel |
Bei auftretenden Fragen steht der Kundendienst des VEB Berliner
Vergaserfabrik, Berlin 0112, Stalinallee 355, Ruf 580211, zur Verfügung. |
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