Inhaltsverzeichnis:



I.Vorwort
II.Technische Daten
III.     Technische Beschreibung
IV.Betriebsbereitschaft und Bedienung
V.Wartung und Pflege
VI.Ratgeber bei Störungen




Vorwort:

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Der Motorroller "Pitty" ist der erste in der Deutschen Demokratischen Republik serienmäßig hergestellte Roller. Seine Konstruktion und Bauausführung entspricht den berechtigten Forderungen unserer Werktätigen nach einem dem heutigen Stand der Technik angepaßten vollverkleideten Zweiradfahrzeug. Der Motorroller soll seinem Besitzer bei seiner beruflichen Arbeit helfen und ihm darüber hinaus ein treuer Freund sein.

In seiner Bedienung ist der Motorroller verhältnismäßig einfach. Um jedoch stets startbereit zu sein und die Lebensdauer des Fahrzeuges zu verlängern, ist eine regelmäßige Wartung und Pflege nach einem festumrissenen Schema notwendig. Es ist deshalb Ihr Vorteil, alle Vorschriften dieser Betriebsanleitung genau zu befolgen und die in unserem Durchprüfungsheft angeführten Wartungen pünktlich von einer unserer Vertragswerkstätten durchführen zu lassen.

Jede Stunde, die Sie für die Pflege Ihres Fahrzeuges opfern, lohnt sich! Und sollte Ihnen einmal die nötige Zeit fehlen, dann führen unsere Vertragswerkstätten alle Arbeiten unter fachmännischer Leitung gern für Sie durch.

VEB Industriewerke Ludwigsfelde





II. Technische Daten

Motor:

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BaumusterRT 125 — 1 M
Arbeitsverfahren2-Takt-Umkehrspülung
ZylinderzahlEinzylinder, stehend
Hub58 mm
Bohrung52 mm
Hubraum123 ccm
Verdichtungsverhältnis1 : 6,85
Dauerleistung bei n = 4000 min—14,25 PS
Kurzleistung bei n = 5000 min-15,00 PS
KühlartLuft (Achsialdruckgebläse)
SchmierungMischungs-Schmierung 1:25
VergaserNB 20 (Flachschieber v. BVF)
VergasereinstellungHD 85, nach Einlaufzeit von etwa 2000 km HD 80
LuftfilterNaßluftfilter mit Starteinrichtung
ZündungBatterie-Zündung IKA
ZündkerzeIsolator M 14-225, Bosch W75T1 bzw. Bosch V225T1
Elektrodenabstand0,6—0,7 mm (bei Isolatorkerze 0,55 mm)
Vorzündung4 mm v. o. T.
LichtmaschineGM 30/45 W, 6 Volt / Ah
AkkumulatorType 3M1 / 6 Volt / 8 Ah
(+ = rotes Kabel, — = braunes Kabel)
Kraftstoffnormverbrauch3,2 Liter / 100 km bei 60 km Geschwindigkeit




Fahrzeug:

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KupplungMehrscheibenkupplung im Ölbad
GetriebeBauart:Zahnrad-Getriebe IFA (Wechselgetriebe)
SchaltungFußschaltung
Anzahl der Gänge3
Übersetzungen und Höchstgeschwindigkeiten in den einzelnen Gängen (n = 5000 mm-1):
 ÜbersetzungsverhältnisHöchstgeschwindigkeit
1. Gang21,620,2 km/h
2. Gang9,944,0 km/h
3. Gang6,963,2 km/h
Kraftübertragung Motor/GetriebeHülsenkette 3/8"x7,7x5 ø, 44 Glieder
Kraftüberrtagung Getriebe/HinterradRollenkette ¼"x½", 88 Rollen, in Gummihülsen
Übersetzung Motor / Getriebe2,75
Übersetzung Getriebe / Hinterrad2,5 mit vierzehnzähnigem Kettenrad am Getriebe und fünfunddreißigzähnigem Kettenrad am Hinterrad
Art der Federung vornSchwinggabelfederung (proportional)
Art der Federung hintenTriebsatzschwinge durch zwei freiliegende proportionale Druckfedern abgestützt
Bremse vorn / hintenInnenbackenbremsen 150 mm ø
Fußbremse wirkt auf Hinterrad,Handbremse wirkt auf Vorderrad
RäderVollscheibenräder
Felgengröße2,50 C x 12 (Tiefbettfelge)
Bereifung3,50—12"
LuftdruckVorderrad 1,2 atüfür Solo
Hinterrad 1,5 atü
und vorn 1,4 atüfür Sozius
hinten 2 atü
Radstand1420 mm
Länge, Breite, Höhe2140 mm, 650 mm, 970 mm
Wendekreisetwa 3,20 m
Bodenfreiheit130 mm
Fahrzeuggewichtetwa 149 kg
Zulässiges Gesamtgewicht300 kg
Niedrigste Dauergeschwindigkeit12 km/h
Autobahngeschwindigkeit60 km/h
Höchstgeschwindigkeit70 km/h
Fahrbereich mit einer Tankfüllungetwa 230 km




Füllmengen:

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Wechselgetriebe (Motorensommeröl), 500 ccm
Kraftstoffbehälter (Mischung 1:25) etwa 8 Liter, davon Reserve 1½ Liter




Sonderzubehör:

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Windschutzscheibe, Gepäckträger, Rückspiegel
(über Fachhandel zu beziehen)




III. Technische Beschreibung

1. Motor:

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Der Motor ist ein durch Gebläse luftgekühlter Einzylinder-Zweitakt-Motor mit Umkehrspülung. Das geteilte Kurbelgehäuse aus Leichtmetallguß nimmt den Kurbelbetrieb und in seinem hinteren Teil das Getriebe auf. Die Kraftübertragung vom Motor zum Getriebe geschieht durch eine Einfach-Hülsenkette und befindet sich, ebenso wie die Kupplung, auf der linken Seite, wohingegen die Lichtmaschine, der Unterbrecher und das Kettenrad für den hinteren Kettenantrieb auf. der rechten Seite des Gehäuses Platz gefunden haben.

Der aus Sonderguß bestehende Zylinderkörper und der Leichtmetallzylinderkopf werden durch 4 Stehbolzen mit Muttern auf dem Motorgehäuse gehalten. Die einfach gekröpfte Kurbelwelle ist hydraulisch zusammengepreßt und läuft im Gehäuse in 3 Rollenlagern. Die Pleuelstange auf dem Kurbelzapfen ist doppelrollig gelagert.

Der Kurbelgehäuseraum wird an den Kurbeldurchtritten durch Manschettendichtungen aus Buna druckdicht abgeschlossen. Der Kolben ist aus Leichtmetall und wird durch 2 Kolbenringe im Zylinder abgedichtet. Die Steuerung des Gas-Ein- und Austrittes im Zylinder erfolgt durch den Kolben, der mit seiner Unter- bzw. Oberkante Schlitze in der Zylinderwand freigibt oder verschließt.

Die Schmierung erfolgt als Mischungsschmierung, durch Beigabe des Motorenöles im Verhältnis 1:25 zum Kraftstoff. Als Vergaser kommt ein Flachschieber-Einhebel-Vergaser NB 20 zum Anbau, der mit einem Naßluftfilter und einer verstellbaren Drosselklappe versehen ist. Mit deren Hilfe kann der Luftzutritt gedrosselt werden, um so dem kalten Motor beim Starten ein angereichertes Kraftstoffluftgemisch zuzuführen. Die Zündung ist als Batteriezündung ausgebaut. Der Zündstrom wird einer 6-Volt-Batterie entnommen, die durch eine direkt auf der Kurbelwelle sitzenden 30/45-Watt-Gleichstrommaschine aufgeladen wird.

Regler und Rückstromschalter, Sicherung sowie Zündspule befinden sich in dem zwischen den beiden Tragohren des Rahmens montierten Spulenkasten. Der Licht- und Zündschalter sind kombiniert auf der linken Hälfte des Armaturenbrettes zu finden. Der Unterbrecher ist durch einen Deckel abgeschlossen, innerhalb der Lichtmaschinenabdeckung angeordnet. Die Warnanlage für die Gebläseluftkühlung des Motors als Klappenausführung mit elektrischer Kontaktunterbrechung befindet sich unmittelbar am oberen Luftaustritt des Ventilators.





2. Triebwerk:

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Die Kupplung arbeitet als Mehrscheiben-Kupplung im Ölbad. Fünf von den in der Kupplungstrommel mitgenommenen Juridlamellen liegen jeweils zwischen zwei Stahllamellen, die ihrerseits den genuteten, inneren Mitnehmer und somit die Kupplungswelle im Getriebe mitnehmen. Das Lamellenpaket wird durch 6 nachstellbare Druckfedern zusammengepreßt, wodurch die Kraftübertragung zwischen Kupplungstrommel und innerem Mitnehmer ermöglicht wird. Das Dreigang-Getriebe wird durch zwei auf der linken Seite des Bodenbleches befindliche Fußschalthebel betätigt. Die 3 Zahnradpaare befinden sich in ständigem Eingriff. Durch Klauen werden beim Verschieben des Schaltradpaares jeweils die einzelnen Gänge geschaltet.





3. Rahmen:

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Der Rahmen ist aus Stahlrohren zusammengesetzt und an den Verbindungsstellen autogen bzw. elektrisch zusammengeschweißt. An den Hauptbelastungsstellen am Steuerrohr ist durch Einschweißen zweifacher Verstärkungen einer Bruchgefahr vorgebeugt.





4. Vordergabel:

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Die als Schwinggabel ausgebildete Vordergabel hat einen Federweg von 75 mm. Die Übertragung der Stöße erfolgt über die Schwinghebel, Pleuel auf die von Federkolben in Gabelrohren geführten proportional wirkenden Spiraldruckfedern. Das Lenkrohr der Vordergabel ist in zwei Kugellagern im Steuerrohr des Rahmens gelagert und nachstellbar. Der Steuerkopf, in dem der Lenker befestigt ist, ist durch eine Klemmschraube auf Verdrehen gesichert. Der Lenker selbst kann durch Drehen in die bequemste Stellung für den Fahrer gebracht werden.





5. Hinterradschwinge:

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Die Hinterradschwinge ist in den Stützrohren des Rahmens gelagert. Der Motor ist starr in der Schwinge befestigt. Die Schwinge ist durch zwei freiliegende Spiralfedern gegen den Rahmen abgestützt. Zur Stoßdämpfung dienen zwei Öldruckstoßdämpfer. Die Schwinge hat einen maximalen Federweg von 70 mm. Die Federn sind so bemessen, daß ein einwandfreier Soziusbetrieb gewährleistet wird. Durch das Mitschwingen des Motors in der Schwinge wird eine Kettenlängung beim Federn ausgeschaltet.





6. Achsen und Räder:

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Die Vorderachse ist als Normalachse mit Ausfallenden und die Hinterachse als Steckachse ausgebildet. Die Lagerung der Naben erfolgt vorn sowie hinten durch zwei Kugellager.

Die Vollscheibenräder tragen Tiefbettfelgen 2,50 C x 12 mit Reifen 3,50—126quot;. Die Räder sind vorn und hinten montierbar. (Alle 500 km Radmuttern auf Sitz prüfen.) Der Tachometerantrieb erfolgt vom Vorderrad aus.





7. Bremsen:

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Im Vorder- und Hinterrad sind mechanische Innenbackenbremsen eingebaut. Die Hinterradbremse wird über, einen Bowdenzug mit dem auf der rechten Seite des Bodenbleches befindlichen Fußbremshebel und die Vorderradbremse ebenfalls über einen Bowdenzug mit dem rechts am Lenker angebrachten Handhebel betätigt.





8. Karosserie:

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Das Fahrgestell wird durch eine Stahlblechkarosserie verkleidet. Sie ist strömungstechnisch ausgebildet und bietet dem Fahrer Schutz gegen Verschmutzung von unten sowie auch dem Motor und Kraftstoffbehälter gegen Straßenstaub.

Durch Anbringen einer Windschutzscheibe, die als Sonderzubehör über den Fachhandel zu beziehen ist, wird ein vollständiger Windschutz gewährt. Durch den freien Durchtritt zwischen Vorder- und Hinterhaube ist ein bequemes Besteigen des Motorrollers gewährleistet.

An der Vorderhaube ist der in vertikaler sowie horizontaler Richtung verstellbare Scheinwerfer eingebaut. Durch Lösen der drei Senkkopfschrauben wird ein Einstellen ermöglicht.

In der Mitte der Bodenblechspritzwand befindet sich ein Haken für Handtasche, auf der linken Seite der Batteriekasten, auf der rechten der Werkzeugkasten. Die hintere Karosseriehaube ist durch Lösen einer Knebelmutter und eines Hebels an der Vorderseite abnehmbar, wodurch der gesamte Motor mit Triebwerk freiliegt. Auf ihr ist das Sitzkissen sowie Reserverad angebracht. (Gepäckträger = Sonderzubehör.)





IV. Betriebsbereitschaft und Bedienung

Betriebsmittel:

1. Kraftstoff:

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Der Motor kann mit jedem handelsüblichen Kraftstoff betrieben werden. Er muß sauber und wasserfrei sein.





2. Motorenöl:

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Der Motor arbeitet mit Mischungsschmierung, das heißt, die Schmierung des Motors erfolg durch Zusatz von Motorenöl zum Kraftstoff. Niemals darf reiner Kraftstoff allein zugefüllt werden.





3. Mischungsverhältnis von Öl und Kraftstoff:

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Das richtige Mischungsverhältnis für alle Betriebsbedingungen, also auch für die Einfahrzeit, beträgt 1:25, das heißt, es wird 1 Liter Öl auf 25 Liter Kraftstoff zugesetzt. Für 5 Liter Kraftstoff sind also 200 ccm Öl zu verlangen.





4. Mischungsherstellung:

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Die Herstellung der Ölkraftstoffmischung erfolgt am besten außerhalb des Kraftstoffbehälters in einer besonderen Mischkanne mit Rührwerkzeug oder Stampfer bzw. in einem Kanister, der zu verschließen und kräftig zu schütteln und zu schwenken ist. Hiernach ist das Kraftstoffgemisch durch Lösen der hinteren Knebelmutter, anschließendem Hochklappen des Sitzes und Abschrauben des Tankverschlußes in den Kraftstofftank zu füllen.





5. Schmiermittel für die Kraftübertragung:

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Die Kraftübertragungsteile vom Motor zum Getriebe und das Getriebe selbst werden gemeinsam geschmiert. Als Schmiermittel ist Motorenöl zu verwenden. Die Einfüllöffnung für das Schmiermittel befindet sich oben auf dem Getriebegehäuse. Der Getriebeölstand wird durch eine an der linken Getriebedeckelseite befindliche Ölkontrollschraube (Sechskantschraube M 8 mit 14 mm Schlüsselweite) kontrolliert. Der Ölstand ist in Ordnung, wenn die Getriebeölfüllung mit der Kontrollschraubenöffnung abschließt. Etwa alle 10000 km muß die gesamte Schmiermittelmenge erneuert werden. (Näheres darüber siehe Punkt V/7.) Die Hinterradkette muß gesondert geschmiert werden. Alle 1000 km mit Motorenöl, alle 5000 km (nach gründlicher Reinigung) mit Kettenfett. (Näheres darüber siehe Punkt V/9.)





6. Schmiermittel für Fahrgestell:

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Wie der Schmierplan auf der Abbildung am Ende dieser Betriebsanleitung (Seite 32) zeigt, müssen auch eine Anzahl Schmierstellen am Fahrgestell regelmäßig versorgt werden. Alle Hochdruckschmiernippel sind mit Schmierfett zu versehen. Für die 4 Seilzugschmiernippel (Vorderradbrems-, Kupplungs-, Vergaserschieber- und Hinterradbremsseil) und die Lagerbolzen der Lenkerhebel soll nur Motorenöl verwendet werden.





7. Zündkerze:

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Die richtige Isolatorzündkerze für den Motor des Motorrollers muß einen Wärmewert von 225 haben. Keinesfalls dürfen Kerzen mit niedrigerem Wärmewert eingesetzt werden, weil dadurch schwere Beschädigungen des Motors eintreten können. Der Elektrodenabstand muß 0,6—0,7 mm betragen, bei Isolatorkerzen 0,55 mm.





8. Reifenluftdruck:

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Der Luftdruck in den Reifen verändert sich und ist deshalb regelmäßig mittels Luftdruckmesser nachzukontrollieren, weil vom richtigen Reifenluftdruck nicht nur die Lebensdauer von Decke und Schlauch, sondern auch die Fahrbequemlichkeit und Straßenlage, damit also die Sicherheit des Fahrers, abhängen. Der richtige Reifendruck beträgt beim Motorroller:

für Solofahrtvorn: 1,2 atü
für Solofahrthinten: 1,5 atü
für Soziusfahrtvorn: 1,4 atü
für Soziusfahrt     hinten: 2 atü

Diese Mindestluftdrücke dürfen nicht unterschritten werden.





9. Sicherung:

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Die Elektroanlage ist abgesichert. Die Sicherung sitzt im Spulenkasten und ist nach Abnahme der hinteren Karosseriehaube und des Spulenkastendeckels zugänglich. Zur Verwendung darf nur eine 25-Ampere-Sicherung kommen. Keinesfalls darf eine durchgebrannte Sicherung etwa durch Draht, Stanniol oder dergleichen ersetzt werden, weil dadurch eine Beschädigung der elektrischen Anlage auftreten kann.





10. Kraftstoffhahn:

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Durch Öffnen der an der linken Seite der hinteren Karosseriehaube befindlichen verschließbaren Seitenklappe ist der Zutritt an Kraftstoffhahn, Vergaser und Luftklappe gewährleistet. Der Kraftstoffhahn am Kraftstoffbehälter ist geöffnet, wenn der Hebel nach unten zeigt. Er ist geschlossen, wenn er waagerecht steht und nach rechts zeigt. Steht der Hebel waagerecht und zeigt nach links, so ist er auf Reserve geschaltet. Nach Beendigung jeder Fahrt soll der Kraftstoffhahn geschlossen werden.





11. Tupfer am Vergaser:

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Auf dem Schwimmergehäusedeckel des Vergasers befindet sich ein Tupfer, bei dessen Niederdrücken der Kraftstoff in der Schwimmerkammer steigt und zum Überlaufen kommt. Dadurch wird ein leichteres Anspringen des kalten Motors bewirkt.

Bei warmem Motor darf der Tupfer nicht betätigt werden.





12. Luftklappe am Vergaser:

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Um eine weitere Anreicherung des Kraftstoff-Luftgemisches zum Starten des kalten Motors zu ermöglichen, ist am Luftfilter eine verstellbare Drosselscheibe vorgesehen. Sind die Ausschnitte in der Luftfilterklappe verschlossen, so wird ein reicheres Gemisch angesaugt.

Ist der Motor angesprungen, so muß bei normaler Witterung die Luftklappe sofort, bei Kälte nach etwa ein bis zwei Minuten Laufdauer des Motors im Stand vor Beginn der Fahrt geöffnet werden.

Ist der Motor noch warm, so darf die Luftklappe beim Anwerfen nicht geschlossen werden.





13. Gasdrehgriff:

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Die Stellung des Drosselschiebers im Vergaser wird durch den Drehgriff an der rechten Lenkerseite reguliert. Durch Drehen nach rechts schließt er. Am Drehgriff ist eine "Bremse" markierte, geschlitzte Stellschraube vorgesehen. Durch Drehen derselben kann die Leichtgängigkeit des Drehgriffes den Wünschen des Fahrers angepaßt werden. Rechtsdrehen der Stellschraube ergibt schweren, Linksdrehen leichteren Gang des Drehgriffes. Etwa alle 5000 km ist nach Abnahme des Drehgriffes der Schieber zu fetten.





14. Zündungs- und Lichtschalter:

nächster Punkt ; Index

Der kombinierte Zündungs- und Lichtschalter befindet sich auf der linken Hälfte des Armaturenbrettes. Der Zündschlüssel kann abgezogen werden.

Stellung 0 = Zündung und Licht ausgeschaltet — Schlüssel abziehbar (Parken bei Tag)
Stellung 1 = Zündung abgeschaltet — Stand- und Schlußlicht eingeschaltet — Schlüssel abziehbar — (Parken bei Dunkelheit)
Stellung 2 = Zündung eingeschaltet — Licht ausgeschaltet — Schlüssel nicht abziehbar (Antreten des Motors und Fahrt bei Tag)
Stellung 3 = Zündung eingeschaltet — Stand- und Schlußlicht eingeschaltet — Schlüssel nicht abziehbar (Stadtfahrt bei Dunkelheit)
Stellung 4 = Zündung eingeschaltet — Haupt- und Schlußlicht eingeschaltet — Schlüssel nicht abziehbar (Fahrt bei Dunkelheit)
Stellung 5 = Zündung eingeschaltet — Licht ausgeschaltet — Schlüssel nicht abziehbar (in dieser Stellung Anschieben der Maschine bei geleerter oder ohne Batterie).

Beim Einschalten der Zündung, außer auf Stellung 5, leuchtet die auf der linken Hälfte des, Armaturenbrettes befindliche rote Ladekontrollampe auf und zeigt den Anschluß der Zündspule an die Batterie an. Wird der Motor nach dem Anspringen durch Gasgeben beschleunigt, so muß die Ladekontrollampe verlöschen. Brennt die Lampe beim Einschalten der Zündung nicht oder verlöscht sie nicht, wenn beim laufenden Motor Gas gegeben wird, so liegen Fehler in der Anlage vor, die sofort gesucht und abgestellt werden müssen (siehe Punkt VI/2).

Das Antreten des Motors erfolgt in Schlüsselstellung 2 (normale Fahrstellung bei Tag). Bei geleerter oder ohne Batterie kann der Motor durch Anschieben des Motorrollers mit eingeschaltetem 2. Gang in Stellung 5 angeworfen werden. Die Abblendung des Fernlichtes erfolgt durch einen besonderen Schalter am Lenker. Das elektrische Horn ist nur in den Schlüsselstellungen 2, 3, 4 und 5 eingeschaltet, bei Parken der Maschine also abgeschaltet. Beim Verlassen des Motorrollers Zündschlüssel stets abziehen und einstecken (polizeiliche Vorschrift).





15. Abblendschalter und Signalknopf:

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An der linken Lenkerhälfte befindet sich die Kombination von Abblendschalter und Signalknopf. Knopf und Schalter sind mit dem linken Daumen zu bedienen.





16. Kickstarterhebel:

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Das Antreten des Motors erfolgt mit dem Kickstarterhebel an der hinteren linken Karosseriehaubenseite. Läßt derselbe sich einmal nicht niedertreten, so ist der Motorroller mit eingeschaltetem Getriebegang etwas vor oder zurück zu schieben und wieder auf Leerlauf zu schalten. Der Hebel wird sich dann ohne weiteres durchtreten lassen.





17. Kupplungshebel:

nächster Punkt ; Index

An der linken Lenkerseite befindet sich der Kupplungshebel, bei dessen Anziehen die Kupplung gelöst wird, das heißt, die Kraftübertragung zwischen Motor und Getriebe unterbrochen wird. Der Kupplungshebel darf nie schlagartig, sondern nur allmählich freigegeben werden, weil durch ruckartiges Einkuppeln Motor und Kraftübertragung überbeansprucht werden. Am Kupplungshandhebel muß immer ein toter Gang von 3—5 mm vorhanden sein. (Siehe Abschnitt V/8.)





18. Fußschalthebel:

nächster Punkt ; Index

Durch Betätigung der beiden auf der linken Seite des Bodenbleches befindlichen Hebel werden die verschiedenen Untersetzungen (Gänge) im Getriebe gewechselt. Durch eine eingebaute Feder geht nach jedem Schaltvorgang der jeweilig betätigte Fußschalthebel in seine Mittellage zurück, von der aus der hintere durch Betätigung mit dem Schuhabsatz zum Hochschalten, der vordere mit der Schuhsohle zum Herunterschalten bis zum Anschlag niedergetreten wird.

Zum Schalten von:

Leergang auf 1. Gang = vorderen Hebel niedertreten
1. auf 2. Gang = hinteren Hebel niedertreten
2. auf 3. Gang = hinteren Hebel niedertreten
3. auf 2. Gang = vorderen Hebel niedertreten
2. auf 1. Gang = vorderen Hebel niedertreten

Die Leergangstellung befindet sich zwischen 1. und 2. Gang, sie ist durch leichten Druck auf vorderen Schalthebel aus dem 2. Gang (bzw. durch leichten Druck auf hinteren Schalthebel aus dem 1. Gang) ohne Schwierigkeiten zu finden. Auf der rechten Seite des Armaturenbrettes befindet sich eine grüne Lampe, die nur bei eingeschalteter Zündung in der Stellung "Leergang" aufleuchtet. Durch schraubbare Verstellung des Schaltgestänges ist es möglich, eine Lagenveränderung der Fußschalthebel vorzunehmen. Der Schaltweg des vorderen Hebels ist um 8 mm größer als der des hinteren einzustellen. Hierdurch wird ein einwandfreies Einrasten der Gänge gewärleistet.





19. Fußbremshebel:

nächster Punkt ; Index

Auf der rechten Seite des Bodenbleches befindet sich der Fußbremshebel, bei dessen Betäigung die Hinterradbremse angezogen wird. Um schnell und ohne Ermüdung des Fußes bremsen zu können, ist es zweckmäßig, daß der Fußbremshebel nur einen geringen Weg bis zum Ansprechen der Bremse zurücklegt. Mit Hilfe der Nachstellmutter am hinteren Teil des Bremsseiles kann eine Abnützung der Bremsbeläge, durch die der Bremshebelanschlag vergrößert wird, immer wieder ausgeglichen werden (siehe V/5).





20. Handbremshebel:

nächster Punkt ; Index

Der rechts am Lenker befindliche Handhebel betätigt die Vorderradbremse. Diese soll zur Unterstützung der Hinterradbremse so oft wie möglich, insbesondere bei längeren Bergabfahrten, herangezogen werden (aber Vorsicht bei glatter Straße). Auch die Vorderradbremse ist nachstellbar (siehe V/5).





21. Seitenstütze:

nächster Punkt ; Index

Das Abstellen des Motorrollers erfolgt durch die an der rechten Seite des Bodenbleches befindliche klappbare Seitenstütze. Durch leichtes Ankippen des Rollers nach entgegengesetzter Seite wird es ermöglicht, die Stütze leicht mit dem Fuß nach unten zu treten. Auf die ausgeklappte Seitenstütze wird der Motorroller nach rechts abgestützt. Vor Besteigen des Motorrollers ist auf die eingeklappte Seitenstütze zu achten.





22. Lichtmaschinen-Entlüftung:

nächster Punkt ; Index

Am Unterbrecherdeckel befinden sich zwei Bohrungen, für die während des Betriebes unbedingt notwendige Entlüftung der Lichtmaschinen-Kapselung. Diese Entlüftungslöcher müssen, um eine einwandfreie Funktion der Lichtmaschine zu gewährleisten, stets frei sein; etwa angeflogener Schmutz ist also zu entfernen. Die Bohrungen sind so angeordnet, daß auch bei schlechter Witterung und naßer Straße in die Lichtmaschinen-Kapselung Spritzwasser nicht eindringen kann. Die untere 3. Bohrung dient zum Wasserablauf.





23. Gebläsekontrolleuchte:

nächster Punkt ; Index

Auf der rechten Seite des Armaturenbrettes sitzt neben der Anzeigeleuchte für Leergang des Getriebes (grün) die Kontrolleuchte für die Betriebstätigkeit der Motorluftkühlung (gelb). Bei eingeschalteter Zündung leuchtet hier gelbes Licht auf. Wird der Motor nach dem Anspringen durch Gasgeben beschleunigt, muß gelbes Licht verlöschen. Bei Nichtverlöschen ist die Luftkühlung des Motors unterbrochen. (Näheres siehe unter Punkt VI/3.)





Bedienung:

24. Inbetriebnahme des Motorrollers:

nächster Punkt ; Index

  1. Kraftstoff nachfüllen (Abschnitt IV/1—IV/4)
  2. Schmiermittelstand im Getriebe kontrollieren (Abschnitt IV/5)
  3. Luftdruck prüfen (Abschnitt VI/8).




25. Einfahren:

nächster Punkt ; Index

Alle beweglichen Teile eines neuen Motorrollers, insbesondere Motor und Kraftübertragungsteile, müssen sich erst einlaufen. Zu diesem Zweck ist es notwendig, die Geschwindigkeit während der ersten 1500 km zu begrenzen. Nach Möglichkeit einfahren ohne Soziusbelastung. In der Einfahrzeit darf die Geschwindigkeit nicht höher als

    1. Gang etwa 15 km/h,
    2. Gang etwa 30 km/h,
    3. Gang etwa 55 km/h

sein.

Ebenso wie eine zu hohe Geschwindigkeit während der Einfahrzeit vermieden werden muß, schadet auch eine zu geringe Geschwindigkeit, besonders im direkten Gang, durch die auftretende stoßweise Beanspruchung der Kraftübertragung und des Motors. Deshalb ist auch in der Einfahrzeit rechtzeitig vom 3. auf den 2. Gang zurückzuschalten, wenn die Geschwindigkeit unter 25 km/h, vom 2. auf den 1. Gang, wenn die Geschwindigkeit unter 10 km/h sinkt. Nach den ersten 2000 km dürfen die angegebenen Geschwindigkeiten in den einzelnen Gängen nicht plötzlich auf die Höchstgeschwindigkeit gesteigert werden; erst bei 3000 km sind alle Teile soweit eingelaufen, daß der Motor ohne Schaden beansprucht werden kann.





26. Starten:

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  1. Getriebe mittels Fußschaltung in Leergangstellung bringen, bis grüne Leuchte am Armaturenbrett aufleuchtet, Zündung wieder ausschalten.
  2. Öffnen der seitlichen Haubenklappe und Kraftstoffhahn auf Durchfluß stellen. (Hahngriff zeigt nach unten.)
  3. Vergasertupfer niederdrücken, bis Kraftstoff überläuft.
  4. Luftklappe am Vergaser sowie seitliche Haubenklappe schliessen.
  5. Drehgriff etwa ¼ öffnen,
  6. Kickstarter zweimal zügig durchtreten.
  7. Zündung auf Stellung 2 einschalten. (Lade-, Leerlauf- und Gebläsekontrollampe leuchtet auf.)
  8. Motor durch kräftiges Niedertreten des Kickstarterhebels anwerfen.
  9. Seitliche Haubenklappe öffnen und Luftklappe am Vergaser öffnen.
  10. Drehgriff nahezu schliessen und Motor auf geringer Drehzahl halten.
  11. Seitliche Haubenklappe schliessen.

Ist der Motor bereits gelaufen, also noch warm, so darf beim Start der Tupfer nicht betätigt werden und die Luftklappe am Vergaser nicht geschlossen werden. Wird der Motor beschleunigt, so muß die rote Ladekontrollampe sowie die Gebläsekontrollampe verlöschen.

Bei sehr kalter Witterung, also im Winter, muß die Luftklappe etwas länger geschlossen bleiben als bei normaler Temperatur (siehe IV/12). Im Winter Licht erst einschalten, wenn Motor läuft.





27. Anfahren:

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  1. Kupplung durch Anziehen des Kupplungshebels lösen.
  2. 1. Gang einschalten. (Vorderen Fußschalthebel niedertreten.)
  3. Gleichzeitig Kupplungshebel langsam freigeben und Drehgriff öffnen. Motorroller setzt sich in Bewegung.
  4. Nach etwa 5 m Fahrt und einer Geschwindigkeit von etwa 15 km/h Kupplungshebel anziehen und gleichzeitig Drehgriff in Leerlaufstellung bringen. Hinteren Fußschalthebel niedertreten (auf 2. Gang schalten), Kupplungshebel zügig loslassen und gleichzeitig wieder Gas geben.
  5. Hat der Motorroller eine Geschwindigkeit von etwa 35 km/h erreicht, so ist in gleicher Weise (Drehgriff nahezu schliessen, auskuppeln, hinteren Fußschalthebel niedertreten, einkuppeln und gleichzeitig wieder Gas geben) auf den 3. Gang zu schalten.




28. Zurückschalten am Berg:

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Schafft der Motor eine Steigung im direkten Gang nicht, und sinkt die Geschwindigkeit des Motorrollers unter 30 km/h, so ist rechtzeitig vom 3. auf den 2. Gang zu schalten.

Dazu:

  1. Auskuppeln und gleichzeitig Drehgriff etwa ½ schliessen (also nicht in Leerlaufstellung bringen).
  2. Vorderen Fußschalthebel niedertreten (2. Gang einschalten).
  3. Einkuppeln und Drehgriff weiter öffnen.

Diese geschilderten Bewegungen müssen schnell hintereinander ausgeführt werden, damit die Geschwindigkeit des Motorrollers während des Schaltvorganges nicht zu stark abfällt. Schafft der Motor die Steigung auch im 2. Gang nicht mehr und sinkt die Geschwindigkeit unter 20 km/h, so ist, genau wie oben beschrieben, vom 2. auf den 1. Gang zurückzuschalten. Wird die Steigung wieder geringer, steigt also die Geschwindigkeit des Motorrollers bei gleichbleibender Drehgriffstellung merklich an, so ist zunächst vom 1. auf den 2. Gang, dann bei weiterer Geschwindigkeitssteigerung vom 2. auf den 3. Gang hochzuschalten, wie im Punkt 27 beschrieben.





29. Bremsen:

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Man bremst normalerweise mit der Fußbremse und zieht die Handbremse zur Unterstützung der Hinterradbremse heran. Wird die Handbremse nicht regelmäßig mitbenutzt, so besteht die Gefahr, daß sie verschmutzt und dann im Gefahrenfalle nicht voll zur Wirkung. kommt. Auch bei plötzlichen Hindernissen, bei denen man mit beiden Bremsen scharf bremsen, muß, sollen die Räder nicht zum Blockieren kommen, weil die Bremswirkung eines blockierten Rades nicht so gut ist wie die eines trotz Bremsung noch sich drehenden Rades. Außerdem bringt ein blockiertes Rad den Motorroller zum Schleudern und bei glatter Straße eventuell zum Sturz.

Bei naßer und glatter Straße sind beide Bremsen, insbesondere aber die Vorderradbremse, vorsichtig zu benutzen; es ist darauf Rücksicht zu nehmen, daß die Bremswege bei naßer Straße länger sind. In naßen, schmierigen Kurven ist die Vorderradbremse nicht zu benutzen.





30. Anhalten:

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  1. Drehgriff in Leerlaufstellung bringen.
  2. Auskuppeln und Getriebe mit den Fußschalthebeln in Leergangstellung bringen, Kupplungshebel wieder loslassen.
  3. Motorroller durch Abbremsen zum Stillstand bringen. Soll der Motor abgestellt werden, so ist:
  4. die Zündung auszuschalten,
  5. der Kraftstoffhahn zu schliessen.




31. Außerbetriebsetzen:

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Wird der Motorroller im Winter oder aus sonstigen Gründen auf längere Zeit außer Betrieb gesetzt, so ist folgendes zu beachten:

  1. Motorroller durch Unterlegen von Holzklötzen an Traversen des Bodenbleches aufbocken und gründlich säubern.
  2. Kraftstoffbehälter und Vergaser entleeren.
  3. Alle Schmierstellen abschmieren.
  4. Luftdruck in den Reifen auf etwa ½ atü ermäßigen. Dabei ist zu beachten, daß beim Aufbocken des Motorrollers Vorder- und Hinterreifen entlastet sind.
  5. Batterie ausbauen und einer Batteriedienststelle in Pflege geben.
  6. Motorroller mit Nebelwäsche einsprühen, Blankteile mit Vaselin einreiben.
  7. Motorroller mit Plane abdecken.




V. Wartung und Pflege:

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Die meisten der hier aufgeführten Pflegearbeiten können Sie bei einigem Geschick und wenn Sie die nötige Zeit haben, selbst ausführen.

Besonders wichtig ist die Regelmäßigkeit der Pflege, weil nur dadurch stete Betriebsbereitschaft und Zuverlässigkeit gewährleistet ist und weil die Lebensdauer der Maschinen nicht zuletzt von der sorgfältigen Pflege bestimmt wird.

Es gibt allerdings Arbeiten, die ausschließlich in das Arbeitsgebiet unserer Vertragswerkstätten mit ihrem geschulten Personal fallen. Deshalb ist es empfehlenswert, in regelmäßigen Abständen den Motorroller einer Vertragswerkstatt vorzuführen und dort außer den anfallenden Pflegearbeiten auch eine eingehende Kontrolle durchführen zu lassen, um vor Überraschungen auf der Fahrt gesichert zu sein.

Bitte, achten Sie in Ihrem eigenen Interesse darauf, daß bei evtl. notwendigen Reparaturen nur Original-Ersatzteile verwendet werden. Original-Ersatzteile sind das Produkt systematisch durchgeführter Versuche und Erprobungen. Sie verbürgen das geeignetste Material und die richtigen Maße für den jeweiligen Verwendungszweck.





1. Schmierung der Fahrgestellteile (alle 1000 km)

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Die Schmierung der mit Schmiernippel versehenen Fahrgestellteile (Vordergabel, Bremshebel, Bremsschlüsselwellen, Seilzüge usw. siehe Schmierplan) ist ebenso wichtig wie die Schmierung des Motors und des Getriebes. Die Abschmierung erfolgt dort, wo Schmiernippel vorgesehen sind, mittels der Hochdruckschmierpresse mit Schmierfett außer den Bowdenzügen. Die Lagerung der Handhebel wird mit einigen Tropfen Motorenöl geschmiert. In die vier Schmiernippel der Bowdenzüge wird mit der Schmierpresse Motorenöl, also kein Fett, eingepreßt.

Evtl. in die Presse gelangte Fremdkörper, die das Rückschlagventil im Druckzylinder außer Tätigkeit setzen, sind nach Abschrauben des Mundstückes und Herausnahme der Ventilfeder und Kugel zu entfernen.





2. Luftfilterreinigung (alle 500 km)

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Nach Lockern der Sechskantmutter an der Klemmschraube der Luftfilterbefestigung kann der Filter nach hinten abgezogen werden. Er wird in Waschkraftstoff mit einem Pinsel kräftig ausgewaschen. (Diesen Waschkraftstoff niemals als Treibstoff verwenden!)

Dann muß er mit Motorenöl benetzt werden, überschüssiges Öl muß abtropfen. Der Luftfilter wird wieder auf den Vergaserstutzen aufgeschoben und die Mutter der Klemmschraube festgezogen.

Bei Schnee und Eis bzw. in sand- oder staubreicher Gegend ist der Luftfilter häufiger zu reinigen. Ein verschmutzter Luftfilter bringt unregelmäßigen Motorlauf, Qualmbildung, hohen Verbrauch und schlechte Leistung.

Ohne Luftfilter darf der Motor nie in Betrieb genommen werden.





3. Zündkerzenpflege (alle 1000 km)

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Die Kerze verändert sich während des Betriebes infolge der hohen Beanspruchung welcher sie ausgesetzt ist. Sie altert. Eine regelmäßige Kerzenpflege und Kontrolle der fortschreitenden Alterung ist notwendig, um den Motor zuverlässig und betriebssicher zu halten.

Wichtig ist zunächst, daß die Kerzeninnenteile sauber sind. Deshalb ist die Kerze alle 1000 km herauszuschrauben und mittels Drahtbürste zu säubern (nicht ausbrennen, keine sogenannten Kerzenreiniger verwenden!). Ferner ist der richtige Elektrodenabstand wichtig; er soll 0,6 bis 0,7 mm, bei Isolatorkerzen 0,55 mm betragen. Da sich dieser Abstand durch den Elektrodenabbrand während des Betriebes vergrößert, muß die Seitenelektrode so weit nachgebogen werden, bis das richtige Maß, welches durch Zwischenschieben einer 0,6 mm starken Fühllehre (in Werkzeugtasche mitgeliefert) bzw. drei aufeinandergelegter Postkarten kontrolliert werden kann, wieder hergestellt ist.

Das Aussehen der Kerzeninnenteile, das sogenannte Kerzengesicht, läßt Rückschlüsse auf die Verbrennung im Motor zu und gibt dadurch die Möglichkeit, Störungen der Verbrennung und die sie verursachenden Fehler rechtzeitig zu erkennen und abzustellen (siehe IV/10).

Bei Einschrauben der Kerze, die immer wieder gut festgezogen werden muß, darf das Unterlegen des Dichtungsringes nicht vergessen werden. Nach etwa 10000 km Fahrstrecke ist die Kerze auch bei sorgfältiger Pflege soweit gealtert, daß sie den im Motor auftretenden Wärmebeanspruchungen nicht mehr voll gewachsen ist.

Um dadurch mögliche Beschädigungen des Motors zu vermeiden, muß nach etwa 10000 km die Kerze durch eine neue ersetzt werden.

(Richtigen Kerzentyp lt. IV/7 verwenden.)





4. Batteriepflege (alle 2000 km)

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Die Batterie ist für einwandfreie Funktion der Zünd- und Lichtanlage sehr wichtig. Betriebsbereitschaft und Zuverlässigkeit des Motors hängt im großen Maß vom Zustand der Batterie ab. Sie erfordert deshalb regelmäßige Pflege.

In den ersten Wochen der Betriebszeit soll die Batterie zweimal an fremder Stromquelle nachgeladen werden, weil eine neue Batterie erst nach und nach auf ihre volle Speicherfähigkeit kommt. Im Dauerbetrieb ist ein Nachladen an fremder Stromquelle normalerweise nicht notwendig. Dagegen ist e snotwendig, alle zwei Monate (etwa alle 2000 km) den Säurebestand in der Batterie zu kontrollieren und verdunstete Batteriefüllung durch Nachgießen von destilliertem Wasser zu ergänzen, bis die Säure in jeder Zelle etwa 10 mm oberhalb der Platten steht. Die Batterieanschlüsse sind immer sauber zu halten, auf festen Sitz und guten Kontakt zu prüfen und nach jeder Säuberung mit Vaseline einzufetten. Zweimal im Jahr — also etwa alle 6000 km lasse man in einer Batteriepflegestation oder in der IKA-Elektrodendienststelle die Säuredichte prüfen, wenn nötig Säure ergänzen und die Batterie nachladen.





5. Wartung der Bremsen und Naben (alle 1000 km)

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Um die Abnutzung der Bremsbeläge und der sonstigen Bremsinnenteile, die eine Verlängerung der Bremshebelwege bewirkt, auszugleichen, befinden sich am Gestänge der Hinterradbremse und im Widerlager der Hülle des Vorderbremszuges Nachstellvorrichtungen. Die Hinterradbremse wird lediglich durch Rechtsdrehen der Nachstellmutter (jeweils um eine halbe Umdrehung bis zum Einschnappen) nachgestellt.

Die Nachstellung der Vorderradbremse erfolgt nach Lockerung der Sechskant-Gegenmutter durch Linksdrehen der Nachstellschraube, worauf die Gegenmutter wieder festzuziehen ist.

Die Nachstellung darf nur so weit erfolgen, daß die Bremsen beim Durchdrehen der Räder nicht schleifen. Nach jeweils 5000 km sollen die Bremstrommeln geöffnet werden, um eine Reinigung der Bremsinnenteile durchführen zu können. Bei der Vorderradbremse kann nach Herausnehmen des Rades die Gegenhalteplatte samt den Bremsbacken und ihrem Spreizmechanismus abgezogen werden. Bei der Hinterradbremse sind nach Herausnehmen des Hinterrades die Gummirohre des Kettenschutzes vom Abschlußdeckel zu schieben und nach Entfernen der Halteschrauben abzunehmen. Sodann wird die Kette nach Entfernen des Kettenschlosses geöffnet, aber nicht aus den Gummirohren herausgezogen. Nach Lösen der Achsmutter kann die komplette Hinterradnabe einschließlich Ketten- und Gummirohre herausgenommen werden. Die vier Schrauben am Kettenkasten werden entfernt und der Kettenkastendeckel abgenommen. Kettenrad wird durch Entfernen der sechs Muttern abgezogen. Durch Herausschlagen des Flanschbolzens Innennabenkörper wird der Bremsmechanismus freigelegt. Durch Entfernen der drei Senkschrauben kann Bremstrommel abgenommen werden.

Alle Innenteile sind gut zu säubern, die Bremsbeläge auf Abnutzung und einwandfreie Nietung sowie richtige Abschrägung an den Enden zu kontrollieren. Alle Drehpunkte und die Einhängestellen der Rückzugfedern sind — nur ganz leicht — einzufetten.

Gleichzeitig sollen auch die Kugellager der Naben mit Kraftstoff ausgewaschen und mit Kugellagerfett versehen werden.





6. Kraftstoff-Filterreinigung (alle 1000 km)

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Der Kraftstoff-Filter befindet sich im Kraftstoffhahn. Zur Reinigung muß die Filterglocke abgeschraubt werden. Nach Herausnahme des Siebes werden dieses und die Luftfilterglocke im Kraftstoff gut ausgewaschen.

Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.





7. Nachfüllen und Erneuerung des Getriebeschmiermittels (alle 2000 bzw. 10000 km)

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Etwa alle 200 km wird durch Herausschrauben der Ölkontrollschraube der Schmiermittelstand kontrolliert und — wenn nötig — ergänzt. Die Ölkontrollschraubenöffnung gibt die Begrenzung für den Getriebeölstand an. Bei Nachfüllung ist Ölstand zu ergänzen bis Getriebeöl aus der Kontrollöffnung heraustritt. Hierbei ist zu beachten, daß der Motorroller senkrecht steht. Zum Nachfüllen ist nur Motorenöl zu verwenden. Nach den ersten 500 km, dann alle 10000 km, soll bei warmem Motor die unten am Gehäuse liegende Ablaßschraube gelöst werden, so daß die Schmiermittelfüllung abläuft. Die Ablaßverschraubung ist wieder einzusetzen, durch die Einfüllverschraubung ist einhalb Liter Spülöl in das Getriebe einzufüllen und die Einfüllverschraubung wieder einzuschrauben. Dann soll der Motor etwa zwei Minuten im Stand laufen. Nunmehr ist die Ablaßverschraubung wiederum zu entfernen, das Spülöl mit den Resten des Getriebeschmiermittels ablaufen zu lassen und nach Wiedereinsetzen Sommeröl einzufüllen. (Füllmenge 500 ccm.)





8. Nachstellen der Kupplung (alle 2000 km)

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Am Kupplungshandhebel muß stets ein toter Gang von 3 bis 5 mm in der Nähe der Seileinhängung vorhanden sein. Ist das Spiel zu groß, so kann die Kupplung nicht ganz gelöst werden; ist es zu klein oder gar nicht vorhanden, so werden die Kupplungsfedern dauernd zum Teil entlastet, so daß nicht der notwendige Kupplungsdruck vorhanden ist, wodurch die Kupplung zum Durchrutschen liegt und verbrennen kann. Die Einstellung des richtigen Spieles, erfolgt durch Verdrehen der geschlitzten Stellschraube am rechten Gehäüsedeckel. Mit einem 14-mm-Maulschlüssel wird zuvor die Gegenmutter durch Linksdrehen gelockert, dann wird mittels Schraubenzieher durch Rechtsdrehen das Kupplungsspiel verkleinert, durch Linksdrehen vergrößert. Nach der Einstellung ist die Gegenmutter wieder festzuziehen. Mit dem Schraubenzieher ist die Stellschraube dabei festzuhalten, damit sie sich nicht mitdreht.





9. Kettenpflege (alle 1000 km bzw. 5000 km)

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Die Schmierung erfolgt etwa alle 1000 km durch Getriebeöl, welches man mit der Ölkanne durch die am oberen Ende des hinteren Kettenkastens vorgesehene Bohrung nach Entfernen der Verschlußschraube tropfen läßt. Dabei ist das Hinterrad langsam zu drehen. Die Kette ist durch den vollkommen staubdicht geschlossenen Gummischutz ausreichend gegen Verschmutzung geschützt. Alle 5000 km ist eine gründliche Säuberung der Kette und Schmierung ihrer inneren Gelenkteile trotzdem notwendig. Zu diesem Zweck wird die Kette abgenommen und in Petroleum oder Kraftstoff gut ausgewaschen. (Kettenglieder einzeln im Bad abknicken, um den Schmutz aus den Gelenken herauszubringen.) Dann wird die Kette in ein Bad aus erhitztem, flüssigem Kettenfett gelegt. Die Kette muß aus dem erkalteten Bad so rechtzeitig herausgenommen werden, daß noch etwas überschüssiges Fett haften bleibt, damit die Kette leicht gängig im Gummikettenschutz gleitet.

Das Abnehmen der Hinterradkette.

Zweckmäßiger wird die Hinterradkette nach Entfernen des Abschlußdeckels am Motor und öffnen des Kettenschlosses nicht aus den Gummirohren herausgezogen, da der Wiedereinbau schwierig ist. Es wird vielmehr wie beim Ausbau der Hinterradbremse (siehe Abschnitt V/5) der komplette Kettenkasten ausgebaut und demontiert, so daß die Kette nach der Reinigung und Schmierung wieder gut eingelegt werden kann.

Achtung! Auf richtige Stellung der Gummirohre beim Einführen der Kette achten. Die vorn angebrachten Gummilaschen müssen auf der Innenseite liegen. Nach dem Zusammenbau muß beim Schließen des Kettenschlosses die Flachfeder so eingesetzt werden, daß sie mit ihrem geschlossenen Ende in Laufrichtung der Kette zeigt.

Der richtige Durchhang der Kette ist regelmäßig zu kontrollieren, er soll, in der Mitte der Kette gemessen, etwa 20 mm betragen, das heißt die Kette soll 10 mm nach oben und 10 mm nach unten bewegt werden können.

Ist der Durchhang größer oder kleiner, so verzehrt die Kette unnötig viel Kraft, verringert die Lebensdauer der Zahnkränze und der Lager, auch der Verschleiß der Kette selbst sowie die Gummistränge der Kettenabdeckung wird erhöht.

Deshalb muß die Kette, wenn der Durchhang nicht stimmt, nachgestellt werden. Zu diesem Zweck werden am Hinterrad die Achsmuttern und Steckachsen um zwei Umdrehungen gelöst. Dann wird durch Lösen der Kontermutter an den Kettenspannschrauben eine Verstellung, das heißt Verschiebung des Kettenrades ermöglicht. Die Verstellung der Spannschrauben an beiden Seiten muß gleichmäßig erfolgen.

Die Nachstellschrauben müssen also an beiden Seiten in gleich viel Umdrehungen nachgestellt werden, damit das Hinterrad genau mit dem Vorderrad spurt. Es ist außerordentlich wichtig, auf genaues Spuren der Räder zu achten (siehe V/10), weil dadurch nicht nur die Straßenlage des Motorrollers und damit die Sicherheit des Fahrers, sondern auch die Lebensdauer von Kette, Kettenrädern, Radlagern und Bereifung abhängt. Kann man die Kette am hinteren Zahnkranz um 2 /3 der Zahnhöhe anheben, so muß die Kette ausgewechselt werden.





10. Spuren der Räder

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Zuerst werden die Felgen auf Schlag geprüft. Felgen mit Schlag müssen nachgeprüft werden. Dann kann das Spuren beider Räder mit Hilfe einer geraden Latte oder Schnur erfolgen. Zuerst ist das Vorderrad genau zu stellen, dann wird an einer Seite der Reifenkante die Latte oder Schnur angelegt, welche natürlich bis zum Hinterradreifen reichen muß. Das Hinterrad ist so einzurichten, daß die Reifenkante genau an der Latte oder Richtschnur wie am Vorderrad anliegt. Diese Arbeit läßt sich am besten von zwei Personen ausführen.





11. Reinigung und Kontrolle des Vergasers (alle 1000 bzw. 5000 km)

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Die Reinigung der Hauptdüse kann erfolgen, ohne daß der Vergaser demontiert werden muß.

Es ist dazu lediglich die untere Abschlußverschraubung der Mischkammer abzuschrauben. Die Hauptdüse sitzt unten in der Nadeldüse. Die Klemmschraube am Vergaseranschluß wird gelockert und der Vergaser am Anschluß gedreht, so daß die untere Abschlußverschraubung der Mischkammer herausgeschraubt werden kann; dann kann mit einem Schraubenzieher die Hauptdüse herausgeschraubt werden.

Die Säuberung der Düsen darf nur mittels Durchblasen oder Benutzung eines Roßhaares erfolgen, keinesfalls mit einer Nadel.

Nach der Einlaufzeit von etwa 2000 km ist die 85er Hauptdüse gegen eine 80er auszutauschen.

Etwa alle 5000 km muß der Vergaser demontiert und gereinigt werden. Dazu wird nach Abnahme der Kraftstoffleitung die Klemmschraube am Vergaseranschluß gelockert und der Vergaser vom Stutzen gezogen. Die Verschlußschraube der Mischkammer wird hiernach abgeschraubt und samt Seilzug mit daran hängendem Gasschieber mit Düsennadel vom Vergaser abgenommen. Nach Lösen der beiden Befestigungsschrauben des Schwimmergehäusedeckels kann der Deckel abgenommen und der Schwimmer samt Nadel herausgenommen werden.

Nach Lösen der an der Mischkammer Unten befindlichen Verschraubung mit Sechskantkopf ist die Nadel- und Hauptdüse zugänglich. Die Nadeldüse ist im Mischkammerkörper eingeschraubt und soll möglichst nicht ausgebaut werden, da sonst Funktionsstörungen im Vergaser eintreten können.

Alle Teile werden in Kraftstoff sorgfältig ausgewaschen und dann auf mechanische Fehler (Abnutzung) kontrolliert. Das einwandfreie Arbeiten des Vergasers wird durch eine solche Abnutzungserscheinung (lockere Vergaserteile, ausgeschlagene Schwimmernadel oder Nadeldüse, defekte Schwimmkörper, beschädigte Dichtungen, verbogene Düsennadel, lockeren oder schräg am Ansaugstutzen montierten Vergaser) beeinflußt. Da der eine oder andere der vorgenannten Fehler sich im Laufe des Betriebes einstellen kann, ist es zweckmäßig; von Zeit zu Zeit eine eingehende Prüfung des Vergasers in einer Vertragswerkstatt vornehmen zu lassen. Beim Zusammenbau des Vergasers ist darauf zu achten, daß alle Teile gut festgezogen werden, daß die Dichtungen nicht beschädigt werden und daß die Nadel beim Einführen in die Nadeldüse nicht verbogen wird. Eine Änderung der serienmäßigen Vergasereinstellung soll unter keinen Umständen erfolgen, da die vom Werk gewählte Einstellung die günsigsten Werte hinsichtlich Verbrauch und Leistung ergibt.

Vergaser Typ BVF NB 20:

Hauptdüse 85 (nach Einlaufzeit von etwa 2000 km 80), Nadelstellung III. Die Einstellung des Leerlaufes erfolgt sowohl mit Hilfe der Leerlaufluftschraube als auch der Gasanschlagschieberschraube, die beide mit Kontermuttern versehen sind.





12. Reinigen der Auspuffanlage (alle 5000 km)

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Im Auspuffrohr und besonders im Auspufftopf setzen sich Verbrennungsrückstände an, die je nach Fahrweise und verwendeten Betriebsmitteln nach etwa 5000 km Fahrstrecke so weit angewachsen sind, daß eine Reinigung des Topfes notwendig ist, weil eine verschmutzte Auspuffanlage die Leistung verschlechtert und den Verbrauch erhöht.

Der Auspufftopf des Motorrollers "Pitty" ist demontierbar; nach Entfernen der am Topfende liegenden Mutter kann das Auspufftopfendstück abgenommen und der Topfeinsatz herausgezogen werden. Die Reinigung erfolgt durch Auskratzen der Rückstände und wenn notwendig, durch Ausbrennen des Einsatzes. An den Innenteilen des Auspufftopfes darf nichts verändert werden, insbesondere darf der Einsatz nicht etwa entfernt werden. Das würde nicht nur ein Verstoß gegen die polizeilichen Bestimmungen sein, sondern auch die Leistung des Motors verschlechtern und den Verbrauch erhöhen, keinesfalls eine Leistungssteigerung bringen, wie oft angenommen wird.





13. Kontrolle der Elektroanlage (alle 5000 km)

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Die Elektroanlage erfordert während des Betriebes keine besondere Pflege, jedoch ist eine regelmäßige Kontrolle durch einen Elektrofachmann (Vertragswerkstatt oder IKA-Elektrodienststelle) etwa alle 5000 km notwendig.

Lediglich der Abhub der Unterbrecherkontakte, der sich durch Abbrand des Kontaktmaterials verändert, muß schon eher, nämlich alle 2000 km, kontrolliert werden. Der Kontaktabstand soll an höchster Nockenstelle 0,4 mm betragen. Kleinerer oder größerer Abstand ergibt schlechtes Anspringen, unregelmäßigen Lauf, verminderte Leistung und erhöhten Verbrauch. Das Nachstellen des Kontaktabstandes erfolgt bei abgenommenem Unterbrecherdeckel nach Lockern der Klemmschrauben A und B durch Schwenken der kleinen Unterbrecher-Grundplatte um den Lagerbolzen (D).

Die Schlitzschraube C darf keinesfalls gelockert werden! Nach Einstellung sind die Klemmschrauben A und B festzuziehen.

Zeigen die Kontakte verbrannte Stellen, so sind sie mit einer Kontaktfeile zu glätten. Starker Kontaktabbrand beziehungsweise Brandstellen an den Kontakten deuten auf einen defekten Kondensator. Die Hinzuziehung eines Elektrofachmanns ist dazu unbedingt notwendig.

Die Kontrolle der Elektroanlage alle 5000 km erstreckt sich auf eine Prüfung der richtigen Lage und Isolation aller Kabel, des einwandfreien Sitzes aller Klemmschrauben und Anschlüsse; sämtliche Kontaktstellen werden darauf kontrolliert, ob sie blank sind, erforderlichenfalls nachpolieren (Zündspulenanschluß im Spulenkasten, Masse - Anschlüße von Batterie, Spulenkasten und Lichtmaschine, Sicherungsklemmfeder).

Der Zustand des Kollektors und der Schleifkohle sowie die Spannung der Schleifkohlenfeder werden geprüft. Die Plus-Schleifkohle nutzt sich schneller ab als die Minus-Schleifkohle. Die kleinste Höhe der Schleifkohlen darf 11 mm betragen. Nachdem diese Höhe erreicht ist, muß die Schleifkohle ausgewechselt werden (sorgältig einschleifen). Diese Arbeit wird am zweckmäßigsten vom Fachmann ausgeführt.

Wechsel der Schleifkohlen: Plus nach etwa 5000 km, minus nach etwa 10000 km. Bei nicht rechtzeitigem Wechsel- der Schleifkohlen löten die Wicklungsanschlüsse im Kollektor des Rotors der Lichtmaschine auf.

Die Leistungsabgabe der Lichtmaschine wird mit Präzisions-Instrumenten gemessen. Außerdem wird der Zustand des Unterbrechers (Spannung der Unterbrecherfedern, Zustand der Hebellagerung, Zustand des Unterbrechernockens) kontrolliert. Der Schmierfilz für den Unterbrechernocken wird mit 2 bis 3 Tropfen Öl getränkt. Weiterhin wird bei dieser Gelegenheit die Einstellung der Zündung, die 4 mm vor o. T. betragen muß, nachgeprüft, weil diese Einstellung sich während des Betriebes durch die Abnützung am Unterbrecher ändert.

Auch für diese Arbeit hat die Vertragswerkstatt Sonderwerkzeuge, mit denen Kontrollen und Korrekturen schnell und zuverlässig ausgeführt werden können. Der angegebene Vorzündungswert ist in langen Versuchen festgelegt worden, er darf nicht verändert werden, weil nur diese Einstellung die beste Leistung und den günstigsten Verbrauch ergibt.





14. Kontrolle der Rückstandsbildung im Motor (alle 5000 km)

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Bei jeder Verbrennungskraftmaschine setzen sich Verbrennungsrückstände von Öl und Kraftstoff auch im Motor selbst an, und zwar im Verbrennungsraum, in den Kolbenringnuten und in den Gebläsekanälen. Es empfiehlt sich, die notwendige Kontrolle dem Fachmann zu überlassen, weil dieser zunächst ohne Demontage den Grad der Rückstandsbildung feststellen kann und weil er außerdem über Sonderwerkzeuge verfügt, die eine schnelle Reinigung und sichere Wiedermontage der demontierten Teile gewährleistet.

Die Reinigung des Motors von Verbrennungsrückständen soll etwa alle 5000 km durchgeführt werden. Nach Abnahme des Zylinders, wozu der Kraftstoffbehälter abgebaut werden muß, ist die Ölkohle im Zylinderkopf und Kolbenboden zu entfernen, ferner sind die Schlitze im Zylinder zu säubern und die Kolbenringe auf Spiel zu kontrollieren. Beim Zusammenbau sind neue Dichtungen zu verwenden. Das Maß der Rückstandsbildung ist von verschiedenen Umständen (Betriebsmittel, Betriebsbedingungen, Fahrweise) abhängig. Die Rückstandsbildung kann verhindert werden, wenn man:

  1. in den einzelnen Gängen nicht zu langsam fährt, sondern immer rechtzeitig zurückschaltet,
  2. immer den gleichen Kraftstoff und das gleiche Öl im richtigen Mischungsverhältnis verwendet,
  3. alle Wartungs- und Pflegearbeiten, die hier angegeben sind, regelmäßig durchführt.




15. Reifenpflege

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Nicht nur für die Lebensdauer der Bereifung, sondern auch für die Fahreigenschaften des Motorrollers und damit im Interesse der Sicherheit des Fahrers ist eine regelmäßige Überwachung des Luftdruckes und des Reifenzustandes sehr wichtig. Verletzungen der Lauffläche sind in einer Vulkanisierwerkstatt zu reparieren. Der richtige Luftdruck (siehe IV/8) soll möglichst täglich kontrolliert werden. Verbeulte oder schlagende Felgen müssen sofort repariert werden, damit eine Beschädigung des Reifens vermieden wird. Zeigt sich ein starker Rostansatz an den Felgenrändern, so sind die Decken abzunehmen, der Rost abzukratzen und die blanken Stellen mit Lackfarbe nachzulackieren.





16. Kontrolle des Gebläsekeilriemenantriebes

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Der Keilriemen soll, wie auch im Kapitel VI/12 "Keilriemenwechsel" näher ausgeführt, locker gespannt sein. Er muß das Gebläserad zügig mitnehmen, d. h. seine Umfangsgeschwindigkeit muß stetig sein, er soll nicht schlagen. Letzteres bringt die Gefahr mit sich, daß der Riemen am Gehäuse reibt und dadurch vorzeitigem Verschleiß unterliegt. Der gleiche Nachteil tritt auf, wenn der Riemen zu straff gespannt ist. Bei Beachtung dieser Regeln kann mit einer Lebensdauer des Keilriemens von mehr als 5000 km gerechnet werden.





17. Reinigung des Motorrollers

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Es ist ratsam, regelmäßig, je nach Witterung, den Motorroller von äußerlichen Verschmutzungen zu reinigen. Am besten werden zunächst mit einem Holzstab die größeren Schmutzteile aus den Ecken des Fahrgestelles bzw. der Karosserie entfernt, dann wird der Motorroller mit einem geeigneten Waschmittel eingesprüht, anschließend mit weichem Putzlappen gereinigt und dann nochmals besonders die Karosserie mit einem Pflegemittel eingespritzt und nachpoliert. Dadurch wird die Lackierung erhalten und gegen Witterungseinflüsse geschützt.





VI. Ratgeber bei Störungen

1. Motor springt nicht an:

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Beim Niederdrücken des Tupfers am Vergaser läuft kein Kraftstoff über:

  1. kein Kraftstoff im Kraftstoffbehälter,
  2. Kraftstoffhahn geschlossen bzw. nicht auf Reserve geschaltet,
  3. Kraftstoffilter verschmutzt,
  4. Luftloch im Behälterdeckel verstopft (Luftloch äußerlich nicht sichtbar),
  5. Kraftstoffzuleitung verstopft.

Beim Drücken des Tupfers läuft Kraftstoff über:

  1. Düse verschmutzt,
  2. Drehgriff oder Luftklappe nicht in den für das Starten vorgeschriebenen Stellungen (warmer oder kalter Motor),
  3. Zündung nicht eingeschaltet.

Die Zündung ist eingeschaltet, aber die Ladekontrollampe leuchtet nicht auf:

  1. Anzeigelampe defekt,
  2. Sicherung durchgebrannt,
  3. Batterie entladen oder zu wenig geladen,
  4. schlechter Kontakt im Spulenkasten,
  5. Leistungsunterbrechungen.

Ist die Batterie entladen oder zu schwach, so kann nach Einschalten der Stellung 5 am Zündschalter der Motor auch ohne Batterie durch Anschieben des Motorrollers angeworfen werden.

Ladekontrollampe leuchtet auf, aber es ist kein Funke an der Kerze. Einfache Prüfung: Man nimmt den Kabelschuh von der Kerze ab, steckt einen 4 mm ø Eisennagel in den Kabelschuh und hält den Kabelschuh mit Nagel, am isolierten Gummi des Kabelschuhs anfassend, 3 bis 4 mm vom Zylinderkopf ab. An dem entstehenden Lufräum muß beim Durchtreten des Motors ein Funke überspringen. Springt auch bei Wiederholung dieser Prüfung in Zündschlüsselstellung 5 (Maschine mit eingeschaltetem Gang schieben!) kein Funke über:

  1. Unterbrecherhammer hebt nicht ab,
  2. Unterbrecherkontakte zu stark oder völlig abgebrannt,
  3. Unterbrecherhammer hängt,
  4. Zündspule hat schlechten Kontakt,
  5. Zündkabel oder Kondensator defekt,
  6. Leitungsunterbrechung im Spulenkasten.

Funke springt bei der oben geschilderten Prüfung über:

  1. Elektrodenabstand der Kerze zu groß oder zu klein,
  2. Kerze verölt oder durchgeschlagen,
  3. Motor durch zu häufiges Niederdrücken des Tupfers, besonders bei warmem Motor, ersoffen (Kerze herausschrauben, Kraftstoffhahn schließen, Drehgriff voll öffnen und Motor einfach mit dem Kickstarterhebel zwecks Entlüftung durchtreten, dann Kerze wieder einschrauben und Motor bei geschlossenem Kraftstoffhahn und ohne Betätigung des Tupfers antreten; Kraftstoffhahn erst öffnen, wenn der Motor im Zweitakt läuft),
  4. zu viel Öl in der Mischung.




2. Ladekontrollampe verlöscht nicht nach dem Anwerfen des Motors:

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  1. Rückstromschalter defekt oder schlechter Masseanschluß,
  2. Wackelkontakte an den Anschlußklemmen der Leitung,
  3. Regler defekt,
  4. Lichtmaschine durch Verschmutzung des Kollektors, hängende Bürsten oder Kurzschluß in der Erregerwicklung defekt.V




3. Gebläsekontrollampe verlischt nach dem Anfahren nicht bzw. leuchtet während der Fahrt auf:

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  1. Klappe der Warnanlage klemmt,
  2. Keilriemen rutscht und nimmt Gebläserad nicht mit,
  3. Keilriemen gerissen (Näheres über Auswechseln siehe Punkt VI/12).




4. Motor läuft unregelmäßig:

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Viertaktlaufen (regelmäßiges Aussetzen einer Zündung):

  1. Luftklappe nicht geöffnet,
  2. Luftfilter verschmutzt,
  3. ausgeschlagene Schwimmernadel,
  4. falsche Vergasereinstellung, Hauptdüse zu groß, Düsennadel hängt zu hoch,
  5. defekter Schwimmkörper,
  6. zu viel Öl in der Mischung,
  7. falsche Zündzeiteinstellung,
  8. erhebliche Rückstandsbildung in den Gaskanälen oder in der Auspuffanlage.

Zurückschlagen durch den Vergaser (sogenanntes Patschen):

  1. Kraftstoffzulauf behindert oder verschmutzter Kraftstoffilter, verschmutzte Zuleitung oder verschmutzte Vergaserbohrungen,
  2. schräghängender Vergaser,
  3. lockerer Vergaser,
  4. Ringmutter am Mischkammerkopf locker,
  5. defekte Dichtung am Motor,
  6. Luftfilter abgenommen,
  7. falsche Vergasereinstellung, Düsennadel hängt zu tief bzw. ist wegen gebrochener Düsennadelsicherung ganz in die Nadeldüse hineingefallen,
  8. falsche Zündzeitpunkt-Einstellung,
  9. alte oder lockere Kerze, falscher Elektrodenabstand,
  10. Unterbrecherhammer hängt oder hebt sich zu weit ab,
  11. Unterbrecherkontakte abgebrannt,
  12. Kolbenringe in den Nuten festgebrannt (schlechte Verdichtung).




5. Motor bleibt plötzlich stehen:

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  1. Kraftstoffbehälter leer gefahren,
  2. Kraftstoffilter, Zuleitung oder Vergaser verschmutzt,
  3. Zündkabel abgefallen oder locker,
  4. Zündkerze defekt,
  5. Unterbrecherhammer gebrochen oder Kontaktmaterial abgefallen,
  6. Kondensator defekt.




6. Verbrauch ist zu hoch:

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Unsere Verbrauchsangabe stellt, wie bei allen Kraftfahrzeugen, den Normverbrauch dar.

Dieser Verbrauchswert erhöht sich, wenn Störungen am Motor oder am ganzen Fahrzeug vorliegen, außerdem aber auch durch ungünstige Betriebsverhältnisse (höhere Geschwindigkeit, höhere Belastung, ungleichmäßige Fahrweise, ungünstige Straßen- und Geländeverhältnisse, ungünstige Witterung). Ist der Verbrauch auch unter normalen Betriebsverhältnissen höher, so sind folgende Punkte zu prüfen:

  1. Vergasereinstellung, mechanisch einwandfreier Zustand des Vergasers, unbehinderter Kraftstoffzulauf, Sauberkeit des Luftfilters,
  2. einwandfreie Abdichtung des Motors, Sauberkeit der Gaskanäle und Auspuffanlagen,
  3. die Verwendung der richtigen Betriebsmittel laut unseren Anweisungen,
  4. Einstellung der Zündung und einwandfreie Beschaffenheit des elektrischen und mechanischen Teiles der Zündanlage,
  5. richtige Bedienung von Drehgriff, Luftklappe und Schalthebel,
  6. einwandfreier Zustand aller übrigen Fahrzeugteile (Getriebe, Kraftübertragung, Bremsen, Räder, Bereifung, Rahmen).

Wir empfehlen, eine Vertragswerkstatt aufzusuchen, wenn der Verbrauch scheinbar ungewöhnlich hoch ist, damit zunächst an Hand einer Prüfungsfahrt festgestellt wird, ob der höhere Verbrauch durch die Betriebsverhältnisse bedingt ist oder ob er durch Störungen am Fahrzeug selbst verursacht wird, die dann in der Vertragswerkstatt gesucht und abgestellt werden.





7. Batterie wird nicht genügend aufgeladen:

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  1. Säuredichte stimmt nicht (bei voll aufgeladener Batterie spez. Gewicht 1,285),
  2. Säurestand zu niedrig (destilliertes Wasser nachfüllen bis 10 mm oberhalb der Platten in jeder Zelle),
  3. Platten beschädigt,
  4. Zuleitungen locker angeklemmt oder oxydiert,
  5. behelfsmäßige oder locker sitzende Sicherung,
  6. Kurzschluß in den Leitungen, mechanische Fehler in der Lichtmaschine, Kollektor verschmutzt, Kohlen liegen nicht an, schlechte Masseverbindung von Batterie, Spulenkasten oder Lichtmaschine,
  7. Hauptkabel zwischen Lichtmaschine und Spulenkasten schadhaft,
  8. Regler oder Rückstromschalter schadhaft.

Scheinwerfer brennt nicht:

  1. lockere oder defekte Glühlampe,
  2. Sicherung durchgebrannt,
  3. schlechter Kontakt der Kabel in Scheinwerfer,
  4. lockerer Scheinwerfereinsatz,
  5. Kontaktflächen der Federn im Scheinwerfer oxydiert,
  6. Batterie schadhaft,
  7. Leitungsunterbrechung.




8. Scheinwerfereinstellung:

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  1. Motorroller in Abstand von 5 m Entfernung von Schirmwand aufstellen,
  2. Motorroller mit einer bzw. zwei Personen belasten,
  3. Senkkopfschrauben lösen und Scheinwerfer einstellen, und zwar soll die Grenze zwischen unterer heller und oberer dunkler Zone bei abgeblendeten Licht mindestens 5 cm unter Scheinwerfermitte liegen,
  4. Senkkopfschrauben festziehen.




9. Signalhorn versagt:

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  1. Horn defekt,
  2. Leitungsunterbrechung,
  3. Signalkopf defekt,
  4. Batterie leer.




10. Was sagt das Zündkerzengesicht?

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Die richtige von uns festgelegte Zündkerze zeigt durch eine gleichmäßige hellbraune Färbung des Isoliersteines im Kerzeninnern, daß die Verbrennung im Motor einwandfrei ist. Eine Verfärbung des Isoliersteines läßt deshalb auf Fehler im Motor schließen, die die einwandfreie Verbrennung stören. Deshalb ist das sogenannte Kerzengesicht wichtig bei der Störungssuche. Sieht die richtige Zündkerze schwarz aus, das heißt sie ist verölt oder verrußt, so können folgende Fehler vorliegen:

  1. Elektrodenabstand der Kerze zu klein,
  2. Vergasereinstellung zu reichlich,
  3. mechanische Fehler am Vergaser, die zur Anreicherung des Kraftstoffluftgemisches führen (ausgeschlagene Schwimmernadel, defekter Schwimmkörper),
  4. verschmutzter Luftfilter,
  5. zu viel oder ungeeignetes Öl in der Mischung,
  6. falsche Zündzeiteinstellung,
  7. mechanische Fehler in der Zündanlage (verschmutzter oder hängenbleibender Unterbrecher, falscher Kontaktabstand, Kondensator oder Zündspule defekt, nach Masse durchschlagendes Zündkabel),
  8. erhebliche Rückstandsbildung im Motor (festgebrannte Ringe, verschmutzte Gaskanäle und Auspuffanlage),
  9. Fahrweise zu langsam.

  1. Elektrodenabstand der Kerze zu groß,
  2. Vergasereinstellung zu gering,
  3. mechanische Fehler am Vergaser, die ein zu armes Kraftstoff-Luftgemisch bringen; Kraftstoffstand zu niedrig, schräghängender oder lockerer Vergaser, lockere Mischkammer-Anschlußmutter,
  4. behinderter Kraftstoffzulauf (Kraftstoffilter, Kraftstoffleitung verstopft, Vergaser verschmutzt),
  5. defekte Dichtungen am Motor,
  6. Luftfilter entfernt,
  7. zu wenig oder minderwertiges Öl in der Mischung,
  8. falsche Zündzeitpunkt-Einstellung,
  9. Zündkerze locker oder zu alt, Dichtung vergessen.




11. Reifenpanne:

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Ausbauen des Vorderrades

  1. Fahrzeug auf Seitenstütze abstellen,
  2. Fahrzeug nach rechts kippen und unter linke Vordertraverse (hinter Abdeckblech für Fußschalthebellager) ausgezogene Montagestütze setzen,
  3. Tachometerantrieb und Vorderradbremsseil von der Bremsankerplatte lösen,
  4. Achsenmutter lösen und Vorderrad ausfallen lassen,
  5. Lenker nach rechts stellen und Rad unter der Haube vorziehen,
  6. Abschrauben der fünf Radmuttern und Vorderrad liegt frei für Reifenmontage.

Ausbauen des Hinterrades

  1. hintere Karosseriehaube abnehmen,
  2. die unteren Streben des Kotflügels lösen und hinteres Kotflügelteil hochklappen,
  3. Radmutter und Steckachse lockern,
  4. ausgezogene Montagestütze unter Rahmen, unmittelbar hinter Schwinglager, setzen,
  5. Steckachse herausschrauben,
  6. Zwischenhülle entfernen und Radmuttern abschrauben,
  7. Herausnehmen des Hinterrades.

Die Montage und Demontage erfolgt mittels Montierhebels.

Es ist darauf zu achten, daß der Reifen am anderen Ende des Durchmessers des Montageendes bzw. Demontageanfanges in das Tiefbett gut eingedrückt wird, andernfalls der Draht durch übermäßigen Hebeldruck gefährdet wird. Beim Aufpumpen ist darauf zu achten, daß der Kontrollstreifen des Reifens an der äußeren Felgenkante gleichmäßig verläuft (parallel).





12. KeilriemenWechsel:

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  1. Abnehmen des Blechverschlußdeckels an linker Motorengehäusehälfte unterhalb des Gebläses, durch Herausschrauben der zwei oberen und der unteren Zylinderschraube M 6,
  2. mittels 22 Maulschlüssel untere Keilriemenscheibeachse herausschrauben (Rechtsgewinde) und Keilriemenscheibe abnehmen,
  3. Gebläseachse rechts herausschrauben (Flügelrad mit Keilriemenscheibe abziehbar),
  4. Keilriemen 8x5x475 auflegen,
  5. Montage in umgekehrter Reihenfolge,
  6. beide Keilriemenhälften müssen sich im eingebauten Zustand ohne große Kraftanstrengung mit den Fingern aneinanderdrücken lassen und in der Betriebslage zurückfedern. Etwa alle 1000 km Kontrolle auf Spannung des Riemens.




Schaltplan

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Schmierplan

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