Bild 1. ES 175, Ansicht von rechts
Bild 2. ES 250, Ansicht von links
Technische Datennächster Punkt ; Index
Bei günstigem Haftreibwert auf griffiger Betonfahrbahn (Autobahn) kann
eine
In diesen Werten ist die Reaktionszeit des Fahrers nicht enthalten! |
Bild 3.
Bild 4. Leistung, Drehmoment, spezif. Verbrauchskurve
Bild 5. Straßenverbrauch der ES 175 und 250
Die Fahrgestellnummer befindet sich an der vorderen Motoraufhängung links. BeschreibungMotornächster Punkt ; IndexDer Einzylinder-Zweitakt-Motor aller ES-Typen arbeitet nach dem
Umkehrspülungsverfahren. Motor und Getriebe sind zu einem
glattflächigen Block vereint. Die hydraulisch zusammengepreßte Kurbelwelle läuft
in drei Kugellagern, die Pleuelstange ist doppelrollig auf dem Hubzapfen gelagert. |
Bild 6. Motor ES 175 von rechts
Kupplung, Primärantrieb und Getriebenächster Punkt ; IndexDie Mehrscheibenkupplung (siehe Explosivdarstellung Bild 3) sitzt auf dem linken Kurbelwellenstumpf und wird durch einen Handhebel am Lenker links - über einen nachstellbaren Bowdenzug - betätigt. |
Bild 7. Motor ES 250 von links
Die Kraftübertragung vom Motor zum Getriebe erfolgt über schrägverzahnte Stirnräder.
Dieser Antrieb sowie die Kupplung laufen im Ölbad und werden durch den Getriebedeckel
und eine Dichtung öldicht abgeschlossen. Vergasernächster Punkt ; IndexDer BVF-Zweihebelrundschiebervergaser ist oberhalb des Getriebegehäuses unter einer Abdeckkappe untergebracht. (Einstellwerte siehe 'Technische Daten'.) Es |
Bild 8. Vergaser zerlegt
ist unbedingt zu beachten, daß nach der Einfahrzeit, spätestens nach
3000 km, die Einfahrdüse durch die Hauptdüse 95 bei ES 175 und 100 bei ES 250 zu
ersetzen ist. |
Bild 9. Lufthebel
Luftfilteranlagenächster Punkt ; IndexDas Naßluftfilter ist staubgeschützt unter dem Fahrersattel untergebracht. Das Anschlußstück des Ansauggeräuschdämpfers ist am Vergaser aufgeklemmt. Elektrische Anlagenächster Punkt ; IndexAlle Stromverbraucher werden über eine 6V/8Ah-Batterie
durch die vom rechten Kurbelwellenstumpf angetriebene 6V-Gleichstromlichtmaschine
mit 60 W Leistung (Kurzleistung 90 W) gespeist. |
Bild 10. Lichtmaschinenentlüftung
Der Unterbrecher mit automatischer Zündverstellung durch
Fliehgewichte wird nach Abnahme des Lichtmaschinendeckels (rechts) sichtbar.
|
Bild 11. Schaltstellungen
In den Parkstellungen 0 und 4 sind Signalhorn und Bremslicht
ohne Strom, so kann also niemand damit spielen.
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Bild 12. Vorderradfederung
Der Abblendschalter ist mit dem Druckknopf für das Signalhorn
kombiniert und wird mit dem Daumen der linken Hand betätigt. Tacho mit Antriebnächster Punkt ; IndexDer Geschwindigkeitsmesser mit Kilometerzähler ist im Scheinwerfer eingebaut und wird über eine biegsame Welle vom Tachoantrieb am Getrieberitzel angetrieben. |
Bild 13. Abblendschalter mit Signalknopf
Nach Abnehmen des Lichtmaschinendeckels kann der Antrieb abgeschmiert werden (siehe Bild 35). Rahmennächster Punkt ; IndexDer Einrohrrahmen besteht aus Stahlrohr und ist an den Verbindungsstellen geschweißt. Der Steuerkopf ist gemufft und hartgelötet. Kippständernächster Punkt ; IndexDer Kippständer ist mit Abwälzfüßen versehen. Fassen Sie mit der linken Hand den Lenker, mit der rechten den Soziusgriff, der rechte Fuß tritt den Kippstände nieder, ein Ruck nach hinten , und schon ist die ES ohne große Anstrengung aufgebockt! Vordergabel mit Federbeinennächster Punkt ; IndexDie Vordergabel besteht aus einem Stahlblech-Kastenträger, der am unteren Ende die Lagerung der Schwinggabel aufnimmt. Die Federung übernehmen zwei Federbeine mit hydraulischer Dämpfung und 142 mm Federweg. Der tief heruntergezogene Vorderradkotflügel ist feststehend (siehe Bild 12). |
Bild 14. Verstellmöglichkeit der Federhärte
Hintere Schwinggabel mit Federbeinennächster Punkt ; IndexDie hintere Schwinggabel ist ebenfalls durch zwei Federbeine mit
hydraulischer Dämpfung abgefedert. Der Federweg beträgt 115 mm. Achsen und Rädernächster Punkt ; IndexVorder- und Hinterachse sind als Steckachsen ausgebildet. Gelagert sind die Laufräder vorn durch zwei, hinten durch drei Lager. Entsprechend dem stärkeren Hinterreifen ist hinten eine breitere Vollhornfelge vorgesehen (siehe 'Technische Daten'). Beide Räder haben Geradspeichen. Bremsennächster Punkt ; IndexVorder- und Hinterradbremsen sind verrippte Vollnabenbremsen und werden mechanisch betätigt, vorn durch Seilzug mit rechtem Handhebel am Lenker, hinten über Gestänge durch den rechts liegenden Fußhebel. Fahrer- und Soziussattelnächster Punkt ; IndexBeide haben eine starke Schaumgummiunterlage und sind mit einem elastischen Gummiüberzug versehen. Unter den beiden Sitzen ist Raum für das Bordwerkzeug und Ersatzteile, wie Kettenschlösser, Glühbirnen |
Bild 15. Bremsen
und Isolierband. Außerdem ist unter dem Fahrersattel das Naßluftfilter untergebracht. |
Bild 16. Fahrer- und Soziussattel aufgeklappt
Sicherheitsschlössernächster Punkt ; IndexSelbstverständlich hat die ES auch ein Lenkerschloß. Nachdem Sie den
Lenker nach links eingeschlagen haben, können Sie in den Klemmkopf am Lenker das
Sicherheitsschloß einstecken und abschließen. Nur damit ist Ihr Fahrzeug
diebstahlsicher abgestellt. |
Bild 17. Lenkerschloß
Hinterradkotflügelnächster Punkt ; IndexZum bequemen Radausbau kann das Hinterteil des Kotflügels hochgeklappt werden. Vorher sind die beiden Bundmuttern rechts und links zu lockern. Seitenverkleidungennächster Punkt ; IndexUnter der linken Seitenverkleidung finden Sie die Batterie, bei der ES 175 außerdem den
Lichtmaschinenregler sowie die 25 Amp.-Sicherung für die gesamte
elektrische Anlage. Hinterradantriebnächster Punkt ; IndexDie Kraftübertragung vom Getriebekettenrad zum Hinterrad erfolgt durch eine Rollenkette. Diese wird durch zwei Gummi-Kettenschläuche schmutzsicher abgedeckt. |
Bild 18. Kraftstoffhahn
Zwischen den Mitnehmern des hinteren Kettenrades und des Hinterrades liegt ein Dämpfergummi. Das Kettenrad ist ebenfalls schmutzdicht verkleidet. Nach Entfernen des Gummipfropfens kann durch eine Bohrung an der Oberkante der Abdeckung die Kette geölt werden. Kraftstoffbehälter mit Kraftstoffhahnnächster Punkt ; IndexDer Kraftstoffbehälter ist in Gummi aufgehängt und faßt etwa 15 l. Der Schnellverschluß, 60 mm
Durchmesser, ist mit einem Sieb versehen. BetriebsmittelKraftstoffnächster Punkt ; IndexEs wird der handelsübliche Kraftstoff VK rot mit 72 bis 74 Oktan empfohlen. Motorenölnächster Punkt ; IndexAlle drei bewegten Teile de ES-Motors, Kurbelwelle, Pleuelstange und
Kolben, werden durch Mischungsschmierung mit Öl versorgt. Unsere Erfahrungen
veranlassen uns, die ausschließliche Verwendung des Mischungsverhältnisnächster Punkt ; IndexDas Mischungsverhältnis ist in jedem Fall, also auch während der Einfahrzeit, 25:1. Es werden 25 l Kraftstoff mit 1 l Hyzet-Öl gemischt, bei 5 l Kraftstoff sind 0,2 l Hyzet-Öl beizumischen. Passen Sie an denjenigen Tankstellen besonders auf, wo noch in Kannen gemischt wird, daß Sie auch wirklich die richtige Ölmenge zum Kraftstoff erhalten und nicht Öl im Meßbehälter zurückbleibt. Sie erhalten dadurch ein niedrigeres Mischungsverhältnis, und das kann der Motor unter Umständen übelnehmen. Denken Sie aber auch nicht: 'Wer gut schmeert, der gut fährt' und mischen 20:1. Viel Geld geht dann nur durch den Auspuff in Form einer Qualmwolke, und in kurzer Zeit sind Kanäle und Schalldämpfer zu! Schmiermittel für Kraftübertragungnächster Punkt ; IndexFür das Getriebe und Kraftübertragung sind 900cm³ Motorenöl als Schmiermittel vorgesehen. Auf keinen Fall dürfen graphitierte Öle verwendet werden, weil damit die Kupplung rutschen würde. Es treten dieselben Beanstandungen auf, wenn Sie Hyzet-Öl einfüllen. Schmiermittel für Fahrgestellnächster Punkt ; IndexAlle Schmiernippel des Fahrgestelles sind durch eine Hochdruckpresse mit Motorenöl abzuschmieren. Nur der Tachoantrieb am Getrieberitzel wird mit Abschmierfett abgeschmiert. Bitte den Schmierplan (Bilder 42 und 43) beachten! Stoßdämpferfüllungnächster Punkt ; IndexDie Stoßdämpfer sind mit 80 cm³ 'Globo'-Stoßdämpferflüssigkeit gefüllt. Viskosität 4...5 °E +20 °C. Und nun zum FahrenFahrfertigmachennächster Punkt ; IndexZuerst erhält die ES ihre vorgeschriebene Kraftstoff-Öl-Mischung, ohne
die Sie nun mal nicht fahren können. Eine undefinierbare Mischung kann daran schuld
sein, daß Ihr Motor nach einigen Kilometern festgeht. Also, nur eine einwandfreie
Kraftstoff-Öl-Mischung einfüllen! Als nächstes überprüfen wir den Reifenluftdruck. Die
Schuhspitze ist kein zuverlässiges Meßinstrument, kaufen Sie sich lieber einen
Druckprüfer. Bestimmt merken Sie dann auch, daß die Tankstellengeräte verschieden
anzeigen. Der richtige Reifenluftdruck ist sehr wichtig: Zuwenig schadet dem Reifen,
zuviel ergibt schlechte Straßenlage. Die
richtigen Werte können Sie unter 'Technische Daten' nachlesen. Startennächster Punkt ; IndexGewöhnen Sie sich für Ihre spätere Fahrpraxis an. Ihren Motor, wenn er längere Zeit gestanden hat (vor allem im Winter), bei gezogener Kupplung einige Male leer durchzutreten. |
Bild 19. Bedienungshebel
Dadurch vermeiden Sie, daß die klebenden Kupplungslamellen beim Einschalten des ersten
Ganges ein unerwünschtes Geräusch verursachen. |
Bild 20. Tupfer am Vergaser
Zählen Sie deshalb von 21...24, das
sind 4 Sekunden! Fahrt freinächster Punkt ; IndexDer Motor braucht nicht warmzulaufen, deshalb: |
Bild 21. Fußschalthebel
schalthebel in den zweiten Gang hochziehen, Kupplung
freigeben und dabei wieder zügig Gas geben. Zurückschalten am Bergnächster Punkt ; IndexSchafft der Motor eine Steigung nicht im vierten Gang, d. h. die
Geschwindigkeit geht auf 50 km/h zurück, so muß rechtzeitig auf den dritten Gang
geschaltet werden: Anhalten!nächster Punkt ; IndexAbbremsen, dabei den Drehgriff langsam schließen, auskuppeln und
herunterschalten auf Leerlauf. Auf keinen Fall den Motor 'abwürgen'. Wollen Sie parken,
dann Zündung ausschalten und den Kraftstoffhahn schließen. Nicht vergessen, den
Zündschlüssel abzuziehen, sonst machen Sie sich strafbar. Einfahren und wirtschaftlich fahrennächster Punkt ; IndexWenn Sie sich unter dem Mikroskop ein geschliffenes und
hochglanzpoliertes Teil ansehen, z. B. den Kolbenbolzen, wird Ihnen verständlich werden,
warum das richtige Einfahren so wichtig ist. Trotz Feinstbearbeitung bleiben winzige
Unebenheiten, die sich erst gegenseitig glätten müssen. Dieser Vorgang darf nicht
gewaltsam beschleunigt werden, denn die aufeinander gleitenden Teile müssen sich in
aller Ruhe aneinander gewöhnen können. Das trifft vor allem für Kolben und Zylinder zu.
Deren große Gleitflächen müssen mit einem gleichmäßigen, nicht unterbrochenen Ölfilm
überzogen sein. Ist irgendwo noch eine kleine Druckstelle und Sie lassen dem Kolben
keine Zeit, im Guten mit dem Zylinder auszukommen, dann 'frißt' er. Das kriegen Sie
fertig, wenn Sie längere Zeit mit Vollgas fahren, denn
Lassen Sie sich von keinem 'Schnellen Mann' verleiten.
Erst über 500 km dürfen Sie kurzzeitig (fortlaufend sich steigernd bis zum Ende der
Einlaufzeit) Vollgas anbieten.
Natürlich können Sie auch während der Einfahrzeit Ihre Sozia mitnehmen - der höheren
Belastung entsprechend, muß früher geschaltet werden.
Wir bitten Sie in Ihrem eigenen Interesse, diese Anweisungen zu beachten.
Ihre ES wird es Ihnen durch lange Lebensdauer danken! Instandhaltungnächster Punkt ; IndexDas reichhaltige Bordwerkzeug ermöglicht es Ihnen, fast alle Wartungsarbeiten selbst durchzuführen. Benutzen Sie bitte den Wartungsplan am Schluß dieser Betriebsanleitung als Grundlage für diese Arbeiten, die nun einmal nötig sind, um Ihr Fahrzeug betriebssicher und fahrbereit zu erhalten. |
Bild 22. Werkzeug
Motor und Getriebenächster Punkt ; IndexDer Kupplungshebel muß am Seilzug ein Spiel von etwa 3 mm haben. Ist es
weniger, kann die Kupplung rutschen, ist es mehr, hebt sie nicht voll aus. |
Bild 23. Spiel am Kupplungshebel
Bild 24. Kupplung nachstellen
Wenn nötig, wird soviel Motorenöl nachgefüllt, bis es an der Kontrollbohrung herausläuft. Die Einfüllschraube finden Sie unter der Vergaserabdeckklappe. |
Bild 25. Ölkontrollschraube
Bild 26. Öl auffüllen
Nach etwa 10000 Fahrkilometern ist das Getriebeschmiermittel zu erneuern. Dazu muß der Motor richtig warm gefahren sein, damit auch Abrieb und Ölschlamm ablaufen. Abgelassen wird nach Entfernen der beiden außenliegenden Schrauben, links am Kupplungsdeckel und rechts außen am Getriebegehäuse. Letztere ist magnetisch, um metallischen Abrieb festhalten zu können. Die beiden mittleren, dicht beieinander liegenden Schrauben dienen zur Schaltarretierung und dürfen nicht herausgeschraubt werden. |
Bild 27. Öl ablassen
Nachdem das Altöl restlos abgelaufen ist, werden beide Ablaßschrauben
wieder eingedreht, 0,5 l Spülöl eingefüllt und auch die Einfüllöffnung verschlossen.
Nachdem Sie einige Runden gedreht haben, lassen Sie das Spülöl
restlos ab und füllen 750 cm³ reines Motorenöl ein. Auf keinen Fall
graphitiertes Öl oder gar mit MoS2-Zusatz (Molybdändisulfid) verwenden, auch kein
Hyzet-Öl, die Kupplung rutscht damit unweigerlich! |
Bild 28. Schalldämpfer zerlegt
Der Auspuffschalldämpfer wird zerlegt, indem Sie die Blechsicherung an der
Sechskantmutter im Dämpferendstück abbiegen und die Mutter lösen. |
Bild 29. Abnehmen der Abdeckkappe
luft durch (die Luftpumpe tut's auch!).
Regelbereich des Schieberausschnittes bis 1/4 Gasschieberweg, Regelbereich der Düsennadel bis 3/4 Gasschieberweg, Hauptregelbereich der Hauptdüse 3/4 bis Vollgas. |
Bild 30. Leerlauf einstellen
Nach dieser Aufstellung wird Ihnen manches ohne lange Erklärung
verständlich werden.
Luftschraube probeweise hinein- und herausdrehen, bis höchste Drehzahl gefunden. Anschlagbolzen hineindrehen bis Leerlaufdrehzahl normal. Wechselseitige Nachregulierung solange fortsetzen, bis sich beim Herausdrehen der Luftschraube die Leerlaufdrehzahl nicht erhöht. Beide Schrauben wieder durch die Kontermutter sichern. Die richtige Leerlaufeinstellung ist nicht nur für den Start wichtig, denn
das Leerlaufsystem ist gewissermaßen ein kleiner Vergaser für sich, der über den ganzen
Drehzahlbereich zusätzlich Gemisch liefert. Deshalb kann schon eine zu reichliche
Leerlaufeinstellung die Ursache für hohen Verbrauch sein. |
Bild 31. Luftfilterreinigung
auch der Ansauggeräuschdämpfer und der
Ansaugtrichter (Gummi) gründlich zu säubern und ebenfalls leicht zu ölen. Elektrische Anlagenächster Punkt ; IndexWährend der Reinigung des Fahrzeuges werden die elektrischen Leitungen
auf evtl. Scheuerstellen überprüft. Stellen mit beschädigter Isolierung sind mit
Isolierband zu umwickeln. Die Anschlußklemmschrauben werden auf festen
Sitz kontrolliert. |
Bild 32. Kontrolle des Kontaktabstandes am Unterbrecher
Kein Schmirgelleinen dazu benutzen!
Die Schlitzschrauben (1) und (2) dürfen bei dieser Arbeit nicht gelockert werden, weil
damit der Zündzeitpunkt verstellt wird. Zum Einstellen der Unterbrecherkontakte ist der
Nocken auf die höchste Stelle gestellt, der vorgeschriebene
Kontaktabstand von 0,4 mm wird durch Schwenken der Unterbrechergrundplatte um
den Lagerbolzen (4) hergestellt. Die Klemmschraube (3) wieder fest anziehen. Dabei ist die
zum Werkzeug gehörende Fühllehre zu benutzen. Diese
darf bei der Messung nicht klemmen, aber auch nicht klappern,
sondern beide Kontakte sollen mit eben fühlbarem Widerstand streifen. Fahrgestellnächster Punkt ; IndexJedes bewegte Teil muß in irgendeiner Form geschmiert werden. Was nützt
z. B. die beste Federung, wenn die Schwingarmlagerung schwer geht? Wir haben Ihnen am
Ende unseres Buches einen ganzen Schmierplan (Bilder 42 und
43) aufgestellt, damit ja keine Stelle vergessen wird. Die
Hinweispfeile erleichtern Ihnen die Suche nach den einzelnen Schmiernippeln. Schmieren
Sie eher etwas öfter und reichlicher als zu wenig, mit Ausnahme der Bremsschlüssel
hinten und vorn (Hinweiszahlen 4 und 5), dort ist zuviel von Übel, weil dadurch die
Bremsbeläge verölen. |
Bild 33. Prüfen des Kettendurchhanges
erhöhten Verschleiß.
Geprüft wird bei belastetem Fahrzeug, die Kette muß sich nach oben und unten je 10 mm
leicht bewegen lassen. Sie darf an keiner Stelle ohne Durchhang laufen; also bei einem
vollen Kettenumlauf prüfen, daß sie an keiner Stelle spannt. |
Bild 34. Kette nachstellen
Nachdem alles wieder festgezogen ist, nochmals überprüfen und auf richtiges Spuren
achten. |
Bild 35. Kettenverschluß
Beim Auflegen muß der richtige Satz der Verschlußfeder am Kettenschloß beachtet werden:
Sehen Sie lieber zweimal hin, um vollkommen sicher zu sein! |
Bild 36. Vorderradbremse nachstellen
Nun - auf die Bremsen der ES können Sie sich verlassen!
Voraussetzung für eine 'Notbremsung' ist aber, daß Sie beide Bremsen
immer so nachstellen, daß sie sofort 'greifen'! |
Bild 37. Bremshebelanschlagschraube
Der Weg des Bremshebels wird mit der Flügelmutter am Bremsgestänge nachgestellt, damit
gleichen wir den Verschleiß des Bremsbelages aus. |
Bild 38. Hinterradbremse nachstellen
Verstellt wird mit der Rändelschraube am Handbremshebel. Der
Fußbremshebel muß so eingestellt sein, daß die Fußspitze immer auf dem Bremspedal liegen
kann - gewissermaßen in 'Lauerstellung'! Nur so kann bei plötzlich auftauchenden
Hindernissen schnell reagiert werden.
Wir sagten schon weiter vorn, die Stiefelspitze ist kein Meßinstrument,
also kaufen Sie sich einen Druckprüfer; damit wirklich nichts schief geht. Denn der
richtige Reifenluftdruck ist nicht nur für die Lebensdauer wichtig, sondern auch die
gute Straßenlage hängt davon ab. |
Bild 39. Ausbau des Vorderrades
kinderleicht. - Und gehen Sie dem Reifen mit 'Köpfchen' zu Leibe, ist das Schlauchwechseln auch kein Problem. Zuerst wird die Ventilmutter abgedreht und der Ventileinsatz herausgeschraubt. Für die Montage wird das Rad auf den Boden gelegt (Lappen unterlegen!) und der Reifen rundum von der Felge abgedrückt. Bitte als Regel merken: Den Reifen am Ventil zuerst raus und zuletzt rein! |
Bild 40. Reifenmontage
Mit den beiden Fußspitzen gegenüber dem Ventil den Reifen in das Tiefbett drücken,
rechts und links vom Ventil kann nun mit den Montierhebeln die Reifenwulst über den
Felgenrand herausgehoben werden. |
Bild 41. Ausbau des Hinterrades
Die gute Pflegenächster Punkt ; IndexZur schönen Frau gehört das 'Make up' - genauso liebevoll wie Ihre
Gattin oder Braut im Schönheitssalon behandelt wird, will auch Ihre ES behandelt werden,
um lange schön zu bleiben! Einmottennächster Punkt ; IndexMüssen oder wollen Sie Ihr Fahrzeug längere Zeit außer Betrieb setzen, so machen Sie bitte folgendes:
Wo liegt der Fehler?nächster Punkt ; IndexWas wir Ihnen schildern, soll eine Art 'Erste Hilfe' sein, wenn im Umkreis von 10 km keine Werkstatt zu finden ist. Machen Sie erst eine Zigarettenpause und denken Sie scharf nach. Es soll schon vorgekommen sein, daß der halbe Motor zerlegt wurde, in Wirklichkeit war nur das Tanken vergessen worden! 1. Motor springt nicht an (Zündung ist eingeschaltet) nächster Punkt ; IndexBeim Niederdrücken des Tupfers am Vergaser läuft kein Kraftstoff über:
Beim Drücken des Tupfers läuft Kraftstoff über:
Die Zündung ist eingeschaltet, aber die rote Kontrolllampe leuchtet nicht auf:
Rote Kontrollampe leuchtet auf, Kraftstoff läuft über, aber der Motor tut es trotzdem nicht:
Zu a): Kerze mit Metallkörper an eine blanke Stelle des Motors
legen (aber nicht ausgerechnet an den Vergaser!), Zündung einschalten und durchtreten.
An den Elektroden muß ein kräftiger Funke überspringen. Wenn nicht, dann Reservekerze
rein, die gehört in den Werkzeugbehälter! 2. Rote Kontrollampe geht bei höherer Drehzahl nicht aus nächster Punkt ; Index
3. Motor läuft unrund nächster Punkt ; Index
4. Motor nimmt kein Gas an
5. Kraftstoffverbrauch zu hoch nächster Punkt ; IndexDie im Bild 5 gezeigte Straßenverbrauchskurve wurde
ermittelt mit eingefahrenem Fahrzeug unter den üblichen Bedingungen: Mit einer
Person besetzt, bei ziemlicher Windstille (höchstens 3 m/s) wird eine Autobahnstrecke
von etwa 20 km Länge (höchstens 1,5% Steigung) in beiden Richtungen befahren.
Geschwindigkeit max. etwa 80 km/h, d.h., Drehgriff 2/3 auf. Zu dem ermittelten Verbrauch
werden noch 10% zugeschlagen. Diese Bedingungen sntsprechen den DIN-Vorschriften, und
das Ergebnis kann als ein realer Verbrauchswert angesehen werden. Im normalem
Fahrbetrieb kann der Verbrauch etwas höher liegen, z.B. viel Stadtfahrten,
Schnellfahrten, schlechte Straßen, ungünstige Witterung oder längere Zeit starker
Gegenwind.
Können Sie nichts feststellen, dann fahren Sie zum Vergasereinstelldienst. Das richtige Vergasereinstellen ist, nebenbei bemerkt, eine kleine Wissenschaft für sich! 6. Batterie hält keinen Strom nächster Punkt ; Index
7. Glühlampen brennen nicht nächster Punkt ; Index
8. Das Zündkerzengesicht nächster Punkt ; IndexWas für den Menschen das Fieberthermometer bedeutet, ist bei Ihrem Motor
das sogenannte 'Kerzengesicht'. Sie können daran bis zu einem gewissen Grad erkennen, ob
sich der Motor wohlfühlt.
Ist die richtige Kerze aber gar graublau gebrannt und zeigt Schmelzperlen, dann ist das noch schlimmer. Wenn der Motor nach dem Ausschalten noch einige Zeit als 'Selbstzünder' läuft, wird das Pleuellager stark beansprucht, es muß schleunigst Abhilfe geschaffen werden:
9. Reifenpanne nächster Punkt ; IndexVorderrad ausbauen (Bild 39):
Hinterrad ausbauen (Bild 41):
Aber bitte die Steckachse auf die Werkzeugtasche legen, damit es auch
'Steck'-Achsen bleiben. Mit Straßenschmutz montiert, geht es das nächste Mal nur mit
dem Hammer! Ersatzteilbeschaffungnächster Punkt ; IndexBrauchen Sie für Ihre ES einmal ein Ersatzteil, so wenden Sie sich bitte
an den nächsten MZ-Dienst oder an eine Spezialverkaufsstelle. Wir können Sie nicht
direkt beliefern! KundendienstIndexUnsere MZ-Dienste sind verpflichtet, Sie in allen technischen Fragen zu beraten. Wenn Sie einmal den VEB Motorradwerk Zschopau anscheiben, weil Sie der Ansicht sind, daß Sie vom MZ-Dienst nicht zufriedenstellend aufgeklärt oder bedient wurden, dann ist das Schreiben nur an die Abteilung 'Kundendienst' zu richten. Bei technischen Anfragen bitte die Fahrgestell- und Motornummer nicht vergessen. Handelt es sich dabei um Leistung oder Verbrauch, müssen wir auch etwas über die Vergasereinstellung und das Kerzengesicht wissen, damit Ihnen unsere 'Kundendiener' auch wirklich helfen können! |
Schaltplan
Bild 42.
Bild 43.
Schmierplan
Bilder 42 und 43. Schmierplan
Nr. | Schmierstelle | Anzahl der Schmier- stellen | Schmiermittel |
1 | Vorderschwinge | 1 | Motorenöl |
2 | Hinterschwinge | 1 | Motorenöl |
3 | Bremshebelwelle | 2 | Motorenöl |
4 | Bremshebel, vorn | 1 | Motorenöl |
5 | Bremshebel, hinten | 1 | Motorenöl |
6 | Tachoantrieb | 1 | Abschmierfett |
7 | Kupplungsbowdenzug | 1 | Motorenöl |
8 | Handbremsenbowdenzug | 1 | Motorenöl |
9 | Gasbowdenzug | 1 | Motorenöl |
10 | Luftbowdenzug | 1 | Motorenöl |
11 | Kettenölung | 1 | Motorenöl |
12 | Getriebefüllschraube | 1 | 900 cm3 Motorenöl (unlegiert) |
13 | Motorschmierung | Mischung | 25:1 Kraftstoff-Öl |
14 | Getriebeölkontrollschraube | 1 | |
15 | Federbeine | 4 | je 80 cm3 Stoßdämpferflüssigkeit 'Globo'. |
Wartungsplan | Vor jeder | nach jeweils | ||||
Fahrt | 500 km | 1000 km | 2000 km | 5000 km | 10000 km | |
Motor und Getriebe | ||||||
Kupplungsspiel prüfen, evtl. nachstellen (Spiel am Handhebel 2...3 mm) | ||||||
Getriebeöl kontrollieren (Öl muß aus der Kontrollschraube ausfließen) | ||||||
Getriebeöl wechseln (Öl ablassen, durchspülen mit Spülöl, 900 cm³ Motorenöl einfüllen) | 1. und jeder weitere Ölwechsel nach 10000 km | |||||
Ölkohle entfernen (Kolbenboden, Zylinderdeckel und Auslaßschlitze entkohlen) | ||||||
Auspuffanlage (demontieren und reinigen) | ||||||
Vergaser (reinigen, Verschraubungen und Nadeldüse nachziehen, Dichtungen und Teillastnadel überprüfen) | ||||||
Kraftstoffhahn (ausbauen, zerlegen, reinigen und montieren) | ||||||
Luftfilter (in Kraftstoff waschen und einölen) | ||||||
Ansauggeräuschdämpfer (ausbauen und reinigen) | ||||||
Sämtliche Motorschrauben auf festen Sitz überprüfen (evtl. nachziehen) | ||||||
Zünd- und Lichtanlage | ||||||
Zündkerze überprüfen (reinigen und Elektrodenabstand von 0,6 mm herstellen) | ||||||
Zündkerze erneuern (Isolator M 14/240) | ||||||
Unterbrecher (Kontaktabstand 0,4 mm, Schmierfilz mit 2...3 Tropfen Hypoid-Öl tränken) | ||||||
Batterie (Elektrolytmenge prüfen - 10 mm über den Platten, evtl. äußere Reinigung mit warmen Wasser) | ||||||
Beleuchtung, Signalhorn und Bremslichtschalter (überprüfen, evtl. nachregulieren) | ||||||
Kabelanschlüsse und Sicherung überprüfen (Bruchstellen! Geflickte Sicherung ist unzulässig) | ||||||
Fahrgestell | ||||||
Lenkungslager (evtl. Spiel durch Nachstellen beseitigen) | ||||||
Kettenspannung (Durchgang kontrollieren, evtl. richtigen Durchhang durch Nachstellen herstellen) | ||||||
Bremsen prüfen und bei Bedarf nachstellen. Vor jeder Fahrt ist eine Bremsprobe vorzunehmen | ||||||
Reifenluftdruck: | ||||||
solo vorn 1,4 atü, mit Sozius vorn 1,4 atü | ||||||
solo hinten 1,9 atü, mit Sozius hinten 2,1 atü | ||||||
Sämtliche Schrauben des Fahrgestelles und beide Steckachsen auf festen Sitz überprüfen |
Schmierstellen des Fahrgestells | Vor jeder | nach jeweils | ||||||
Fahrt | 500 km | 1000 km | 2000 km | 5000 km | 10000 km | |||
Vorderschwinge | Motorenöl | durchschmieren | ||||||
Hinterschwinge | Motorenöl | durchschmieren | ||||||
Bremsschlüssel, vorn | Motorenöl | 2...3 Stöße mit ölgefüllter Fettpresse | ||||||
Bremsschlüssel, hinten | Motorenöl | 2...3 Stöße mit ölgefüllter Fettpresse | ||||||
Tachometerantrieb | Abschmierfett | 4...6 Stöße mit Fettpresse | ||||||
Fußbremshebelwelle | Motorenöl | durchschmieren | ||||||
Handhebel | Motorenöl | 1...2 Tropfen mit der Ölkanne | ||||||
Antriebskette (Getr.-Hinterrad) | Stopfen, entfernen, zum Ölen Hinterrad drehen | |||||||
Bowdenzüge | Motorenöl | Bowdenzüge ausbauen u. durchölen | ||||||
Tachometerwelle | Motorenöl | ausbauen und durchölen | ||||||
Lenkungslager | Abschmierfett | ausbauen, reinigen, mit frischem Fett versehen | ||||||
Radlager, vorn und hinten | Abschmierfett | ausbauen, reinigen, mit frischem Fett versehen | ||||||
Gasschieberdrehgriff | Abschmierfett | ausbauen, mit frischem Fett versehen | ||||||
Antriebskette (Getr.-Hinterrad) | Kette abnehmen, auswaschen, auf Verschleiß überprüfen, in warmem Kettenfett behandeln |