INHALTSVERZEICHNIS


5.2 Gruppe Getriebe
5.2.1 Wechsel von Antriebskettenrad, Tachoantrieb und Leerlaufanzeige
5.2.1.1 Wechsel des Antriebskettenrades
5.2.1.2 Ausbau des Tachoantriebes
5.2.1.3 Ausbau des Leerlauf-Anzeigekontaktes
5.3 Gruppe Fahrgestell
5.3.1 Rahmen, Vorderträger und Sattelträger
5.3.1.1 Auswechseln des Vorderkotflügels u. des Vorderträgers
5.3.1.2 Auswechseln des Hinterkotflügels u. des Sattelträgers
5.3.1.3 Ausbau des Fahrer- und Soziussattels
5.3.1.4 Nachstellen des Lenkungslagers
5.3.2 Schwingenanordnung
5.3.2.1 Auswechseln der Vorderschwinge
5.3.2.2 Auswechseln der Hinterschwinge
5.3.3 Federbeine mit hydraulischer Dämpfung
5.3.3.1 Ausbau und Einbau der Federbeine vorn und hinten
5.3.3.2 Zerlegen eines Federbeines
5.3.3.3 Zusammenbau und Füllen eines Federbeines
5.3.3.4 Nachfüllen eines Federbeines





5.2 Gruppe Getriebe

5.2.1 Wechsel von Antriebskettenrad, Tachoantrieb und Leerlaufanzeige

5.2.1.1 Wechsel des Antriebskettenrades

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a) Ausbau

  1. Abschlußdeckel des Motors auf der Lichtmaschinenseite lösen und abnehmen.
  2. Tachometerantrieb abschrauben und ablegen.
  3. Sicherungsblech der Haltemutter des Antriebskettenrades aufbiegen.
  4. Befestigungsmutter mit 22er Schlüssel und unter Verwendung des Gegenhalters 05 MW 14-4 lösen und abschrauben.

    Lösen der Befestigungsmutter des Antriebskettenrades.
  5. Abzieher 05 MV 45-3 an das Antriebskettenrad ansetzen und abziehen.


Bild 61. Gegenhalter 05 MW 14-4

Bild 62. Abzieher 05 MV 45-3



b) Einbau

  1. Antriebskettenrad auf die Antriebswelle aufschieben, Sicherungsblech aufsetzen und Mutter heften. (ES 250 20 Zähne - ES 175 18 Zähne).
  2. Mutter wieder unter Verwendung des Gegenhalters 05-MW 14-4 festziehen.
  3. Sicherungsblech umbiegen (Mutter sichern).
  4. Tachometerantrieb einsetzen und festschrauben.
  5. Abschlußdeckel montieren.


5.2.1.2 Ausbau des Tachometerantriebes

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Der Tachometerantrieb ist in einem besonderen Gehäuse untergebracht, das mit 3 Schrauben mit der rechten Motorgehäusehälfte verbunden ist. Der Antrieb des Schraubenrades im Tachometerantriebsgehäuse erfolgt durch die Antriebswelle des Getriebes. Die drehende Bewegung des Schraubenrades wird über ein Ritzel an die Tachometerwelle abgegeben, die das Tachometer selbst antreibt.



  1. Um den Tachometerantrieb ausbauen zu können, wird der Lichtmaschinendeckel abgenommen.
  2. Die Überwurfmutter der Tachometerspirale wird mit einer Zange gelöst und die Tachometerwelle vom Antriebsgehäuse abgezogen.

    Beim Anbau des Tachometerantriebes ist besonders darauf zu achten, daß genügend Abschmierfett an allen Lagerstellen vorhanden ist. Nach dem Abschmieren des Kugelwulstschmierkopfes muß das Abschmierfett an allen 3 sichtbaren Lagerstellen (Schraubenrad und Ritzel) austreten. Wenn das nicht beachtet wird, besteht die Gefahr des Festfressens der Schraubenradwelle.


Bild 63. Ausbau des Tachometerantriebsgehäuses



5.2.1.3 Ausbau des Leerlauf-Anzeigekontaktes

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Benötigte Sonderwerkzeuge:

Profilsteckschlüssel05 MW 22-4
Gegenhalter05 MW 14-4
Abzieher05 MV 45-3


Die gesamte Leerlaufanzeige besteht aus einem Kontakt, der, von einem Isolierkörper umgeben, in die rechte Motorgehäusehälfte eingeschraubt ist, einem Kontaktblech, angenietet am Zahnsegment der Fußschaltung, dem Kabel und der Kontrollampe im Scheinwerfer. Störungen können auftreten, wenn die Kontrollampe durch Kabelbeschädigungen oder durch schadhaften Isolierkörper durchgebrannt ist.

Das Auswechseln des Isolierkörpers wird wie folgt vorgenommen:



  1. Der Lichtmaschinendeckel des Motors wird entfernt.
  2. Der Tachometerantrieb wird nach Lösen der 3 Halteschrauben abgenommen und, ohne daß die Tachometerwelle abgeschraubt wird, seitlich abgelegt.
  3. Das Hinterrad wird gedreht, bis das Kettenschloß auf dem Antriebskettenrad erscheint. Die Sicherung ist mit der Flachzange zu lösen. Nachdem das Kettenschloß entfernt worden ist, sind die beiden Enden der Kette seitlich abzulegen.
  4. Nun wird das Sicherungsblech der Befestigungsmutter des Antriebskettenrades aufgebogen, der Gegenhalter 05 MW 14-4 angesetzt und die Befestigungsmutter abgeschraubt.


Bild 64. Profilsteckschlüssel 05 MW 22-4 zum Aus- und Einbau des Isolierkörpers der Leerlaufanzeige



  1. Mit dem Abzieher 05 MV -15-3 wird das Antriebskettenrad von der Antriebswelle abgezogen. Dabei ist der l. Gang einzulegen.
  2. Der Isolierkörper der Leerlaufanzeige ist jetzt zugänglich. Nun wird das Kabel gelöst und dann der Isolierkörper mit dem Profilsteckschlüssel 05 MW 22-4 herausgeschraubt.


Einbau

Bevor der neue Isolierkörper der Leerlaufanzeige eingesetzt wird, ist durch die Öffnung der rechten Gehäusehälfte zu beobachten, ob bei eingeschaltetem Leerlauf die auf dem Zahnsegment der Fußschaltung angenietete Metallzunge, genau in der Mitte der Öffnung steht. Geringe Differenzen lassen sich nachrichten. Erst nach dieser Kontrolle ist die Gewähr, gegeben, daß die Leerlaufanzeige einwandfrei arbeitet.



5.3 Gruppe Fahrgestell

5.3.1 Rahmen, Vorderträger und Sattelträger

5.3.1.1 Auswechseln des Vorderkotflügels und des Vorderträgers

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  1. Vordergabel komplett aus der Maschine ausbauen.
  2. Federbeine und Vorderschwinge ausbauen.
  3. Kotflügel aus dem Vorderträger entfernen.
  4. Neuen Vorderträger in die Haltevorrichtung Nr. 05 MV 43-0, in Haltevorrichtung Nr. 05 MV 46-4 oder in die Haltevorrichtung Nr. 05 MV 46/2 einspannen, damit der Kotflügel in den neuen Vorderträger eingepaßt werden kann.
  5. Beim Einpassen des Kotflügels in den neuen Vorderträger ist darauf zu achten, daß auf jeder Seite ein gleichmäßiger Luftspalt vorhanden ist. Wenn erforderlich, müssen die Kanten des Vorderträgers mit dem Zieheisen Nr. 05 MW 46-4 oder mit dem Hammer nachgerichtet werden.


Bild 65. Einspannen des Vorderkotflügels in den Kastenträger

Bild 66. Kanten richten am Kostenträger



  1. Der Gummiköder wird rings um die Kante des Vorderträgers verlegt.
  2. Kotflügel einlegen und mit den zwei Befestigungsschrauben 8 x 20 festschrauben.
  3. Unter Verwendung der Holzeinlage Nr. 05 MV-61-3 werden an den unteren Enden des Kotflügels zwei Löcher 6,4 mm Dmr. gebohrt.


Bild 67. Einlegen des Köders

Bild 68. Verbohren der Kotflügelenden mit Holzgegenlage

Bild 69. Montage der Vordergabel

Bild 70. Kotflügelverschraubung auf beiden Seiten

Bild 71. Montagevorrichtung Nr. 05 MV 43-0

Bild 72. Einfache Haltevorrichtung Nr. 05 MV 60-2



  1. Nach dem Verschrauben mit zwei Schrauben 6 X 15 werden die beiden Enden des Gummiköders mit den dafür vorgesehenen Blechstreifen festgeklemmt.
  2. Danach wird, wieder unter Verwendung der Haltevorrichtung, die gesamte Vordergabel komplettiert und kann in die Maschine eingebaut werden.


Bild 73. Einspannvorrichtung Nr. 05 MV 46-2



5.3.1.2 Auswechseln des Hinterkotflügels und des Sattelträgers

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Der Sattelträger ist die Verlängerung des Mittelrahmens nach hinten. Er trägt die beiden Sättel und den hinteren Kotflügel und ist mit dem Rahmen verschraubt. Er dient als obere Abstützung der beiden hinteren Federbeine. An der linken Seite ist ein Handgriff angebracht, der als Hilfe beim Aufstellen der Maschine dient.

Ausbau des Sattelträgers:

  1. Die beiden hinteren Federbeine sind abzuschrauben und die Verkleidungsbleche links und rechts unterhalb des Fahrersattels abzunehmen. Bei der ES 250 ist besonders darauf zu achten, daß die Plus- und Minuskabel am Klemmbrett sowie die Kabel des Reglers abgenommen werden (siehe 5.1.5.2).
  2. Der Fahrersattel und der Soziussattel werden nach Lösen der Befestigungsschrauben im Innern der Werkzeugbehälter unter der Satteldecke abgenommen.
  3. Das Kabel des Bremslichtschalters ist abzunehmen. Das Bremsgestänge und die Zugstrebe sind zu lösen, die Steckachse muß herausgeschraubt und das Hinterrad aus dem Dämpfungskörper gezogen werden.
  4. Die Schutzkappe des Rücklichtes wird nach Lösung der Schlitzschraube abgenommen und das Kabel abgeklemmt. Anschließend wird das Kabel aus den Laschen unter dem Kotflügel herausgezogen.
  5. Nun werden die 4 Befestigungsschrauben gelöst und der Kotflügel abgenommen.
  6. Nachdem die beiden Halteschrauben des Sattelträgers entfernt worden sind, kann der Träger nach hinten herausgezogen werden.


Einbau des Sattelträgers

  1. Der neue Sattelträger wird am Rahmen angesetzt und mit den beiden Halteschrauben befestigt. An der hinteren Halteschraube sind die zwei Befestigungslaschen für die Blechverkleidung der ES 250 mit zu befestigen.
  2. Der hintere Kotflügel ist mit vier Schrauben gehalten. Um den Kabelstrang zur Schlußlampe besser in die dafür vorgesehenen Laschen einziehen zu können, empfiehlt es sich, die Umhüllung mit etwas Fett zu bestreichen. Ist der Kabelstrang eingeführt, werden die Anschlüsse im Rücklicht angeklemmt und die Schutzkappe montiert.
  3. Das Hinterrad wird eingesetzt und die Bremsstange befestigt. Gleichzeitig wird eine Einstellung der Hinterradbremse vorgenommen, wie es unter 5.3.5.2 beschrieben ist. Das Kabel des Bremslichtschalters ist anzuschließen.
  4. Die Seitenverkleidungen werden angebracht und bei der ES 250 die Kabel des Reglers wie unter 5.1.5.2 beschrieben angeklemmt. Ist der Stromkreis der Anlage wieder hergestellt, empfiehlt es sich, eine Überprüfung des Bremslichtschalters vorzunehmen. Die Einstellung desselben ist unter 5.3.5.3 beschrieben.
  5. Die Sättel und die hinteren Federbeine sind zu montieren.
    Besondere Sorgfalt bei der Montage des Sattelträgers ist auf das Festziehen der zwei Halteschrauben des Sattelträgers zu verwenden. Nicht einwandfreie Befestigung hat negative Auswirkungen auf die Fahrstabilität der Maschine.


Bild 74. Ausbau des Sattelträgers

Bild 75. Anschließen der Kabel im Rücklicht

Bild 76. Sättel bei den E S-Typen



5.3.1.3 Ausbau des Fahrer- und Soziussattels

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Die Sättel der ES-Typen sind in ihrem Unterteil als Behälter ausgebildet, in denen Werkzeug und Kleingepäck untergebracht werden kann. Jeder Behälter ist mit Hilfe eines Einsteck-Sicherheitsschlosses verschließbar. Zu einer Maschine werden 3 Schlösser mitgeliefert. Alle 3 Schlösser können mit dem gleichen Schlüssel geschlossen werden.

Die Sitzfläche der beiden Sättel besteht aus einer Schaumgummiplatte, die mit einer Gummidecke überzogen ist.

Der Fahrer- und Soziussattel ist mit je 4 Schrauben auf dem Sattelträger befestigt.

Die Demontage der Sättel geht wie folgt vor sich:

Die Sattelbehälter werden geöffnet und die 4 Halteschrauben (8 x 20) mit einem 14 mm-Steckschlüssel herausgeschraubt. Der Sattel kann nun nach oben abgehoben werden.



5.3.1.4 Nachstellen des Lenkungslagers

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Das Gabelrohr des Vorderträgers ist in zwei Lenklagern gelagert. Jedes Lager besteht aus einer Steuerschale und einem Steuerkonus mit 21 Stahlkugeln von 6,35 mm Dmr.

Ist bei aufgebockter Maschine beim Vor- und Zurückbewegen des Vorderkotflügels Spiel im Lenklager festzustellen, so muß nachgestellt werden. Es ist möglich, daß nach kurzer Laufzeit der Maschine ein solches Spiel auftritt, da sich die Lagerschalen setzen.

Dieses Spiel beeinträchtigt die Fahreigenschaften der Maschine und ist deshalb zu beseitigen. Das geschieht wie folgt:

  1. Die Regulierschraube und die Druckkappe des Steuerungsdämpfers werden abgenommen. Dabei ist auf die 4 Tellerfedern zu achten, die unter der Druckkappe liegen.
  2. Die Klemmschraube am Klemmkopf wird mit einem 14 mm-Schlüssel gelockert.
  3. Die Blechsicherung der Befestigungsmutter am Steuerrohr ist aufzubiegen.
  4. Nun wird die Befestigungsmutter so weit nachgezogen, bis kein Spiel mehr vorhanden ist. Der Lenker muß nach links und nach rechts spielend leicht einzuschlagen sein. Irgendein Schleifen oder Knacken darf nicht auftreten.
  5. Nach dieser Einstellung ist die Klemmschraube wieder festzuziehen und die Befestigungsmutter mit der Blechsicherung zu sichern.
  6. Die 4 Tellerfedern werden mit etwas Fett auf dem Steuerkopf festgelegt und die Druckkappe aufgesetzt. Beim Einsetzen der Regulierschraube achtgeben, daß sich die Tellerfedern nicht verschieben.


Bild 77. Lenkerkopf nachstellen

Bild 1. ES 175/2 - ES 250/2 (de Luxe) mit Sitzbank

Bild 1. ES 175/2 - ES 250/2 (de Luxe) mit Sitzbank



5.3.2 Schwingenanordnung

5.3.2.1 Auswechseln der Vorderschwinge

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Benötigte Sonderwerkzeuge:

Dorn 05 MW 26-4

Ausbau:

  1. Das Bremsseil der Vorderradbremse ist abzunehmen und das Vorderrad auszubauen.
  2. Die Sechskantschrauben für die untere Federbeinbefestigung werden herausgeschraubt und die Schwinge etwas nach unten gedrückt. Die beiden Sicherungsscheiben des Lagerbolzens sind zurückzuschrauben.
  3. Mit einem 27 mm-Schlüssel ist die Mutter des Lagerbolzens zu lösen. Am anderen Ende des Lagerbolzens muß gegengehalten werden.
  4. Mit einem Dorn und dem Hammer wird unter Gegenhalten der Lagerbolzen herausgeschlagen und die Schwinggabel abgenommen. Dabei ist besonders auf die Schutzkappen zu achten, welche vor den Lagerbuchsen der Schwinggabel sitzen und beim Herausnehmen des Lagerbolzens frei werden und herunterfallen.


Einbau:

  1. Bevor die Schwinggabel eingesetzt werden kann, müssen vor die Lagerbuchsen (innen) je ein Gummidichtring und eine Schutzkappe gesetzt werden. Die Schwinggabel wird jetzt über den Vorderträger gebracht und so eingesetzt, daß die Bohrungen für den Lagerbolzen übereinstimmen. Jetzt kann der Zentrierdorn 05 MW 26-4 an Stelle des Lagerbolzens eingeschoben werden.
  2. Auf den Lagerbolzen ist nun die Schutzkappe und ein Gummidichtring aufzuschieben. Mit dem Gummihammer setzt man jetzt den Lagerbolzen ein. (In Fahrtrichtung gesehen von rechts nach links!) Der Lagerbolzen wird so eingeführt, daß die abgeflachten Stellen in Richtung der Sicherungsschrauben zeigen. Nachdem der Lagerbolzen sitzt, sind diese Schrauben anzuziehen und mit der Gegenmutter zu sichern.
  3. Auf das andere Ende des Lagerbolzens wird wieder ein Gummidichtring aufgeschoben und dann der Stellring so weit aufgeschraubt und angezogen, daß die Schwinggabel gerade noch leicht zu bewegen ist.
  4. Die Befestigungsmutter des Lagerbolzens muß angezogen, dabei aber der Stellring gegengehalten werden. Ist die Befestigungsmutter angezogen, muß die Leichtgängigkeit der Schwinggabel nochmals überprüft werden.


5.3.2.2 Auswechseln der Hinterschwinge

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Benötigte Sonderwerkzeuge:



Dorn05 MW 26-4
Profilsteckschlüssel05 MW 24-4


Der hintere Schwingarm besteht aus Stahlrohr. Im vorderen Teil ist er mit zwei Lagerbuchsen aus Grauguß auf dem Lagerbolzen und im Rahmen gelagert. Die Enden nehmen die Kettenspanner und die Steckachse auf. Ferner sind die Lagerbuchsen für die Lagerung der unteren Federbeinaufnahmen der Federbeine auf dem hinteren Teil des Schwingarmes aufgeschweißt. Am linken Arm des Schwingarmes ist ein Lagerbock zur Befestigung der Zugstrebe des Bremsdeckels angeschweißt.



Ausbau:

  1. Die hinteren Federbeine werden abgenommen (Profilsteckschlüssel 05 MW 24-4).
  2. Bei der ES 250 sind die beiden Verschlußdeckel der Blechverkleidungen abzunehmen.
  3. Jetzt löst man die Flügelmuttern am hinteren Kotflügel und klappt das Kotflügelende nach oben. Die Steckachse, die Zugstrebe zum Bremsdeckel und das Bremsgestänge werden abgenommen und nun kann das Hinterrad seitlich abgedrückt und nach hinten herausgenommen werden.
  4. Dann wird der Lichtmaschinendeckel geöffnet und das Kettenschloß bis zum Antriebsritzel gedreht. Ist das Kettenschloß geöffnet und entfernt, so wird die Kette aus dem Kettenschutzschlauch herausgezogen.
  5. Die Mutter des Flanschbolzens wird abgenommen und der Kettenkasten mit Kettenrad und Dämpfungskörper aus der Schwinggabel herausgezogen. Die Kettenschutzschläuche werden an der Motorseite abgenommen.
  6. Bei der ES 250 werden die Soziusfußrasten abgeschraubt, die linke Verkleidung abgenommen und, nachdem die Kabel an Klemmbrett und Regler, wie unter 5.1.5.2 beschrieben, abgeklemmt worden sind, auch die rechte Verkleidung gelöst.

    Bei der ES 175 sind die Verkleidungsdeckel rechts und links des Fahrersattels nach Lösen der Rändelmuttern abzunehmen.
  7. Im Rücklicht können nun die Kabel abgeklemmt und der Kabelstrang aus den Laschen unter dem Kotflügel herausgezogen werden. Die 4 Befestigungsschrauben des hinteren Kotflügels sind zu lösen und der Kotflügel herauszunehmen.
  8. Nachdem die Befestigungsmutter des Lagerbolzens gelöst wurde, ist der Stellring abzuschrauben. Die zwei Sicherungsschrauben des Lagerbolzens können nun gelöst und einige Gewindegänge zurückgeschraubt werden. Der Lagerbolzen ist mit einem Dorn und Hammer herauszuschlagen. Der Schwingarm läßt sich nun abnehmen.


Einbau:

Beim Einbau verfährt man sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge wie beim Ausbau. Besondere Beachtung ist beim Einbau den Gummidichtringen zu schenken, wie unter 5.3.2.1, Punkt l (Einbau) beschrieben.



5.3.3 Federbeine mit hydraulischer Dämpfung

5.3.3.1 Ausbau und Einbau der Federbeine vorn und hinten

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Verwendetes Sonderwerkzeug:

Profilsteckschlüssel 05 MW 24-4

Vordere Federbeine:

  1. Unter Verwendung des Profilsteckschlüssels 05 MW 24-4 werden die Gewindestopfen der oberen Befestigung der Federbeine abgeschraubt. Gleichzeitig sind die verchromten Abdeckkappen abzunehmen.


Bild 80. Lösen des Gewindestopfens mit Profilsteckschlüssel 05 MW 24-4



  1. Mit einem 17er Schlüssel können die unteren Haltebolzen entfernt werden.
  2. Durch Vorziehen ist das Federbein erst unten und durch leichte Schwenkbewegungen oben vom Haltebolzen abzunehmen. (Dabei auf die Gummiringe achten, die zur oberen Lagerung des Federbeines dienen!)
  3. Beim Einbau, der in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen wird, ist besonders zu beachten, daß die abgerundeten Seiten der verchromten Abdeckkappen nach vorn zeigen, weil bei falschem Einbau Lackschäden entstehen. Beschädigte Gummiringe zur oberen Federbeinlagerung sind auszutauschen.


Hintere Federbeine:

  1. Gewindestopfen mit dem Profilsteckschlüssel 05 MW 24-4 lösen und entfernen.
  2. Unteren Haltebolzen herausschrauben.
  3. Federbein durch Zurückziehen aus der unteren Lagerung herausnehmen, dann abnehmen.
  4. Einbau in umgekehrter Reihenfolge.


5.3.3.2 Zerlegen eines Federbeines

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Benötigte Sonderwerkzeuge:

Hakenschlüssel05 MW 28-3
Zapfenschlüssel05 MW 3-4
Stiftschlüssel f. Kolben05 MW 4-4


Vor dem Zerlegen des Federbeines ist darauf zu achten, daß die Druckfeder auf "W" (weich) eingestellt ist.



  1. Die obere Federbeinaufnahme wird in den Schraubstock eingespannt. (Leichtmetallbacken verwenden.) Nun ist die Ringmutter mit dem Hakenschlüssel 05 MW 28-3 zu lösen.
  2. Das Federbein muß umgedreht und mit der unteren Federbeinaufnahme in den Schraubstock eingespannt werden. Nachdem die Ringmutter vollständig abgeschraubt wurde, kann die verchromte Abdeckkappe und die Druckfeder nach oben abgezogen werden.
  3. Die zwei Schlitzschrauben sind zu entfernen. Die Hülse wird dann nach oben abgezogen.
  4. Der Gummipuffer, der auf dem Führungsrohr sitzt, wird nach unten geschoben und dadurch zwei Ausfräsungen freigelegt, die es erlauben, einen 22 mm-Maulschlüssel zum Gegenhalten anzusetzen. Mit einem gut passenden Rohr, das durch das Auge der oberen Federbeinaufnahme gesteckt wird, schraubt man diese unter gleichzeitigem Gegenhalten vom Führungsrohr ab.
    Zuerst unten öffnen, dann oben.
  5. Der Gummipuffer kann nun ganz vom Führungsrohr abgezogen und die Haltemutter der Kolbenstange sowie der Stopfen zur Kolbenstange abgenommen werden. (Das im oberen Teil befindliche Stoßdämpferöl wird jetzt abgegossen.)
  6. Mit einem 46 mm-Schlüssel, der am Federungszylinder angesetzt wird, ist die untere Federbeinaufnahme zu lösen. Danach wird die untere Federbeinaufnahme vollständig abgenommen (Öl auffangen). Das Kolbenrohr mit dem Kolben und der Kolbenstange läßt sich nun aus dem Führungsrohr nach unten herausnehmen.


Bild 81. Abschrauben der Ringmutter mit dem Hakenschlüssel 05 MW 28-3

Bild 82. Federbein zerlegen

Bild 83. Entfernen des Kolbens mit dem Stiftschlüssel 05 MW 4-4

Bild 84. Verstellmöglichkeit der Federhärte



  1. Um den UG-Dichtring, der das Führungsrohr im Federungszylinder abdichtet, herausnehmen zu können, muß der Gewindestopfen mit dem Zapfenschlüssel 05 MW 3-4 herausgeschraubt werden. Danach ist es möglich, den Dichtring zusammen mit dem Stützring zu entnehmen. Die obere Führungsbuchse wird dann von unten her aus dem Federungszylinder herausgedrückt.


Bild 85. Federbein zerlegt



  1. Soll der Kolben von der Kolbenstange entfernt werden, so ist der Stiftschlüssel 05 MW 4-4 zu verwenden.


5.3.3.3 Zusammenbau und Füllen eines Federbeines

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Benötigte Sonderwerkzeuge:

Hakenschlüssel05 MW 28-3
Zapfenschlüssel05 MW 3-4
Spezialwerkzeug f. Dichtring05 MW 2-3
Dorn05 MW 1-4
Stiftschlüssel05 MW 4-4


Bild 86. Einsetzen der oberen Führungsbuchse mit dem Dorn 05 MW 1-4

Bild 87. Einsetzen des UG-Dichtringes mit dem Sonderwerkzeug 05 MW 2-3



Beim Zusammenbau ist besonders darauf zu achten, daß die Verschleißteile in einem einwandfreien Zustand sind. Wichtig ist beim Zusammenbau eine gute Abdichtung. Es wird aus diesem Grunde empfohlen, keine alten bzw. gebrauchten Dichtungen zu verwenden.



  1. In den Federungszylinder wird die obere Führungsbuchse eingesetzt. Dazu ist der Dorn 05 MW 1-4 zu verwenden.
  2. Der UG-Dichtring, zusammen mit dem Stützring, kann nun unter Verwendung des Spezialwerkzeuges 05 MW 2-3 in den Federungszylinder eingedrückt werden. Der Gewindestopfen wird mit dem Zapfenschlüssel 05 MW 3-4 eingeschraubt und festgezogen.
  3. Das Führungsrohr muß ohne die untere Führungsbuchse in den Federungszylinder eingeschoben werden und mit dem Gummipuffer gegen Durchrutschen gesichert sein. Die untere Führungsbuchse ist auf das Führungsrohr aufzuschieben und mit dem Sprengring zu sichern.
    Das Führungsrohr muß im Federungszylinder leicht und ohne Klemmerscheinungen gleiten. Sollte ein Spiel der Führungsbuchsen festzustellen sein, dann ist erforderlich die Buchsen auszutauschen.
  4. Das Kolbenrohr kann nun mit dem Dichtring und mit dem Kolben in den Federungszylinder eingesetzt werden. Die Kolbenstange ist durchzuschieben, bis sie durch das Führungsrohr ragt. Auf die Kolbenstange ist der Stopfen aufzuschieben und mit einer 6 mm-Mutter zu verschrauben. Zwischen Stopfen und Führungsrohr ist eine Leichtmetalldichtung mit Asbestfüllung einzulegen.
  5. Die obere Federbeinaufnahme kann jetzt aufgeschraubt werden. Dazu muß ein passendes Rohr Verwendung finden, und mit einem 22 mm-Maulschlüssel ist gegenzuhalten.
  6. Das Federbein muß mit 80 ccm Stoßdämpferöl gefüllt sein. Die Füllung wird auf der noch offenen Seite vorgenommen, d. h. nach und nach läßt man das Stoßdämpferöl in das Kolbenrohr einlaufen, wobei der Stoßdämpfer ganz auseinandergezogen wird.
  7. Nach dem Füllen verschließt man das Federbein mit der unteren Federbeinaufnahme. Hierzu muß die Papierdichtung ersetzt werden.
  8. Zum Schluß wird die untere Schutzhülse aufgesteckt und verschraubt, die Druckfeder eingesetzt und die obere Schutzkappe mit der Ringmutter festgezogen. Dazu wird der Hakenschlüssel 05 MW 28-3 verwendet.


5.3.3.4 Nachfüllen eines Federbeins

Index

Benötigte Sonderwerkzeuge:

Hakenschlüssel05 MW 28-3
Profilsteckschlüssel05 MV 24-4


Sollte sich eine Stoßdämpferfüllung eines Federbeins erforderlich machen, dann ist es nicht nötig das Federbein zu zerlegen. Eine Neufüllung wird folgendermaßen vorgenommen:



  1. Federbein ausbauen (siehe 5.3.3.1).
  2. Mit dem Hakenschlüssel die Ringmutter abschrauben, obere Schutzhülse und Druckfeder abnehmen.
  3. Untere Federbeinaufnahme abschrauben und das restliche Stoßdämpferöl abfließen lassen.


Füllen:
  1. 80 ccm Stoßdämpferöl wird in das umgedrehte Federbein eingefüllt, wie es unter 5.3.3.3 beschrieben ist.
  2. Unter Verwendung einer neuen Papierdichtung ist die untere Federbeinaufnahme wieder aufzuschrauben und das Federbein zu verschließen.
  3. Nachdem die Druckfeder und die obere Schutzhülle mit der Ringmutter festgezogen sind, ist das Federbein wieder einbaufertig.