Index Lieber MZ-Freund! VEB MOTORRADWERK ZSCHOPAU INHALTSVERZEICHNIS1. Technische Daten 1.1. Motor 1.2. Vergaser 1.3. Elektrische Anlage 1.4. Getriebe 1.5. Kraftübertragung 1.6. Fahrgestell 1.7. Maße und Massen 1.8. Füllmengen 1.9. Bremsverzögerung 2. Beschreibung 2.1. Motor 2.2. Kupplung, Primärantrieb und Getriebe 2.3. Vergaser 2.4. Luftfilteranlage 2.5. Elektrische Anlage 2.6. Tacho mit Antrieb 2.7. Rahmen 2.8. Kippständer 2.9. Vordergabel mit Federbeinen 2.l0. Hintere Schwinggabel mit Federbeinen 2.11. Achsen und Räder 2.12. Bremsen 2.13. Fahrer- und Soziussattel sowie Sitzbank 2.14. Sicherheitsschlösser 2.15. Hinterradkotflügel 2.16. Seitenverkleidungen 2.17. Hinterradantrieb 2.18. Kraftstoffbehälter mit Kraftstoffhahn 2.19. Sonder-Zubehör 3. Betriebsmittel 3.1. Kraftstoff 3.2. Motorenöl 3.3. Mischungsverhältnis 3.4. Schmiermittel für Kraftübertragung 3.5. Schmiermittel für das Fahrgestell 3.6. Stoßdämpferfüllung 4. Und nun zum Fahren 4.1. Fahrfertigmachen 4.2. Starten 4.3. Fahrt frei 4.4. Zurückschalten am Berg 4.5. Anhalten 5. Einfahren und wirtschaftlich fahren 6. Instandhaltung 6.1. Motor und Getriebe 6.2. Kupplung nachstellen 6.3. Ölstand im Getriebe prüfen 6.4. Getriebeschmiermittel wechseln 6.5. Verbrennungsrückstände im Auslaßkanal 6.6. Verbrennungsrückstände im Schalldämpfer 6.7. Vergaser 6.8. Luftfilter und Ansauggeräuschdämpfer 6.9. Kraftstoffhahn und -filter 6.10. Elektrische Anlage 6.10.1. Unterbrecherkontakte 6.10.2. Zündkerze und Kerzenstecker 6.10.3. Batterie 6.11. Fahrgestell 6.11.1. Kettendurchhang 6.11.2. Kettenschmierung 6.11.3. Kettenverschleiß 6.11.4. Fluchten der Laufräder 6.11.5. Bremsen nachstellen und säubern 6.11.6. Bremslichtkontakt nachstellen 6.11.7. Reifenluftdruck 6.11.8. Reifenmontage 7. Die gute Pflege 8. 'Einmotten' 9. Wo liegt der Fehler? 9.1. Motor springt nicht an 9.2. Rote Kontrollampe geht nicht aus 9.3. Motor läuft unrund 9.4. Motor nimmt kein Gas an 9.5. Kraftstoffverbrauch zu hoch 9.6. Batterie hält keinen Strom 9.7. Glühlampen brennen nicht 9.8. Das Zündkerzengesicht Ersatzteilbeschaffung Kundendienst Schmierplan Wartungsplan |
Bild 1. ES 175/1 - ES 250/1
1. Technische Daten1.1. Motornächster Punkt ; Index
1.2. Vergasernächster Punkt ; Index
1.3. Elektrische Anlagenächster Punkt ; Index
1.4. Getriebenächster Punkt ; Index
1.5. Kraftübertragungnächster Punkt ; Index
1.6. Fahrgestellnächster Punkt ; Index
1.7. Maße und Massennächster Punkt ; Index
1.8. Füllmengennächster Punkt ; Index
1.9. Bremsverzögerungnächster Punkt ; IndexBei günstigem Haftreibwert auf griffiger Betonfahrbahn (Autobahn) kann
eine Bremsverzögerung von 7,2 m/s erzielt werden.
In diesen Werten ist die Reaktionszeit des Fahrers nicht enthalten! |
Bild 2. Straßenverbrauch
Bild 3. ES-Motor im Schnitt
Bild 4. Leistung, Drehmoment, spezif. Verbrauch
2. Beschreibung2.1. Motornächster Punkt ; IndexDer Einzylinder-Zweitakt-Motor aller ES-Typen arbeitet nach dem
Umkehrspülungsverfahren und wird vom Fahrwind gekühlt. Motor und Getriebe sind zu einem
glattflächigen Block vereint. |
Bild 5. Motor ES 175/1 - ES 250/1
Der Einport-Leichtmetallzylinder umschließt eine Laufbuchse aus
Sondergrauguß. Der Flachkolben mit drei Ringen steuert mit Ober- bzw. Unterkante das
Ansaugen, Überströmen und den Auslaß. |
Bild 6. Motor von links
d. h., es wird dem Kraftstoff im Verhältnis 33:1 Motorenöl zugesetzt. |
Bild 7. Vergaser zerlegt
verhältnis bleibt während und nach der Einfahrzeit unverändert 33:1. 2.2. Kupplung, Primärantrieb und Getriebenächster Punkt ; IndexDie Mehrscheibenkupplung (siehe Bild 3) sitzt auf
dem linken Kurbelwellenstumpf und wird durch einen Handhebel am Lenker links - über
einen nachstellbaren Bowdenzug - betätigt. 2.3. Vergasernächster Punkt ; IndexDer BVF-Zweihebel-Rundschiebervergaser mit Mehrlochzerstäuber ist
oberhalb des Getriebegehäuses unter einer Abdeckkappe untergebracht. (Einstellwerte
siehe 'Technische Daten'.) In ihrem konstruktiven Aufbau sind die
Vergaser aller drei ES-Typen gleich, nur der Durchlaß ist verschieden. 2.4. Luftfilteranlagenächster Punkt ; IndexDas Naßluftfilter ist staubgeschützt unter dem Fahrersattel untergebracht. Das Anschlußstück des Ansauggeräuschdämpfers ist am Vergaser aufgeklemmt. |
Bild 8. Lufthebel
2.5. Elektrische Anlagenächster Punkt ; IndexAlle Stromverbraucher werden über eine 6V/12Ah Flachbatterie (Blei)
durch die vom rechten Kurbelwellenstumpf angetriebene 6V-Gleichstromlichtmaschine,
mit 60 W Leistung (Kurzleistung 90 W), versorgt. |
Bild 9. Lichtmaschinenentlüftung
Der Unterbrecher mit automatischer Zündverstellung durch
Fliehgewichte wird nach Abnahme des Lichtmaschinendeckels (rechts) sichtbar. |
Bild 10. Schalterstellungen
In den Parkstellungen 0 (Tag) und 4 (Nacht) sind Signalhorn, Bremslicht-
und Blinkanlage ohne Strom. Kleine und 'erwachsene' Kinder können also nicht unerwünscht
Ihre Batterie strapazieren! |
Bild 11. Vorderradfederung
Die Batterie ist bei allen ES-Typen unter der linken
Seitenverkleidung untergebracht. Der Regler und da Klemmbrett mit der
25-A-Sicherung befinden sich ebenfalls dort.
Der Abblendschalter ist mit dem Druckknopf für das Signalhorn
kombiniert und wird mit dem Daumen der linken Hand betätigt. Auf der Unterseite befindet
sich der Druckknopf für die Lichthupe. |
Bild 12. Blinkanlage mit Schalter (1),
Abblendschalter (2) mit Druckknopf
für Signalhorn (3) und Lichthupe
2.6. Tacho mit Antriebnächster Punkt ; IndexDer Geschwindigkeitsmesser mit Kilometerzähler ist im Scheinwerfer
eingebaut und wird über eine biegsame Welle vom Tachoantrieb am Getrieberitzel
angetrieben. 2.7. Rahmennächster Punkt ; IndexDer Einrohrrahmen besteht aus Stahlrohr und ist an den Verbindungsstellen geschweißt. Der Steuerkopf ist gemufft und hartgelötet. 2.8. Kippständernächster Punkt ; IndexDer Kippständer ist mit Abwälzfüßen versehen. Fassen Sie mit der linken Hand den Lenker, mit der rechten den Soziusgriff, der rechte Fuß tritt den Kippstände nieder, ein Ruck nach hinten , und schon ist die ES ohne große Anstrengung aufgebockt! 2.9. Vordergabel mit Federbeinennächster Punkt ; IndexDie Vordergabel besteht aus einem Stahlblech-Kastenträger, der am unteren Ende die Lagerung der Schwing- |
Bild 13. Verstellmöglichkeit der Federhärte
gabel aufnimmt. Die Federung übernehmen zwei Federbeine mit hydraulischer Dämpfung und 142 mm Federweg. Der tief heruntergezogene Vorderradkotflügel ist feststehend (siehe Bild 11). 2.10. Hintere Schwinggabel mit Federbeinennächster Punkt ; IndexDie hintere Schwinggabel ist ebenfalls durch zwei Federbeine mit
hydraulischer Dämpfung abgefedert. Der Federweg beträgt 115 mm. 2.11. Achsen und Rädernächster Punkt ; IndexVorder- und Hinterachse sind als Steckachsen ausgebildet. Gelagert sind die Laufräder vorn durch zwei, hinten durch drei Lager. Entsprechend dem stärkeren Hinterreifen ist hinten eine breitere Vollhornfelge vorgesehen (siehe 'Technische Daten'). Beide Räder haben Geradspeichen. 2.12. Bremsennächster Punkt ; IndexVorder- und Hinterradbremsen sind verrippte Vollnabenbremsen und werden mechanisch betätigt, vorn durch Seilzug mit rechtem Handhebel am Lenker, hinten über Gestänge durch den rechts liegenden Fußhebel. Der vordere Bremshebel liegt im Innern des |
Bild 14. Bremse
Bild 15. Fahrer- und Soziussattel aufgeklappt
Bremsdeckels, kann deshalb im Winter nicht einfrieren und stört auch nicht beim Putzen. 2.13. Fahrer- und Soziussattel sowie Sitzbanknächster Punkt ; IndexAlle ES-Motorräder werden wahlweise mit Sätteln oder Sitzbank geliefert. Die Einzelsitze haben eine starke Schaumgummiunterlage und sind mit einem elastischen Gummiüberzug versehen. Unter den beiden Sitzen ist |
Bild 16. Sitzbank
Raum für das Bordwerkzeug und Ersatzteile, wie Kettenschlösser,
Glühbirnen und Isolierband. 2.14. Sicherheitsschlössernächster Punkt ; IndexSelbstverständlich hat die ES auch ein Lenkerschloß. Nachdem Sie den Lenker nach links eingeschlagen haben, können Sie in den Klemmkopf am Lenker das |
Bild 17. Lenkerschloß
Sicherheitsschloß einstecken und abschließen. Nur damit ist Ihr Fahrzeug
diebstahlsicher abgestellt, das Abziehen des Zündschlüssels allein genügt nicht! 2.15. Hinterradkotflügelnächster Punkt ; IndexZum bequemen Radausbau kann das Hinterteil des Kotflügels hochgeklappt werden. Vorher sind die beiden Bundmuttern rechts und links zu lockern. 2.16. Seitenverkleidungennächster Punkt ; IndexUnter der linken Seitenverkleidung finden Sie die Batterie, den
Lichtmaschinenregler sowie das Klemmbrett mit der 25-A-Sicherung für die gesamte
elektrische Anlage. 2.17. Hinterradantriebnächster Punkt ; IndexDie Kraftübertragung vom Getriebekettenrad zum Hinterrad erfolgt durch eine Rollenkette. Zwei Profil-Kettenschläuche verbinden den Getriebeblock mit der Preßstoffabdeckung des hinteren Kettenrades und führen die Kette schmutzsicher und verschleißarm. 2.18. Kraftstoffbehälter mit Kraftstoffhahnnächster Punkt ; IndexDer Kraftstoffbehälter - mit einem Schnellverschluß von 60 mm Durchmesser - ist in Gummi aufgehängt und faßt etwa 15 l. |
Bild 18. Kraftstoffhahn
Der Kraftstoffhahn sichert mit der Stellung 'Reserve' etwa 1,5 l Kraftstoff. Ein Siebfilter über dem Einlauf zum Hahn (im Kraftstoffbehälter) und ein zweites Filter in der durchsichtigen Filterkappe verhindert das Eindringen von Fremdkörpern in den Vergaser. 2.19. Sonder-Zubehörnächster Punkt ; IndexZum nachträglichen Anbau kann Sonderzubehör über unsere MZ-Vertragswerkstätten vom MZ Ersatzteilvertrieb Gornau bezogen werden:
3. Betriebsmittel3.1. Kraftstoffnächster Punkt ; IndexFür alle drei ES-Typen ist - entsprechend dem Verdichtungsverhältnis von
8,5 resp. 9:1 - ein Vergaser-Kraftstoff von 78 Oktan, also VK 'Extra' (gelb), zu
verwenden. 3.2. Motorenölnächster Punkt ; IndexPleuelstange, Zylinder und Kolben werden durch die einfache und
betriebssichere Mischungsschmierung mit Öl versorgt. Unsere jahrelangen Erprobungen
veranlassen uns, die ausschließliche Verwendung des 3.3. Mischungsverhältnisnächster Punkt ; IndexDas Mischungsverhältnis ist in jedem Fall, also auch während der
Einfahrzeit, 33:1. Es werden immer 10 l Kraftstoff mit 0,3 l Hyzet-Öl gemischt. Zu wenig
Öl schadet naturgemäß dem Motor, deshalb ist es zweckmäßig, das Tanken zu überwachen.
Wird die Mischkanne benutzt, so ist zu beachten, daß nicht ein Teil der verhältnismäßig
geringen Ölmenge in der Ölkanne zurückbleibt. Besonders im Winter kann das sehr viel
sein! 3.4. Schmiermittel für Kraftübertragungnächster Punkt ; IndexFür das Getriebe mit Primärantrieb sind 750cm³ Motorenöl als Schmiermittel vorgesehen. Auf keinen Fall dürfen graphitierte Öle verwendet werden, weil damit die Kupplung rutschen würde. Dieselben Beanstandungen treten auf, wenn Sie Hyzet-Öl einfüllen. Entsprechend der Jahreszeit ist Sommer- oder Winteröl zu verwenden. 3.5. Schmiermittel für Fahrgestellnächster Punkt ; IndexAlle Schmiernippel des Fahrgestelles sind durch eine Hochdruckpresse mit Motorenöl abzuschmieren. Nur der Tachoantrieb am Getrieberitzel erhält Abschmierfett. Bitte den Schmierplan (Bilder 43 und 44) beachten! 3.6. Stoßdämpferfüllungnächster Punkt ; IndexDie Stoßdämpfer sind mit je 80 cm³ 'Globo'-Stoßdämpferflüssigkeit
gefüllt. Viskosität 4...5 °E bei 20 °C. 4. Und nun zum Fahren4.1. Fahrfertigmachennächster Punkt ; IndexZuerst erhält die ES ihre vorgeschriebene Kraftstoff-Öl-Mischung, ohne
die Sie nun mal nicht fahren können. Eine undefinierbare Mischung kann daran schuld
sein, daß Ihr Motor nach einigen Kilometern festgeht. Also, nur eine einwandfreie
Kraftstoff-Öl-Mischung einfüllen! Als nächstes überprüfen wir den Reifenluftdruck. Die
Schuhspitze ist kein zuverlässiges Meßinstrument, kaufen Sie sich lieber einen
Druckprüfer. Bestimmt merken Sie dann auch, daß die Tankstellengeräte verschieden
anzeigen. Der richtige Reifenluftdruck ist sehr wichtig: Zuwenig schadet dem Reifen,
zuviel ergibt schlechte Straßenlage. Deshalb - vor jeder größeren Fahrt nachprüfen! Die
richtigen Werte können Sie unter 'Technische Daten' nachlesen. 4.2. Startennächster Punkt ; Index |
Bild 19. Bedienungshebel
Gewöhnen Sie sich für Ihre spätere Fahrpraxis an. Ihren Motor, wenn er
längere Zeit gestanden hat (vor allem im Winter), bei gezogener Kupplung einige Male
leer durchzutreten. |
Bild 20. Tupfer am Vergaser
ßen. Dann drücken Sie den Tupfer am Vergaser etwa 3...4 Sekunden nieder, damit der Kraftstoff am Schwimmergehäuse überläuft - nicht nervös hämmern! Das beschädigt auf die Dauer den Schwimmer. Das Überlaufen des Schwimmergehäuses kann wegen der Vergaserabdeckkappe nicht beobachtet werden. Zählen Sie deshalb von 21...24, das sind 4 Sekunden! Jetzt Zündung einschalten, den Drehgriff etwas öffnen, kräftig antreten, und der Motor muß anspringen! Den Lufthebel nur so weit öffnen, daß der Motor willig Gas annimmt! 4.3. Fahrt freinächster Punkt ; IndexDer Motor braucht nicht warmzulaufen, deshalb: |
Bild 21. Fußschalthebel
Ihrer beiden Hände. Sind etwa 20 km/h Geschwindigkeit erreicht, Kupplung
ziehen, zugleich Drehgriff zu, Fußschalthebel in den zweiten Gang hochziehen, Kupplung
freigeben und dabei wieder zügig Gas geben. 4.4. Zurückschalten am Bergnächster Punkt ; IndexSchafft der Motor eine Steigung nicht im vierten Gang, d. h. die
Geschwindigkeit geht auf 50 km/h zurück, so muß rechtzeitig auf den dritten Gang
geschaltet werden: 4.5. Anhaltennächster Punkt ; IndexAbbremsen, dabei den Drehgriff langsam schließen, auskuppeln und
herunterschalten auf Leerlauf. Auf keinen Fall den Motor 'abwürgen'. Wollen Sie parken,
dann Zündung ausschalten und den Kraftstoffhahn schließen. Nicht vergessen, den
Zündschlüssel abzuziehen, sonst machen Sie sich strafbar. 5. Einfahren und wirtschaftlich fahrennächster Punkt ; IndexWenn Sie sich unter dem Mikroskop ein geschliffenes und
hochglanzpoliertes Teil ansehen, z. B. den Kolbenbolzen, wird Ihnen verständlich werden,
warum das richtige Einfahren so wichtig ist. Trotz Feinstbearbeitung bleiben winzige
Unebenheiten, die sich erst gegenseitig glätten müssen. Dieser Vorgang darf nicht
gewaltsam beschleunigt werden, denn die aufeinander gleitenden Teile müssen sich in
aller Ruhe aneinander gewöhnen können. Das trifft vor allem für Kolben und Zylinder zu.
Deren große Gleitflächen müssen mit einem gleichmäßigen, nicht unterbrochenen Ölfilm
überzogen sein. Ist irgendwo noch eine kleine Druckstelle und Sie lassen dem Kolben
keine Zeit, im Guten mit dem Zylinder auszukommen, dann 'frißt' er. Das kriegen Sie
fertig, wenn Sie längere Zeit mit Vollgas fahren, denn
Zum Schluß möchten wir aber auch vor übertriebener Schonung und Vorsicht
warnen, damit nicht nach 5000 Fahrkilometern der Kolben 'klemmt', weil der Motor noch
nie voll beansprucht wurde. 6. Instandhaltungnächster Punkt ; IndexDas reichhaltige Bordwerkzeug ermöglicht es Ihnen, fast alle Wartungsarbeiten selbst durchzuführen. Benutzen Sie bitte den Wartungsplan am Schluß dieser Betriebsanleitung als Grundlage für diese Arbeiten, die nun einmal nötig sind, um Ihr Fahrzeug betriebssicher und fahrbereit zu erhalten. |
Bild 22. Werkzeuge
6.1. Motor und Getriebenächster Punkt ; IndexUm den Motor werden Sie sich wenig kümmern müssen. Sofern er immer die vorgeschriebene Kraftstoff-Öl-Mischung erhält, Vergaser und Zündanlage in Ordnung sind, besteht die Wartung im gelegentlichen Nachziehen der Überwurfmutter des Auspuffrohres und der vier Muttern des Zylinderdeckels. 6.2. Kupplung nachstellennächster Punkt ; IndexDer Kupplungshebel muß am Seilzug ein Spiel von etwa 3 mm haben. Ist es weniger, kann die Kupplung rutschen, ist es mehr, hebt sie nicht voll aus. |
Bild 23. Spiel am Kupplungshebel
Bild 24. Kupplungsseil auswechseln
Nachgestellt wird mit der Schnellverstellung am Kupplungshebel. 6.3. Ölstand im Getriebe prüfennächster Punkt ; IndexVor Antritt einer größeren Fahrt, spätestens aber nach jeweils 1000 km,
ist der Ölstand im Getriebe zu kontrollieren. Nach Herausdrehen der Kontrollschraube in
Nähe des Fußschalthebels muß dort Öl auslaufen. 6.4. Getriebeschmiermittel erneuernnächster Punkt ; IndexErstmalig nach etwa 500 und dann weiterhin nach jeweils 10000 Fahrkilometern ist das Getriebeschmiermittel zu erneuern. Dazu muß der Motor richtig warm gefahren sein, damit auch Abrieb und Ölschlamm ablaufen. Abgelassen wird nach Entfernen der beiden außenliegenden Schrauben, links am Kupplungsdeckel und rechts außen am Getriebegehäuse. Letztere ist magnetisch, um metallischen Abrieb festhalten zu können. Die beiden mittleren, dicht beieinander liegenden Schrauben dienen zur Schaltarretierung und dürfen nicht herausgeschraubt werden. |
Bild 25. Ölkontrollschraube
Bild 26. Öl auffüllen
Nachdem das Altöl restlos abgelaufen ist, werden beide Ablaßschrauben wieder eingedreht, 0,5 l Spülöl eingefüllt und auch die Einfüllöffnung verschlossen. Nachdem Sie einige Runden gedreht haben, lassen Sie das Spülöl |
Bild 27. Öl ablassen
restlos ab und füllen 750 cm³ reines Motorenöl ein. Auf keinen Fall graphitiertes Öl oder gar mit MoS&sub2;-Zusatz (Molybdändisulfid) verwenden, auch kein Hyzet-Öl, die Kupplung rutscht damit unweigerlich! 6.5. Verbrennungsrückstände im Auslaßkanalnächster Punkt ; IndexWenn Sie nach etwa 5000 km der Meinung sind, die Leistung des Motors
habe trotz richtiger Vergaser- und Zündeinstellung etwas nachgelassen, dann wird es
notwendig sein, den Auslaßkanal auf Verbrennungsrückstände zu kontrollieren. Mit dem
Hakenschlüssel (Bordwerkzeug) lösen Sie die Auspuffmutter am Zylinder und schrauben die
Befestigungsschelle des Schalldämpfers am Rahmenausleger ab. 6.6. Verbrennungsrückstände im Schalldämpfernächster Punkt ; IndexMit der Reinigung des Auspuffkrümmers brauchen Sie sich nicht aufzuhalten, denn die Ölkohlekruste im Rohr wirkt als Wärmeisolation. Auch im vorderen Teil des Schalldämpfers setzen sich bei normalem Fahrbetrieb keine Rückstände ab. Aber im Endstück, im Ringspalt, zwischen den zwei auf Bild 28 besonders gekennzeichneten Teilen, können sich aus den abgekühlten Verbrennungsgasen Rückstände absetzen. |
Bild 28. Schalldämpfer zerlegt
Nach Aufbiegen der Blechsicherung und Abdrehen der Sechskantmutter kann
das Endstück abgezogen werden. Mit einem Holzspan o. ä. wird der einwandfreie
'Durchgangsverkehr' wieder hergestellt. 6.7. Vergasernächster Punkt ; IndexDie Bezeichnungen 'Gas geben' oder 'Vergaser' sind an sich irreführend,
denn es wird nichts vergast, sondern ein Gemisch von Luft und Kraftstoff - ein
Kraftstoffnebel - im Vergaser aufbereitet. Nur wenn beides im richtigen Verhältnis - 15
Teile Luft und 1 Teil Kraftstoff - miteinander vermischt wird, kann der Motor die
zugesicherte Leistung abgeben. |
Bild 29. Abnehmen der Abdeckkappe
(Vielleicht sind Ihnen die Bezeichnungen der Vergaserteile nicht
geläufig. Auf Bild 8 können Sie nachlesen, was damit gemeint ist.)
Es gibt nichts Unangenehmeres, als in 'Reih und Glied' vor der
Verkehrsampel zu stehen und der Motor stirbt bei 'Grün', weil sich beim plötzlichen
Beschleunigen der 'schlechte Übergang' bemerkbar macht. |
Bild 30. Leerlauf einstellen
das Leerlaufeinstellen ausführlich:
Mit diesem 'elastischen' Anschlag - und den sich daraus ergebenden zwei
Drehgriffstellungen - braucht auch der sportliche Fahrer nicht auf die
Standgaseinstellung zu verzichten. Bergab wird der Drehgriff vollkommen zugedreht.
Dadurch werden die Triebwerksteile nicht durch einzelne unregelmäßige Arbeitstakte
belastet. Kette und Zahnräder danken das durch längere Lebensdauer! 6.8. Luftfilter und Ansauggeräuschdämpfernächster Punkt ; IndexIm Vergaser wird 1 Teil Kraftstoff mit 15 Teilen Luft aufbereitet.
Diese enormen Luftmengen enthalten allerhand Staub, dessen schmirgelnde Wirkung dem
Motor schlecht bekommt. |
Bild 31. Luftfilterreinigung
6.9. Kraftstoffhahn und -filternächster Punkt ; IndexGarantiert sauberes Benzin gibt's nur in der Apotheke. Deshalb hat der Kraftstoffhahn Ihrer ES gleich zwei Filter. Ein Siebfilter vor dem Einlauf (siehe Bild 18), das zweite vor dem Auslauf in der Filterkappe. Das untere Filter kann leicht gesäubert werden: Kappe abschrauben, Filter abschrauben, in Benzin auswaschen und wieder montieren. Mit dem Einlauffilter geht das nicht so leicht, der Kraftstoff muß abgelassen und der Hahn ausgebaut werden. Achtung! - Die Überwurfmutter hat in der oberen Hälfte Rechts-, in der unteren Linksgewinde. Das Filter abziehen und auswaschen, Hahn auf Reserve stellen und vom Ablauf her kräftig durchblasen, evtl. nochmals durchspülen. Beim Zusammenbau auf guten Zustand und Sitz der Dichtungen achten. 6.10. Elektrische Anlagenächster Punkt ; IndexWährend der Reinigung des Fahrzeuges werden die elektrischen Leitungen
auf evtl. Scheuerstellen überprüft. Stellen mit beschädigter Isolierung sind mit
Isolierband zu umwickeln. Alle Flachsteckanschlüsse werden auf Oxydation und festen
Sitz kontrolliert. 6.10.1. Unterbrecherkontaktenächster Punkt ; IndexNach jeweils 2000 km werden die Unterbrecherkontakte auf möglichen Abbrand untersucht. Kleine Brandstellen sind mit der Kontaktfeile zu beseitigen. |
Bild 32. Kontrolle des Kontaktabstandes am Unterbrecher
Richtiger ist es, Amboß und Hammer auszubauen und mit einem Ölstein
nachzuarbeiten. Kein Schmirgelleinen dazu benutzen! |
Bild33. Regler, Klemmbrett mit 2 Sicherungen und die Batterie
6.10.2. Zündkerze und Kerzensteckernächster Punkt ; IndexDie Zündkerze ist starken thermischen Beanspruchungen ausgesetzt. Zuerst
bei der Verbrennung über 2000 °C, dann die kühlen Frischgase, zugleich den
Verbrennungsdruck von über 30 at - und das alles in einer Minute bis zu 5000 mal und
mehr! Wir unterstützen die Kerze bei ihrer Arbeit, indem wenigstens alle 2000 km die
Verbrennungsrückstände mit der Drahtbürste beseitigt werden. Nicht ausbrennen, der
Kerzenisolator bekommt Haarrisse und schlägt dann durch! Durch Nachbiegen der
Masseelektrode wird der ursprüngliche Abstand von 0,6 mm wieder hergestellt und mit der
Einstellehre (Bordwerkzeug) kontrolliert. 6.10.3. Batterienächster Punkt ; IndexWenn Sie den Schlüssel ins Zündschloß stecken und die Ladekontrolle
glimmt nur, das Horn gibt nur noch ein heiseres Krächzen von sich, dann ist die Batterie
leer. Leer in zweifacher Hinsicht - kein Strom - keine Säure, die Platten stehen,
wenigstens teilweise, trocken. Zwar kann das Fahrzeug auf Zündschloßstellung 5 im
zweiten Gang angeschoben werden, für die Zukunft ist aber regelmäßige Batteriepflege
besser als Optimismus!
In den ersten Wochen der Betriebszeit ist zweimal an fremder Stromquelle
nachzuladen, weil der neue Akku erst nach und nach auf die volle Speicherfähigkeit
kommt. Bei Dauerbetrieb ist das später nicht notwendig. Regelmäßig nach 2000 km ist der
Säurestand zu überprüfen und durch Nachfüllen (bis zur Markierung) von destilliertem
Wasser zu ergänzen. Die Batterieanschlüsse und Polverbindungen sind immer sauber zu
halten und mit säurefreier Vaseline (Polfett) zu fetten. 6.11. Fahrgestellnächster Punkt ; IndexJedes bewegte Teil muß in irgendeiner Form geschmiert werden. Was nützt
z. B. die beste Federung, wenn die Schwingarmlagerung schwer geht? Wir haben Ihnen am
Ende unserer Anleitung einen Schmierplan (Bilder 43 und
44) aufgestellt, damit ja keine Stelle vergessen wird. Die
Hinweispfeile erleichtern Ihnen die Suche nach den einzelnen Schmiernippeln. Schmieren
Sie eher etwas öfter und reichlicher als zuwenig. 6.11.1. Kettendurchhangnächster Punkt ; IndexDer Kettendurchhang wird regelmäßig alle 1000 km überprüft. Zuviel oder
zuwenig Durchhang bringt erhöhten Verschleiß. Nicht nur der Kette, sondern auch der
Lager. |
Bild 34. Prüfen des Kettendurchhanges
Den richtigen Durchhang können Sie jetzt durch gleichmäßiges Verdrehen
der Muttern an den Kettenspannern herstellen. 6.11.2. Kettenschmierungnächster Punkt ; IndexDie Kette ist in bezug auf Schmierung - durch die staubdichten Kettenschutzschläuche - ziemlich an- |
Bild 35. Kette nachstellen
spruchslos. Alle 1000 km geben wir durch Zurückschieben des Kettenschlauches an der hinteren Kettenabdeckung 20...30 Tropfen Öl. Dabei wird das Hinterrad langsam durchgedreht. 6.11.3. Kettenverschleißnächster Punkt ; IndexNach 10000 km ist unbedingt die Kette auf möglichen Verschleiß zu
überprüfen. Besonders das Schloß besehen wir uns gründlich. Die Bolzen dürfen in der
Lasche nicht locker sein. Sitzt die Verschlußfeder lose in den Nuten, dann ein neues
Kettenschloß verwenden! |
Bild 36. Kettenverschluß
Beim Auflegen muß der richtige Sitz der Verschlußfeder am Kettenschloß beachtet werden:
Sehen Sie lieber zweimal hin, um vollkommen sicher zu sein! 6.11.4. Fluchten der Laufrädernächster Punkt ; IndexJedes Vollschwingfahrzeug reagiert stark auf Nicht-Fluchten der
Laufräder. Steht das Hinterrad schief, so kommt auch die ES ins Schwimmen. Bei
schmieriger Straße kann daraus eine 'Bauchlandung' werden! 6.11.5. Bremsen nachstellen und säubernnächster Punkt ; IndexJedes Fahrzeug ist nur so gut, wie seine Bremsen sind. Nun - auf die
Bremsen der ES können Sie sich verlassen! Voraussetzung für eine 'Notbremsung' ist aber,
daß beide Bremshebel richtig eingestellt, sind: |
Bild 37. Vorderradbremse nachstellen
Verstellt wird mit der Rändelschraube am Handbremshebel. Der
Fußbremshebel muß so eingestellt sein, daß die Fußspitze immer auf dem Bremspedal liegen
kann - gewissermaßen in 'Lauerstellung'! Nur so kann bei plötzlich auftauchenden
Hindernissen schnell reagiert werden. |
Bild 38. Hinterradbremse nachstellen
6.11.6. Bremslichtkontakt nachstellennächster Punkt ; IndexWurde die Einstellung der Hinterradbremse verändert, muß auch der
Bremslichtkontakt nachgestellt werden. 6.11.7. Reifenluftdrucknächster Punkt ; IndexWenn Sie Ihren Reifen ein langes Leben wünschen, dann halten Sie sich bitte genau an unsere Angaben über den Reifenluftdruck:
Wir sagten schon weiter vorn, die Stiefelspitze ist kein Meßinstrument,
also kaufen Sie sich einen Druckprüfer; damit wirklich nichts schief geht. Denn der
richtige Reifenluftdruck ist nicht nur für die Lebensdauer wichtig, sondern auch die
gute Straßenlage hängt davon ab. |
Bild 39. Ausbau des Vorderrades
6.11.8. Reifenmontagenächster Punkt ; IndexIst es aber tatsächlich ein 'Plattfuß', dann ist das nicht so schlimm. Durch die Steckachsen ist der Radausbau kinderleicht. |
Bild 40. Ausbau des Hinterrades
Vorderrad ausbauen:
Hinterrad ausbauen:
Aber bitte die Steckachse auf die Werkzeugtasche legen, damit es auch
'Steck'-Achsen bleiben. Mit Straßenschmutz montiert, geht es das nächste Mal nur mit
dem Hammer! |
Bild 41. Reifenmontage
Am halb aufgepumpten Reifen vergewissern Sie sich noch, ob die
Kontrollinie des Reifens gleichmäßig vom Felgenrand absteht, damit der Reifen auch
einwandfrei rundläuft (Straßenlage!). 7. Die gute Pflegenächster Punkt ; IndexZur schönen Frau gehört das 'Make up' - genauso liebevoll wie Ihre
Gattin oder Braut im Schönheitssalon behandelt wird, will auch Ihre ES behandelt werden,
um lange schön zu bleiben! 8. Einmottennächster Punkt ; IndexMüssen oder wollen Sie Ihr Fahrzeug längere Zeit außer Betrieb setzen, so machen Sie bitte folgendes:
9. Wo liegt der Fehler?nächster Punkt ; IndexWas wir Ihnen schildern, soll eine Art 'Erste Hilfe' sein, wenn im Umkreis von 10 km keine Werkstatt zu finden ist. Machen Sie erst eine Zigarettenpause und denken Sie scharf nach. Es soll schon vorgekommen sein, daß der halbe Motor zerlegt wurde, in Wirklichkeit war nur das Tanken vergessen worden! 9.1. Motor springt nicht anBeim Niederdrücken des Tupfers am Vergaser läuft kein Kraftstoff über:
Beim Drücken des Tupfers läuft Kraftstoff über:
Die Zündung ist eingeschaltet, aber die rote Kontrolllampe leuchtet nicht auf:
Rote Kontrollampe leuchtet auf, Kraftstoff läuft über, aber der Motor tut es trotzdem nicht:
Zu a): Kerze mit Metallkörper an eine blanke Stelle des Motors
legen (aber nicht ausgerechnet an den Vergaser!), Zündung einschalten und durchtreten.
An den Elektroden muß ein kräftiger Funke überspringen. Wenn nicht, dann Reservekerze
rein, die gehört in den Werkzeugbehälter! 9.2. Rote Kontrollampe geht bei höherer Drehzahl nicht ausnächster Punkt ; Index
9.3. Motor läuft unrundnächster Punkt ; Index
9.4. Motor nimmt kein Gas an
9.5. Kraftstoffverbrauch zu hochnächster Punkt ; IndexBevor Sie jemand mit Ihrem 'hohen Verbrauch' den Nerv töten, machen Sie
erst eine Fahrt zum Vergaser-Einstelldienst, oft wird man durch eine Meßfahrt vom
Gegenteil überzeugt.
Können Sie nichts feststellen, dann fahren Sie zum Vergaser-Einstelldienst. Das richtige Vergasereinstellen ist, nebenbei bemerkt, eine kleine Wissenschaft für sich! 9.6. Batterie hält keinen Stromnächster Punkt ; Index
9.7. Glühlampen brennen nichtnächster Punkt ; Index
9.8. Das Zündkerzengesichtnächster Punkt ; IndexWas für den Menschen das Fieberthermometer bedeutet, ist bei Ihrem Motor
das sogenannte 'Kerzengesicht'. Sie können daran bis zu einem gewissen Grad erkennen, ob
sich der Motor wohlfühlt.
Ist die richtige Kerze aber gar graublau gebrannt und zeigt Schmelzperlen, dann ist das noch schlimmer, es muß schleunigst Abhilfe geschaffen werden:
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Bild 42. Schaltplan
Ersatzteilbeschaffungnächster Punkt ; IndexBrauchen Sie für Ihre ES einmal ein Ersatzteil, so wenden Sie sich bitte
an den nächsten MZ-Dienst oder an eine Spezial-Verkaufsstelle. Wir können Sie nicht
direkt beliefern! KundendienstIndexUnsere MZ-Dienste sind verpflichtet, Sie in allen technischen Fragen zu beraten. Wenn Sie einmal den VEB Motorradwerk Zschopau anscheiben, weil Sie der Ansicht sind, daß Sie vom MZ-Dienst nicht zufriedenstellend aufgeklärt oder bedient wurden, dann ist das Schreiben nur an die Abteilung 'Kundendienst' zu richten. Bei technischen Anfragen bitte die Fahrgestell- und Motor-Nummer nicht vergessen. Handelt es sich dabei um Leistung oder Verbrauch, müssen wir auch etwas über die Vergasereinstellung, das Kerzengesicht und das Fahrverhalten wissen, damit Ihnen unsere 'Kundendiener' auch wirklich helfen können! |
Bilder 43 und 44. Schmierplan
Schmierplan (Bilder 43 und 44)
Nr. | Schmierstelle | Anzahl | Schmiermittel |
5 Schmierstellen für Hochdruckpresse | |||
1 | Schwingbolzen vorn | 1 | Motorenöl |
2 | Schwingbolzen, hinten | 1 | Motorenöl |
3 | Fußbremshebelwelle | 1 | Motorenöl |
4 | hinterer Bremsschlüssel | 1 | Motorenöl |
5 | Tachoantrieb | 1 | Getriebefett |
Abschmieren mit Ölkanne | |||
6 | Handbremsbowdenzug | Motorenöl | |
7 | Kupplungsbowdenzug | Motorenöl | |
8 | Gasbowdenzug | Motorenöl | |
9 | Bowdenzug für Luftschieber | Motorenöl | |
10 | Kette | Motorenöl | |
Abschmieren mit Fett | |||
11 | Drehgriffschieber | Abschmierfett | |
12 | Bremsschlüssel vorn | Heißlagerfett | |
13 | Nockenträger | Heißlagerfett | |
Hypoidöl | |||
14 | Filzwischer am Unterbrechernocken | Hypoidöl | |
Ölwechsel | |||
Getriebefüllung | 750 cm³ Motorenöl (unlegiert) |
Schmierstellen des Fahrgestells | Vor jeder | nach jeweils | ||||||
Fahrt | 500 km | 1000 km | 2000 km | 5000 km | 10000 km | |||
Vorderschwinge | Motorenöl | durchschmieren | ||||||
Hinterschwinge | Motorenöl | durchschmieren | ||||||
Bremsschlüssel, vorn | Heißlagerfett | ausbauen, säubern, neu fetten | ||||||
dto. hinten | Motorenöl | 2...3 Stöße mit ölgefüllter Fettpresse | ||||||
Tachometerantrieb | Abschmierfett | 2...3 Stöße mit Fettpresse | ||||||
Fußbremshebelwelle | Motorenöl | durchschmieren | ||||||
Handhebel | Motorenöl | 1...2 Tropfen mit der Ölkanne | ||||||
Antriebskette (Getr.-Hinterrad) | Motorenöl | Kettenschlauch zurückschieben, zum Ölen Hinterrad drehen | ||||||
Bowdenzüge | Motorenöl | Bowdenzüge ausbauen und durchölen | ||||||
Tachometerwelle | Motorenöl | ausbauen und durchölen | ||||||
Lenkungslager | Abschmierfett | ausbauen, reinigen, mit frischem Fett versehen | ||||||
Radlager, vorn und hinten | Abschmierfett | ausbauen, reinigen, mit frischem Fett versehen | ||||||
Gasschieberdrehgriff | Abschmierfett | ausbauen, mit frischem Fett versehen | ||||||
Antriebskette (Getr.-Hinterrad) | Kette abnehmen, auswaschen, auf Verschleiß überprüfen, in heißem Kettenfett behandeln |
Wartungsplan | Vor jeder | nach jeweils | ||||
Fahrt | 500 km | 1000 km | 2000 km | 5000 km | 10000 km | |
Motor und Getriebe | ||||||
Kupplungsspiel prüfen, evtl. nachstellen (Spiel am Handhebel 2...3 mm) | ||||||
Getriebeöl kontrollieren (Öl muß aus der Kontrollschraube ausfließen) | ||||||
Getriebeöl wechseln (Öl ablassen, durchspülen mit Spülöl, 750 cm³ Motorenöl einfüllen) | jeder weitere Ölwechsel nach 10000 km | |||||
Ölkohle entfernen (Kolbenboden, Zylinderdeckel und Auslaßschlitze entkohlen) | ||||||
Auspuffanlage (demontieren und reinigen) | ||||||
Vergaser (reinigen, Verschraubungen und Nadeldüse nachziehen, Dichtungen und Teillastnadel überprüfen) | ||||||
Kraftstoffhahn (ausbauen, zerlegen, reinigen und montieren) | ||||||
Luftfilter (in Kraftstoff waschen und einölen) | ||||||
Ansauggeräuschdämpfer (ausbauen und reinigen) | ||||||
Sämtliche Motorschrauben auf festen Sitz überprüfen (evtl. nachziehen) | ||||||
Zünd- und Lichtanlage | ||||||
Zündkerze überprüfen (reinigen und Elektrodenabstand con 0,6 mm herstellen) | ||||||
Zündkerze erneuern (Isolator M 14/240) | ||||||
Unterbrecher (Kontaktabstand 0,3 bzw. 0,4 mm, Schmierfilz mit 2...3 Tropfen Hypoid-Öl tränken) | ||||||
Nockenträger mit Heißlagerfett 'Ceritol' schmieren | ||||||
Batterie (Elektrolytmenge prüfen - evtl. äußere Reinigung mit warmen Wasser) | ||||||
Beleuchtung, Signalhorn und Bremslichtschalter (überprüfen, evtl. nachregulieren) | ||||||
Kabelanschlüsse auf Oxydation überprüfen (Geflickte Sicherung ist unzulässig) | ||||||
Fahrgestell | ||||||
Lenkungslager (evtl. Spiel durch Nachstellen beseitigen) | ||||||
Kettenspannung (Durchgang kontrollieren, evtl. richtigen Durchhang durch Nachstellen herstellen) | ||||||
Bremsen prüfen und bei Bedarf nachstellen. Vor jeder Fahrt ist eine Bremsprobe vorzunehmen | ||||||
Reifenluftdruck: | ||||||
solo vorn 1,4 at, mit Sozius vorn 1,4 at | ||||||
solo hinten 1,9 at, mit Sozius hinten 2,1 at | ||||||
Sämtliche Schrauben des Fahrgestelles und beide Steckachsen auf festen Sitz überprüfen |