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Lieber MZ-Freund!

Mit der vorliegenden Betriebsanleitung wollen wir dazu beitragen, daß Ihnen Ihr Motorrad stets ein zuverlässiger Begleiter sein wird. Die ETZ ist infolge unserer langjährigen Erfahrungen im Motorradbau ein robustes, leistungsfähiges, zuverlässiges und wartungsarmes Fahrzeug. Damit das immer so bleibt, bitten wir Sie, nachstehende Hinweise zur Behandlung und Pflege zu beachten.

Wir wünschen 'Gute Fahrt'!




VEB Motorradwerk Zschopau
Betrieb des IFA-Kombinates Zweiradfahrzeuge





Inhaltsverzeichnis



1. Technische Daten
1.1. Motor und Kraftübertragung
1.2. Vergaser
1.3. Fahrgestell
1.4. Elektrische Anlage
1.5. Massen
1.6. Füllmengen
1.7. Fahrleistungen
2. Betriebsmittel
3. Bedienung
3.1. Bedienungselemente
3.2. Starten und Fahren
3.3. Hinweise für die Einfahrzeit
4. Wartung
4.1. Allgemeine Hinweise
4.2. Wartungsplan
4.3. Schmierstellen
4.4. Getriebeschmierung
4.5. Kupplung und Bremsen
4.6. Kraftstoffzufuhr, Vergaser, Ansauganlage
4.7. Räder und Bereifung
4.8. Hinterradantrieb
4.9. Elektrische Anlage
4.10. Hinweise für den Winterfahrbetrieb
5. Ratgeber bei Störungen
6. Kundendienst
7. Komplettieren der Motorräder
8. Frischöl-Dosierungseinrichtung
Schaltplan (Falttafel)






1. Technische Daten

1.1. Motor und Kraftübertragung

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ETZ 125
ETZ 150
ETZ 150
MotortypEM 125EM 150.2EM 150
Arbeitsverfahren
Zweitakt-Umkehrspülung
Leistung7,5 kW bei 6000 U/min9 kW bei 6000 U/min10,5 kW bei 6500 U/min
Max. Drehmoment12,3 Nm bei 5500 U/min15 Nm bei 5500 U/min15,8 Nm bei 6200 U/min
Schmierung
Mischungsschmierung 50:1
Getriebe
Anzahl der Gänge555
Leergangsanzeige
gelbe Kontrolleuchte - nur für Luxusausführung
Kraftübertragung zum Hinterrad
Rollenkette
0,8 B-1-128 TGL 11796 (12,7 x 7,75 x 128)
Übersetzung Getriebe-Hinterrad3,2
(15:48 Zähne)
3,0
(16:48 Zähne)
3,2
(15:48 Zähne)


1.2. Vergaser

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ETZ 125
ETZ 150
ETZ 150
Typ22 N 2-224 N 2-224 N 2-2
Saugrohrdurchmesser22 mm24 mm24 mm
Hauptdüse100120120
Nadeldüse70 2)70 2)70 2)
Teillastnadel2,5 A 5132,5 A 5132,5 A 513
Teillastnadelstellung von oben3 1) (2, nach dem Einfahren)3 1) (2, nach dem Einfahren)3 1) (2, nach dem Einfahren)
Startdüse707070
Leerlaufdüse353535
Leerlaufluftschraubeetwa 1,5 Umdrehungen offen, aber Einstellung der max. Konzentration von CO im Abgas auf 2,5...3,5 Vol.% bei 1200 U/min
1) Kerzengesicht beachten! Die untere Platte des Nadelhalters zählt!
2) mit 2 Ausgleichluftdüsen 60


1.3. Fahrgestell

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ETZ 125
ETZ 150
ETZ 150
Federung
vornTeleskopgabel mit hydraulischer Dämpfung, Federweg 185 mm
hintenFederbeine mit hydraulischer Dampfung, Federweg 105 mm, Federvorspannung und Anstellwinkel verstellbar
Räder
Drahtspeichenräder
Felgen
vorn1,60 x 181,60 x 181,60 x 18
hinten1,85Bx161,85Bx161,85Bx16
Bereifung
vorn2,75 x 182,75 x 182,75 x 18
hinten3,25 x 163,25 x 163,25 x 16
Reifenluftdruck (Überdruck)
Solo
vorn
150 kPa (1,5 kp/cm)
hinten
190 kPa (1,9 kp/cm)
bei zulässiger Gesamtmasse
vorn
150 kPa (1,5 kp/cm)
hinten
270 kPa (2,7 kp/cm)
Bremsen
vorn
Simplex-Innenbackenbremse oder
hydraulisch betätigte Scheibenbremse
hinten
Simplex-Innenbackenbremse


1.4. Elektrische Anlage

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ETZ 125
ETZ 150
ETZ 150
Nennspannung12 V12 V12 V
ZündungBatteriezündung je nach Ausführung über Unterbrecher oder elektronisch gesteuert
Zündzeitpunkt2,5 +0,5 mm (22°45' ... 23°45') vor dem oberen Totpunkt, fest eingestellt
Unterbrecherkontaktabstand0,3 +0,1 mm (Schließwinkel 132° + 5° bei Leerlauf)
Schließwinkel der elektronischen Zündung
180° bzw. 50%
ZündkerzeIsolator ZM 14-260 oder vergleichbare ausländische Typen (Mehrbereichskerzen)
Elektrodenabstand0,6 mm0,6 mm0,6 mm
GeneratorDrehstrom 14 V, 15 A, mit Gleichrichter und Regler
Batterie12 V, 5,5 Ah12 V, 5,5 Ah12 V, 5,5 Ah
Glühlampen
Scheinwerfer12 V, 45/40 W, TGL 11413, oder H 4, 12 V, 60/55 W, Abblendlicht asymmetrisch
Standlicht12 V, 4 W, Sockel BA 9 s, TGL 10833
Rücklicht12 V, 5 W, Sockel BA 15 s
Bremslicht12 V, 21 W, Sockel BA 15 s
Blinklicht12 V, 21 W, Sockel BA 15 s
Kontrolleuchten und Instrumentenbeleuchtung12 V, 2 W, Sockel BA 7 s, TGL 10833
Sicherungen
Hauptsicherung2 x Schmelzeinsatz A 16 TGL 11135 (16 A)
Anlage zur FahrtrichtungsanzeigeSchmelzeinsatz A 4 TGL 11135 (4 A)
LichtmaschinenerregungSchmelzeinsatz T 2 A (Feinsicherung 2 A)


1.5. Massen

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ETZ 125
ETZ 150
ETZ 150
Leermasse (mit Kraftstoff und Werkzeug)118 kg 1)
120 kg 2)
118 kg 1)
120 kg 2)
118 kg 1)
120 kg 2)
Zulässige Gesamtmasse290 kg290 kg290 kg
1) Ausführung mit Trommelbremse
2) Ausführung mit Scheibenbremse


1.6. Füllmengen

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ETZ 125
ETZ 150
ETZ 150
Kraftstoffbehälter13 l13 l13 l
davon Reserve1,5 l1,5 l1,5 l
Getriebeöl0,5 l0,5 l0,5 l


1.7. Leistungen

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ETZ 125
ETZ 150
ETZ 150.1
Höchstgeschwindigkeit100 km/h105 km/h110 km/h
 je nach Belastung, Witterungsverhältnissen und Sitzposition
Kraftstoffverbrauch2,3 ... 3,5 l/100 km2,4 ... 3,6 l/100 km2,6 ... 4,0 l/100 km


2. Betriebsmittel

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Motor

Vergaserkraftstoff 'Normal', im Verhältnis 50:1 mit Zweitakt-Motorenöl gemischt.

Beispiel: 10 l Kraftstoff mit 0,2 l Zweitakt-Motorenöl mischen.



Getriebe

Getriebeöl SAE 80 oder unlegiertes Motorenöl SAE 40 für Sommer und Winter. In der DDR wird das Öl GL 100 verwendet.



Fahrgestell

Getriebeöl SAE 8O und Wälzlagerfett.



Elektrische Anlage

Für eine neue Batterie Akkumulatorenschwefelsäure mit einer Dichte von 1,28g/cm3 (in den Tropen 1,23g/cm3) bei 25 °C und zum Nachfüllen der Batterie nur destilliertes Wasser verwenden.

Polfett als Korrosionsschutz der Batterieanschlüsse.

Hypoidöl (zähflüssiges Getriebeöl) für den Unterbrecherschmierfilz.



3. Bedienung

3.1. Bedienungselemente

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Die Bilder 1 ... 9 zeigen alle zum Betrieb des Motorrades erforderlichen Bedienungselemente und deren Funktion. Bitte machen Sie sich vor dem ersten Start damit vertraut.



Bild 1. Bedienungselemente des Motorrades

(1)Zünd- und Lichtschalter
(2)Kupplungshebel
(3)Schalterkombination für elektrische Anlage
(4)Fußschalthebel
(5)Kraftstoffhahn
(6)Kickstarter
(7)Kippständer
(8)Handbremshebel
(9)Hebel für Kaltstarteinrichtung
(10)Gasdrehgriff
(11)Fußbremshebel
(12)Soziusfußrasten


Bild 2. Instrumente (Standardausführung)

(1)Zünd- und Lichtschalter (Schalterstellungen wie im Bild 3)
(2)Tachometer mit Kilometerzählwerk
(3)Fernlichtkontrolleuchte (blau)
(4)Kontrolleuchte für Lichtmaschine und Fahrtrichtungsanzeige (grün)


Bild 3. Instrumente (Luxusausrührung)

(0)Alles ausgeschaltet - Schlüssel (9) abziehbar
(1)Parkstellung bei Nacht - Schlüssel abziehbar, Standlicht eingeschaltet
(2)Zündung eingeschaltet, Fahrt bei Tag - Schlüssel nicht abziehbar - Anschieben ohne Batterie im 2. Gang möglich
(3)Zündung eingeschaltet, Stand- und Rücklicht leuchten - Schlüssel nicht abziehbar
(4)Zündung eingeschaltet, Fahrt bei Nacht - Schlüssel nicht abziehbar
(5)Drehzahlmesser
(6)Leerganganzeige (gelb)
(7)Kontrolleuchte für Lichtmaschine (rot)
(8)Zünd- und Lichtschalter
(9)Zündschlüssel
(10)Fernlichtkontrolleuchte (blau)
(11)Kontrolleuchte für Fahrtrichtungsanzeige (grün)
(12)Tachometer mit Kilometerzählwerk


Bild 4. Schalterkombination am Lenker

(1)Abblendschalter für Scheinwerfer
Fernlicht
Abblendlicht
(2)Schalter für Fahrtrichtungsanzeige
(L)Blinker links
(R)Blinker rechts
(3)Druckknopf für Signalhorn
(4)Druckknopf für Lichthupe


Bild 5. Gasdrehgriff und Kaltstarteinrichtung

(1)Kaltstarteinrichtung geschlossen
(2)Kaltstarteinrichtung eingeschaltet
(Z)Gasdrehgriff zu
(A)Gasdrehgriff auf (Vollgas)
(B)Reibungsbremse Gasdrehgriff - Einstellschraube


Bild 6. Kraftstoffhahn

(1)Kraftstoffhahn geschlossen
(2)Kraftstoffhahn offen
(3)Reservestellung
(F1)Einlauffilter
(F2)Auslauffilter


Bild 7. Fußschaltung

Zahlen: Lage der Gänge
(F)Fußschalthebel
(K)Kickstarter


Bild 8. Diebstahlsicherung (im Bild rechts Sonderausführung Export)

(1)Drehrichtung zum Entriegeln des Schlosses
(2)Drehrichtung zum Verriegeln des Schlosses

Abgesperrt wird die Diebstahlsicherung nach dem Entriegeln, indem das Schloß nach oben (bei der Exportausführung nach innen) geschoben wird.



Bild 9. Verändern der Federvorspannung

(1)Einstellung für Einpersonenbetrieb
(2)Einstellung für höhere Belastung
(3)Befestigungspunkt für 'weichere' Federung
(4)Befestigungspunkt für 'härtere' Federung


3.2. Starten und Fahren

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Vor jeder Fahrt ist gemäß Wartungsplan (siehe Abschnitt 4.2.) die Betriebs- und Verkehrssicherheit des Fahrzeugs zu kontrollieren..

Starten



  1. Getriebe auf Leergang schalten (Bild 7/0).
  2. Zündung einschalten (Bild 3).
    Kontrolleuchte für Lichtmaschine leuchtet.
    Kontrolleuchte für Leergang leuchtet (Luxusausführung).
  3. Kraftstoffhahn öffnen (Bild 6).
  4. Bei kaltem Motor: Kaltstarteinrichtung öffnen (Bild 5).
    Bei warmem Motor: Kaltstarteinrichtung geschlossen lassen.
  5. Bei kaltem Motor: Gasdrehgriff auf Leerlaufstellung.
    Bei warmem Motor: Gasdrehgriff etwa eine viertel Umdrehung öffnen.
  6. Kickstarter kräftig durchtreten.
  7. Kaltstarteinrichtung schließen, wenn der Motor willig Gas annimmt.


Achtung! Bei extrem niedrigen Außentemperaturen und mehrmaligen erfolglosen Startversuchen eine Pause von etwa 20s einlegen, damit der Kraftstoff in die Kaltstarteinrichtung nachlaufen kann.



Bild 10. Drehzahl und Geschwindigkeitsbereiche ETZ 125

Max. Drehzahl bzw. Geschwindigkeit während der Einfahrzeit
Hauptfahrbereiche (Drehzahl bzw. Geschwindigkeit) nach der Einfahrzeit


Bild 11. Drehzahl und Geschwindigkeitsbereiche ETZ 150

Max. Drehzahl bzw. Geschwindigkeit während der Einfahrzeit
Hauptfahrbereiche (Drehzahl bzw. Geschwindigkeit) nach der Einfahrzeit
Die schwarze Bereichserweiterung gilt für ETZ 150 mit 10.5 kW


Fahren

Der Motor braucht nicht warmzulaufen, er wird warmgefahren. Die Gänge unter Benutzung der Kupplung schalten, wobei mit dem ersten Gang anzufahren ist. Die Benutzungsbereiche der Gänge sind aus den Bildern 10 und 11 zu ersehen.

Achtung!

Die Kupplung nur zum Anfahren und Schalten benutzen. Bei längerem Halt den Leergang einlegen.

Bremsen

Es sind stets beide Bremsen in der richtigen Dosierung einzusetzen. Blockierende Bremsen verlängern den Bremsweg und beeinträchtigen die Fahrstabilität.

Parken

Zündung ausschalten, Zündschlüssel abziehen, Kraftstoffhahn schließen, Lenker nach rechts drehen und Lenkung mit Diebstahlsicherung gemäß Bild 8 blockieren.


3.3. Hinweise für die Einfahrzeit

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Bis zu einer Fahrstrecke von 1500 ... 2000 km ist der Motor einzufahren. Während dieser Zeit sollten nachstehende Hinweise beachtet werden.

  1. Den Motor so wenig wie möglich im Stand laufen lassen, sondern warmfahren bzw. bei längerem Halt abstellen.
  2. Die in den Bildern 10 und 11 angegebenen Bereiche für das Einfahren einhalten und rechtzeitig schalten.
  3. Die Geschwindigkeiten und Drehzahlen systematisch bis zum Ende der Einfahrzeit steigern.
  4. Häufig die Drehzahlen und Geschwindigkeiten wechseln. - Landstraßen eignen sich für das Einfahren besser als Autobahnen!
  5. Einhaltung der vorgeschriebenen Durchsichten in einer MZ-Service-Werkstatt.


4. Wartung

4.1. Allgemeine Hinweise

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Das Bordwerkzeug unter der rechten Seitenverkleidung ermöglicht fast alle Wartungsarbeiten gemäß Wartungsplan. Beachten Sie aber die Garantiebestimmungen.



Bild l2. Batterie und Werkzeugunterbringung

(1)Bordwerkzeugtasche
(2)Blinkgeber
(3)Sicherungsdose
(4)Plattenoberkante
(5)Elektrolytspiegel
(6)Öleinfüllöffnung
(7)Steuerteil der elektronischen Batteriezündanlage
(nicht bei allen Ausführungen eingebaut).
A = 5 mm (Höhe des Elektrolyts über Plattenoberkante)


4.2. Wartungsplan

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Wartungsarbeiten
 vor der Fahrtnach der Fahrtnach 500 kmalle 2500 kmalle 5000 kmalle 10000 kmalle 20000 km
Motor und Getriebe
Kupplungsspiel überprüfen
x
      
Getriebeöl kontrollieren   
x
   
Getriebeöl wechseln  
   
x
Auspuffbefestigung am Zylinder nachziehen (98 Nm)  
    
Motorbefestigungsschrauben auf Festsitz überprüfen     
x
 
Vergaser reinigen, Einzelteilbefestigung nachziehen  
 
x
  
Vergasereinstellung überprüfen  
x
  
Kontrolle der Schadstoffmission entsprechend den gesetzlich festgelegten Werten
jährlich
Elektrische Anlage
Funktion der Beleuchtungs-und Signalanlage kontrollieren
x
      
Zündkerze reinigen und einstellen   
x
   
Zündkerze erneuern     
x
 
Unterbrecherkontaktabstand kontrollieren  
 
x
  
Vorzündung kontrollieren  
 
x
  
Schmierfilz des Unterbrechernockens mit drei Tropfen Hypoidöl tränken sup>3)  
 
x
  
Elektrolytstand der Batterie kontrollieren   
   
Fahrgestell
Funktion der Bremsen kontrollieren
x
      
Höhe der Bremsflüssigkeit im Vorratsbehälter kontrollieren
x
      
Bremsflüssigkeit wechselnaller zwei Jahre
Belaghöhe der Bremsbacken (Scheibenbremse) kontrollieren   
x
   
Führungsrohre der Teleskopgabel (Ausführung mit Schutzkappe) abwischen Teleskopgabel
x
x
     
Teleskopgabel - Sichtkontrolle auf Undichtheit
x
      
Reifenluftdruck kontrollieren
x
      
Kraftstoffmenge im Kraftstoffbehälter kontrollieren
x
      
Kraftstoffhahn ausbauen, Filter reinigen  
 
x
  
Luftfilter ausklopfen    
x
  
Luftfiltergehäuse auswischen    
x
x
 
Luftfilter erneuern     
x
 
Alle zugänglichen Schraubverbindungen auf Festsitz kontrollieren  
 
x
  
Antriebskette - Durchhang überprüfen   
x
   
Antriebskette schmieren   
x
   
Handhebel und Gasdrehgriff schmieren   
x
   
Seilzüge ausbauen und ölen     
x
 
Antriebswelle für Tachometer und Drehzahlmesser durchölen     
x
 
Bremsbacken vorn und hinten, Bremsschlüssel vorn ausbauen, Lagerstellen reinigen und schmieren     
x
 
Bremsschlüssel hinten schmieren   
x
   
Radlager reinigen und schmieren     
x
 
Schwingenlagerung und Federung überprüfen     
x
 


Bei der Wartung festgestellte Mängel abstellen lassen.




x1) l. und 2. Garantiedurchsicht
x2) alle vier Wochen
3) betrifft nicht die elektronische Zündung




4.3. Schmierstellen (Bilder 13 und 14)

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SchmierstelleSchmiermittel
1Verstellmuffe für FederbeinWälzlagerfett
2TachometerantriebWälzlagerfett (dauergeschmiert)
3TachometerantriebswelleGetriebeöl
4SekundärketteWälzlagerfett
5GetriebeGetriebeöl
6Schmierfilz für Unterbrecher 1)Hypoidöl
7Antriebswelle für DrehzahlmesserGetriebeöl
8RadlagerWälzlagerfett
9LenkungslagerWälzlagerfett
10HandbremshebelGetriebeöl
11GasdrehgriffWälzlagerfett
12KupplungshebelGetriebeöl
13SeilzügeGetriebeöl
14Führungsrohre der Teleskopgabel außen (Ausführung ohne Schutzbalg)Getriebeöl
15Lagerrohr für KippständerWälzlagerfett
16SchwingenlagerbolzenGraphitöl (nur bei Montage)
17FußbremshebelwelleWälzlagerfett
18Bremsschlüssel hintenGetriebeöl
19Bremsschlüssel vorn, Bremsbackenlagerung vorn und hintenWälzlagerfett
20Druckspindel der KupplungsbetätigungWälzlagerfett
1) betrifft nicht die elektronische Zündung


Bild 13. ETZ 125/150 - Ansicht von rechts (Erklärung der Legende siehe Abschnitt 4.3.)



Bild 14. ETZ 125/150 - Ansicht von links (Erklärung der Legende siehe Abschnitt 4.3.)



4.4. Getriebeschmierung

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Kontrolle des Ölstandes

Das Fahrzeug muß waagerecht stehen. Die Kontrolle erst etwa 15 Minuten nach dem Ausschalten des Motors oder dem Auffüllen von Öl durchführen. Bei richtiger Füllmenge steht das Öl an der Unterkante der Kontrollbohrung.



Bild 15. Ölkontrollschraube und Ölablaßschrauben

(1)Ölkontrollschraube
(2)Ölablaßschraube für Kupplungsraum
(3)Ölablaßschraube für Getrieberaum
(4)Leergangsarretierung - nicht herausdrehen!

Pfeil: Höhe des Ölstandes im Getriebe



Ölwechsel

Den Motor warmfahren, damit der Abrieb mit dem Öl abläuft. Beide Ölablaßschrauben herausdrehen. Den Magnet der Ölablaßschraube (3) reinigen. Wenn nötig, die Dichtringe auswechseln.



4.5. Kupplung und Bremsen

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Kupplung

An der Stellschraube (1) das Kupplungsspiel von 3 mm einstellen. Die Stellschraube wieder kontern. Reicht die Stellschraube (1) zur Einstellung nicht mehr aus, dann



Bild 16. Kupplung (auch mechanische Bremse) am Handhebel einstellen

(1)Stellschraube mit Kontermutter
(S)Kupplungsspiel


Bild 17. Kupplung grob einstellen

(1)Stellschraube und Sicherungsmutter
(2)Abdeckkappe


die Grobeinstellung korrigieren. Dazu die Sicherungsmutter (Bild 17/1) etwa eine Umdrehung lösen. Danach die Stellschraube bis zum eben fühlbaren Anschlag hineindrehen und anschließend eine dreiviertel Umdrehung zurückdrehen. Mit der Sicherungsmutter die Einstellung fixieren. Den Raum unter der Abdeckkappe mit Wälzlagerfett füllen.

Mechanische Bremsen

Die mechanische Bremse vorn am Handhebel auf das Maß S = 3 ... 5 mm einstellen (Bild 16/1). Die Bremsbacken dürfen in unbetätigtem Zustand nicht schleifen. Die Fußbremse so einstellen, daß bei bequemer Sitz-



Bild 18. Hinterradbremse und Bremslichtschalter einstellen

(1)Verstellmutter der Hinterradbremse
(2)Anschlußkabel
(3)Stellschraube


position volle Bremswirkung mit geringem Betätigungsweg des Fußhebels erreicht wird. Danach den Bremslichtschalter nachstellen:



  • Zündung einschalten
  • Kontermutter lösen
  • Bremshebel betätigen - Bremsbacken beginnen gerade zu schleifen.
  • Kontaktschraube bis zum Aufleuchten der Bremsleuchte verdrehen
  • Kontermutter anziehen


Bild 19. Bremslichtschalter vorn einstellen

(1)Bremslichtschalter vorn
(G)Gelenkstück


Scheibenbremse

Der Bremshebel ist nicht verstellbar. Den Bremslichtschalter (Bild 19/1) nur soweit in das Gelenkstück (G) eindrehen, daß das Bremslicht sofort bei Betätigungsbeginn des Bremshebels aufleuchtet, der Bremshebel in seiner Ruhelage aber noch am Gelenkstück anliegt.



Bild 20. Auswechseln der Bremsbacken

(1)Bremsbacken
(2)Rückstellfeder
(3)Befestigungsbolzen
(D)minimale Bremsbelagdicke (0,3 mm)


Der Bremsflüssigkeitsspiegel muß zwischen den Markierungen 'max.' und 'min' auf dem Vorratsbehälter liegen. Beim Schließen des Behälterdeckels den Hermetikbalg und den Entlüftungsring einlegen.

Die Bremsbacken müssen durch neue ersetzt werden, wenn ihre Beläge bis auf die minimale Dicke 'abgebremst' sind.

Arbeiten an der Scheibenbremse sollten von einer Fachwerkstatt ausgeführt werden.



4.6. Kraftstoffzufuhr, Vergaser, Ansauganlage

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Der Kraftstoff wird im Kraftstoffhahn gereinigt. Dessen Filter (F2) (Bild 6) kann nach dem Abschrauben des Filtergehäuses gereinigt werden. Das Filter (F1) (Bild 6) im Kraftstoffbehälter ist nur bei abgeschraubtem Kraftstoffhahn zugänglich. - Vor dem Abschrauben Kraftstoff ablassen.

Achtung!

Die Schrauben für die Federplatte, zum Andrücken des Hebels (Bild 6), nicht bis zum Anliegen am Gehäuse anziehen.

Die Wartung des Vergasers beschränkt sich auf das Reinigen und das Einstellen der Leerlaufdrehzahl an der Anschlagschraube (Bild 21/7). Zum Reinigen den Vergaser in der Reihenfolge (1) ... (6) (Bild 21) abbauen. Achtung!

Die Schwimmer nicht verbiegen. Die Düsen nicht mit Draht durchstoßen - nur ausblasen.

Die Reibungsbremse (B im Bild 5) am Gasdrehgriff so einstellen, daß der Drehgriff nicht allein in die Ausgangsstellung zurückgeht, aber noch leicht drehbar ist.



Bild 21. Vergaser 22 N 2-2 bzw. 24 N 2-2

(1)Klemmring mit Schraube
(2)Kraftstoffzulauf
(3)Verschraubung der Kaltstarteinrichtung mit Stellschraube
(4)Stellschraube für Drosselschieber - Seilzug
(5)Verschlußmutter
(6)Klemmschraube
(7)Anschlagschraube für Drosselschieber
(8)Leerlaufluftschraube


Das Papierluftfilter ist nach dem Ausbau der Batterie (Bild 22) zugänglich. Das Filter vorsichtig ausklopfen nicht auswaschen. Feuchte Luftfilter trocknen oder Austauschen. Die Ansauganlage muß dicht sein, also sorgfältig zusammengebaut werden.



Bild 22. Luftfilter aushauen - Lage der Sicherungen

(1)Deckel zum Filtergehäuse
(2)Verschraubung
(3)Batteriehalterung
(4)Blinkgeber
Lage der Sicherungen:
(1)Generator (T 2 A)
(2)Fahrtrichtungsanzeige (4 A)
(3)Hauptsicherung (16 A) - Plusleitung
(4)Hauptsicherung (16 A) - Minusleitung


Bild 23. Sitz des Luftfilters im Luftfiltergehäuse



4.7. Räder und Bereifung

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Vorderradausbau und -einbau

Den Ausbau in der Zahlenreihenfolge vornehmen (Bild 24). Die herausgezogene Achse auf der Werkzeugtasche ablegen.

Die Bremsbacken bei der Scheibenbremse vor dem Einsetzen des Rades auseinanderdrücken.



Bild 24. Vorderrad ausbauen (Trommelbremse)

(1)Achsmutter
(2)Befestigung der Gegenhalterstrebe
(3)Klemmschraube


Erst die Achsmutter (1) anziehen, die Teleskopgabel mit angezogener Handbremse durchfedern und danach die Klemmschraube (3) anziehen (Bild 24).

Achtung!

Bei ausgebautem Rad den Handbremshebel der Scheibenbremse nicht anziehen.



Bild 25. Hinterradausbau 1. Phase



Hinterradausbau und -einbau

Das Motorrad auf den Kippständer stellen. Alle im Bild 25 sichtbaren Teile abbauen und auf der Werkzeugtasche ablegen; das Rad in die gezeigte Stellung bringen und den Bremsgegenhalter herausziehen.



Bild 26. Hinterradausbau 2. Phase



Beim Radeinbau einen Getriebegang einlegen - die Mitnehmer (Bild 27/1) können besser eingeführt werden.



Bild 27. Zuordnung Mitnehmer - Dämpfungsgummi

(1)Mitnehmer
(2)Mitnehmeraufnahme im Dämpfungsgummi


Reifen- und Schlauchwechsel

Die Luft ablassen und das Rad auf den Boden legen. Die Lager durch einen untergelegten Lappen schützen.

Zuerst muß der Reifen rundum von der Felge abgedrückt sein, bevor er gegenüber dem Ventil in das Tiefbett gedrückt werden kann. Dann am Ventil beginnend den Reifen mit beiden Montierhebeln über den Felgenrand heben. Danach den Schlauch herausnehmen. Erst nach der Kontrolle des Reifens auf Fremdkörper oder Schadstellen den neuen Schlauch mit Talkum einreiben, einlegen und den Reifen, gegenüber dem Ventil beginnend, wieder montieren.



Bild 28. Reifen abnehmen



Achtung!

Den Schlauch nicht einklemmen. Der Reifen muß nach der Montage rund laufen, der Kontrollrand also an jeder Stelle gleich weit vom Felgenhorn entfernt sein.

Die Luftpumpe ist am Rahmen untergebracht (Bild 29/1) und nach dem Abbau der Sitzbank zugänglich.

Reifenpflege

Vor jeder Fahrt prüft man den Reifenluftdruck. Er muß stets der gewählten Fahrzeugbelastung entsprechen. Die Reifen sind möglichst vor starker Sonneneinstrahlung und vor Kraftstoff zu schützen.



Bild 29. Unterbringung der Luftpumpe

(1)Luftpumpe
(2)Griff zum Aufstellen des Motorrades


4.8. Hinterradantrieb

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Kettendurchhang kontrollieren

Das Motorrad unbelastet auf den Kippständer stellen. Der obere Kettenschutzschlauch muß sich einschließlich Kette mit zwei Fingern bis auf das Querrohr der Hinterradschwinge drücken lassen. Das Hinterrad bei der Kontrolle drehen.



Bild 30. Kettendurchhang kontrollieren



Kettendurchhang einstellen

Die Steckachse (1) und die Mutter zur Befestigung des Hinterradantriebes lockern. Die Stellmuttern (3) der beiden Kettenspanner (2) gleichmäßig verdrehen und nach dem Einstellen kontern (Bild 31). Die Radspur nach



Bild 31. Kettendurchhang einstellen

(1)Steckachse
(2)Kettenspanner links
(3)Stellmuttern


Bild 32 mit Spurlatte (l) oder durch Sichtprüfung von vorn kontrollieren. Der Spalt (S) resultiert aus den unterschiedlichen Breiten von Vorder- und Hinterrad.



Bild 32. Räder spuren

(1)Spurlatte
(S)Spalt zwischen Meßlatte und Vorderrad (etwa 0,7 cm)


Kette wechseln

Sind zwei Rollen der Kette hintereinander oder mehr als insgesamt 5 Rollen gebrochen bzw. haben die Kettengelenke übermäßiges Spiel, die Kette wechseln und eventuelle Kettenbruchstücke entfernen. Man kann die neue Kette gleich an die alte hängen und mit ihr durch den Kettenschutz ziehen. Die Verschlußfeder des Kettenschlosses mit der offenen Seite entgegen der Drehrichtung einsetzen.



Bild 33. Einbaulage der Verschlußfeder des Kettenschlosses

(1)Verschlußfeder
(2)Leerlaufschalter


4.9. Elektrische Anlage

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Es ist stets zu gewährleisten, daß die Isolation der Kabel und elektrischen Geräte in Ordnung ist und Leitungsverbindungen fest und oxidfrei sind. Sicherungen nie durch andere Metallgegenstände ersetzen.

Elektroschweißen am Motorrad nur nach dem Abklemmen der Batterie ausführen lassen. Es darf keine Plus-Leitung mit der Schweißelektrode in Verbindung kommen.

Lichtmaschine

Die Lichtmaschine ist wartungsfrei. Die Ladekontrolleuchte leuchtet beim Einschalten der Zündung auf und verlöscht, sobald der Motor angesprungen ist. Fehler liegen vor, wenn die Kontrolleuchte beim Einschalten der Zündung nicht oder nur dunkel leuchtet bzw. wenn sie trotz laufenden Motors nicht ausgeht.

Zündanlage

Ein Großteil der MZ-Motorräder ist mit einer elektronischen Batteriezündanlage ausgerüstet. Diese besteht aus der Gebereinheit (1, Bild 34/b) und dem Steuerteil (7, Bild 12). Die elektronische Zündanlage ist wartungsfrei. Arbeiten an dieser Zündanlage bleiben der Fachwerkstatt überlassen. Insbesondere niemals eine Prüflampe direkt an den Anschlüssen der Gebereinheit anschließen - es besteht die Gefahr der Zerstörung dieser Baugruppe.

Zu der herkömmlichen Zündanlage gehören Unterbrecher (1, Bild 34/a), Zündspule (Bild 35/4) und Zündkerze. Die Einstellung des Zündzeitpunktes und des



Bild 34. Lichtmaschine

(a)mit Unterbrecher
(b)mit Gebereinheit der elektronischen Zündung
(1)Unterbrecher (a) bzw. Gebereinheit (b)
(2)Einstellexzenter für Unterbrecher
(3)Schmierfilz für Unterbrecher
(4)Kabelanschlüsse der Lichtmaschine
(5)Kabelanschlüsse der elektronischen Zündung
(6)Einstellplatte für Gebereinheit


Unterbrecherabstandes bleiben der Fachwerkstatt überlassen. Den Schmierfilz, falls erforderlich, mit 3 Tropfen Hypoidöl tränken. Er darf die höchste Stelle des Nockens nur streifen.

Die Zündkerze in den angegebenen Intervallen reinigen und den Kontaktabstand nachstellen. Den Kerzenstecker innen sauber und trocken halten. Abweichungen in der Farbe des Kerzensteines - normal je nach Fahrweise graugelb bis hellbraun - lassen auf Fehler und Defekte schließen, die eine Werkstatt beseitigen muß.

Batterie

Die Batterieanschlüsse und Polverbindungen stets sauber halten und nach dem Säubern mit Polfett konservieren. Den Elektrolytstand (Bild 12/5) regelmäßig nach etwa vier Wochen kontrollieren.

Zum Nachfüllen nur destilliertes Wasser verwenden.

Die Batterie ist bei Nichtgebrauch des Fahrzeugs jeden Monat nachzuladen.



Bild 35. Elektrik unter der Sitzbank

(1)Befestigung des Kraftstoffbehälters
(2)Regler der Lichtmaschine
(3)entfallen
(4)Zündspule
(5)Leitungsverbinder am Fahrgestell
(6)Gleichrichter der Lichtmaschine


Achtung!

Durch das Verwechseln der Batteriekabel (Plus und Minus) zerstört man die Dioden des Gleichrichters und die Batterie.



Bild 36. Auswechseln der Glühlampen im Scheinwerfer

(1)Haltefeder
(2)Anschlußstück der Biluxlampe
(3)Kabel für Standlicht
(A)Halogenlicht - Lampensockel H 4


Scheinwerfer

Beim Wechseln der Biluxlampe auf das richtige Einrasten in den Reflektor achten. Die Kontakte müssen sauber sein und richtig aufgesteckt werden. Den Glaskolben der Glühlampe nicht mit den Fingern anfassen! Den Scheinwerfer nach dem Schema im Bild 38 einstellen. Dazu das Fahrzeug mit dem Fahrer belasten und die Federbeine auf 'weich' einstellen. Zum Verstellen die Scheinwerferhalterung lockern - der Scheinwerfer ist allseitig schwenkbar.



Bild 37. Scheinwerferhalterung

(1)Befestigungsschraube


Bild 38. Einstellschema für Scheinwerfer



Fahrtrichtungsanzeige

Die Blinkleuchtenfunktion kann am Rand (Bild 39/1) oder an der Kontrolleuchte (Bild 2/4 bzw. 3/11) überacht werden. Bei Ausfall einer Blinkleuchte blinkt die andere, und damit die Kontrolleuchte, mit etwa doppelter Frequenz.



4.10. Hinweise für den Winterfahrbetrieb

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Alle unsere Kunden, die Ihr Fahrzeug auch im Winter benutzen, bitten wir nachstehende Hinweise zu berücksichtigen.

Im Winter können durch chemische Auftaumittel starke Korrosionsschäden hervorgerufen werden. Deshalb vor Beginn des Winters die verchromten bzw. ungeschützten Metallteile mit geeigneten Korrosionsschutzmitteln auf Wachs- oder Mineralölbasis schützen.

Entsprechend dem Wartungsplan das Fahrzeug abschmieren. Teile, die man nicht dauerhaft schützen kann, z. B. die Führungsrohre der Teleskopgabel, bedürfen im Winter nach jeder Fahrt eine Behandlung mit Korrosionsschutzmitteln.

Nach Beendigung der Winterperiode kann die Konservierung wieder entfernt werden.



5. Ratgeber bei Störungen

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FehlerAbhilfe
Keine Spannung im Bordnetz
Eine oder beide Sicherungen defektSicherungen auswechseln und Kurzschluß beseitigen
Batterie ungenügend geladen bzw. defektBatterie laden oder auswechseln
Kabel abgerissen bzw. Korrosion an den AnschlüssenKabel reparieren, Anschlüsse reinigen
Lichtmaschine defektreparieren
Zündung eingeschaltet, Ladekontrolleuchte leuchtet nicht
Keine Spannung im Bordnetzwie vorstehend
Zündlichtschalter defektauswechseln
Glühlampe defektauswechseln
Sicherung der Anlage zur Fahrtrichtungsanzeige defekt (nur Standardausführung)auswechseln
Zündung eingeschaltet, Ladekontrolleuchte leuchtet dunkel
Lampenfassung hat schlechten KontaktKontakte säubern
Kabel DF zwischen Lichtmaschine und Regler unterbrochen bzw. Sicherung 4 (2 A) defektreparieren
Gleichrichter defektauswechseln
Rotor der Lichtmaschine defektauswechseln
Kabel U, V oder W unterbrochenreparieren
Ladekontrolleuchte leuchtet bei laufendem Motor
Lichtmaschine, Regler oder Gleichrichter defektreparieren
Kabel zwischen Lichtmaschine, Regler, Gleichrichter und Batterie defektreparieren
Gühlampen im Scheinwerfer bzw. Rücklicht leuchten nicht
Keine Spannung im Bordnetzsiehe dort
Glühlampen defekt bzw. schlechter Kontaktauswechseln bzw. reinigen
Kabel defektreparieren
Abblend- bzw. Zündlichtschalter defektwechseln
Bremslicht leuchtet nicht
keine Spannung im Bordnetzsiehe dort
Glühlampe defekt, bzw. schlechter Kontaktauswechseln bzw. reinigen
Kabel defektauswechseln
Bremslichtschalter falsch eingestellteinstellen
Fahrtrichtungsanzeige geht nicht
keine Spannung im Bordnetzsiehe dort
Sicherung der Anlage zur Fahrtrichtungsanzeige durchgebranntauswechseln und Kurzschluß beseitigen
Blinkgeber defektauswechseln
Glühlampen defekt bzw. schlechter Kontaktauswechseln bzw. reinigen
Kabel defektreparieren
Zündanlage bringt keinen oder unregelmäßigen Funken
keine Spannung im Bordnetzsiehe dort
Zündkerze naßKerze trocknen, Kraftstoffhahn schließen, Motor mit ausgeschalteter Zündung ohne Kerze mehrmals durchtreten
Zündkerze defekt oder veröltaustauschen bzw. reinigen
Kerzenstecker naß bzw. Isolation gerissentrocknen bzw. auswechseln
Unterbrecherkontakte öffnen nichteinstellen bzw. Unterbrecher auswechseln
Unterbrecher veröltreinigen
Kabel zwischen Unterbrecher und Zündspule defekt bzw. schlechter Kontaktreparieren bzw. reinigen
Zündspule defektauswechseln
Kondensator defektauswechseln
Gebereinheit bzw. Steuerteil der elektronischen Zündung defektBauteile wechseln
Kabelanschlüsse oder Kabel defekt bzw. schlechter KontaktKabel bzw. Anschlüsse in Ordnung bringen
Kraftstoffzulauf gestört
Kein Kraftstoff im KraftstoffbehälterKraftstoff auffüllen
Belüftungsbohrung im Deckel des Kraftstoffbehälters verstopftreinigen
Filter im Kraftstoffhahn verschmutztreinigen
Dichtung unter dem Hebel Kraftstoffhahn zerquetschtauswechseln
Vergaser läuft über
Schwimmerventil hängtreinigen bzw. auswechseln
Schwimmer undichtaustauschen
Schwimmer extrem verstellteinstellen
Motor springt nicht an
Kraftstoffzulauf gestörtsiehe dort
Zündanlage bringt keinen Funkensiehe dort
Bei Kaltstart Kaltstarteinrichtung nicht offen, Gasdrehgriff zu weit aufgedrehtsiehe Abschnitt 3.2.
Bei warmem Motor Kaltstarteinrichtung geöffnetsiehe Abschnitt 3.2.
Motor läuft unregelmäßig
Kraftstoffzulauf gestörtsiehe dort
Zündkerze bringt unregelmäßigen Funkensiehe dort
Ansauganlage bzw. Luftfilter nicht in OrdnungFehler beseitigen
Motor zieht nicht
Vergasereinstellung stimmt nichtregulieren
Zündeinstellung stimmt nichtnachstellen
Luftfilter naß bzw. Ansauganlage verstopftauswechseln, trocknen bzw. reinigen
Fahren im falschen Gangsiehe Abschnitt 3.2.
Kupplung rutschtSpiel einstellen
Auspuff durch falsche Fahrweise verschmutztAuspuff durch 10 bis 20 km straffe Fahrt (hohe Drehzahlen bei Vollgas) reinigen
Zu hoher Kraftstoffverbrauch
Luftfilter naß bzw. Ansauganlage verstopftauswechseln, trocknen bzw. reinigen
Vergasereinstellung stimmt nichtregulieren
Falsche Fahrweisesiehe Abschnitt 3.2.
Kaltstarteinrichtung schließt nichtSpiel von 2 mm am Seilzug einstellen
Starke Geräusche beim Schalten der Getriebegänge
Kupplung defekt bzw. falsch eingestellteinstellen bzw. reparieren
Leerlaufdrehzahl zu hocheinstellen
Getriebeölstand zu niedrigÖl nachfüllen
Hinterradfederung schlägt durch
Federbeine trotz hoher Belastung in den vorderen Gewindebohrungen mit der Hinterradschwinge verschraubtFederbeine an den hinteren Gewindebohrungen befestigen
Verstellmuffen nicht auf 'hart' gestelltVerstellmuffen umstellen
zulässige Gesamtmasse überschrittenzulässige Gesamtmasse einhalten
Schlechte Straßenlage
Luftdruck in den Reifen nicht in Ordnungden vorgeschriebenen Luftdruck herstellen
Reifenprofil abgenutztReifen wechseln
Radspur stimmt nichtSpur einstellen
Bremse hält nicht
Bremsbacken abgenutztSeilzüge nachstellen, Bremsbacken wechseln
Bremsscheibe veröltScheibe und Bremsbacken säubern
Bremse blockiert
Bremsring bzw. Bremsscheibe durch Nichtgebrauch oxydiertnach längerer Standzeit einige Male vorsichtig bremsen - stets die Vorderradbremse mitbenutzen
Handbremshebel hat zu viel Totgang (Scheibenbremse)
Luft im BremssystemBremse in Fachwerkstatt entlüften lassen
Ausgleichbohrung im Bremszylinder am Lenker wird nicht freigegebenBremslichtschalter in Fachwerkstatt nachstellen lassen
Bremsflüssigkeitsstand im Vorratsbehälter zu niedrig
Bremsbacken verschlissenBremsbacken wechseln
Bremsleitungen undichtBremse instandsetzen lassen


6. Kundendienst

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Benötigen Sie Auskünfte von uns, dann bitten wir um genaue Angaben sowohl zum Fahrzeug als auch zum vermuteten Mangel. In der Regel sollten Sie jedoch die Hilfe unserer Vertragswerkstätten in Anspruch nehmen. Insbesondere können wir keine Ersatzteile an Sie liefern. Ersatzteile liefern wir nur an unsere Vertragswerkstätten und MZ-Spezialverkaufsstellen, sowie an unsere Importeure im jeweiligen Land.



7. Komplettieren der Motorräder

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Zum besseren Transport sind einige Teile werksseitig nicht montiert. Diese sind beim Komplettieren anzubringen. Beim Anschließen der hinteren Leuchten am Leitungsverbinder bzw. Massepunkt und Sicherungsdose den Schaltplan beachten. Die Blinkleuchten richtig anbringen und die Dichtungen zwischen Blinkleuchtenträger und Blinkleuchte nicht vergessen. Die Folie unter dem Öleinfüllstopfen entfernen, damit die Getrieberaumentlüftung frei wird.



Bild 39. Blinkleuchten (links hinten, rechts vorn)

(1)Rand zur Kontrolle der Blinkfunktion
(2)Plastreflektor
(3)Anschlußklemmen
(4)Dichtung


8. Frischöl-Dosierungseinrichtung

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Falls Ihre ETZ mit Öldosierungseinrichtung versehen ist, beachten Sie bitte außer den Ausführungen der allgemeinen Betriebsanleitung noch nachstehende Hinweise.

Kraftstoff

Oktanzahl 88 ohne Ölbeimischung

Motorschmierung

Marken-Zweitaktöl. Das Öl ist im Ölbehälter unter dem Ansauggeräuschdämpfer (Fassungsvermögen etwa 1,3 l) untergebracht und wird über eine Mikuni-Ölpumpe in den Kurbelraum gepumpt.

Betätigung der Pumpe

Mit dem Gasdrehgriff

Reichweite

Mit einer Ölfüllung je nach Fahrweise bis etwa l 600 km

Inbetriebnahme

Erfolgt durch den Verkäufer entsprechend den Hinweisen des Herstellers (Anhänger unter dem Öleinfüllstopfen)

Wartung und Pflege

Vor jeder Fahrt:

Kontrolle des Ölstandes im Ölbehälter (Ölstandsauge bzw. Markierung am unteren Teil des Verschlußstopfens)

Nach je 2 500 km:

Kontrolle des Betätigungsseilzuges auf Verschleiß und der Ölleitungen auf festen Sitz.

Nach je 5000km:

- Abschmieren des Betätigungsseilzuges

Nach je 5000 km:

- Einstellung der Pumpe kontrollieren und bei Bedarf nachregulieren (Bild 40)

Wenn die Markierungen (3) sich nicht gegenüberstehen, dann



  1. Standgas durch Herausdrehen der Anschlagschraube für Drosselschieber (Bild 21/7) wegnehmen;
  2. Mit dem Gasdrehgriff die Motordrehzahl auf 1200 bis 1500 U/min einstellen
  3. An der Stellschraube (2) den Seilzug nachstellen, bis die Markierungen übereinstimmen
  4. Standgas auf 1200 ... 1500 U/min einstellen.


Reparaturen

- Die Ölpumpe ist nicht zur Reparatur vorgesehen. Erforderlichenfalls eine neue Pumpe einbauen lassen.

- Die Befestigungsschrauben dürfen nur gleichmäßig mit 2,5 Nm angezogen werden, damit der Befestigungsflansch der Pumpe nicht verzogen wird.

- Vor der Inbetriebnahme der neuen Pumpe Entlüften (Bild 40/1) und die Pumpe neu einstellen.



Bild 40. Wartung der Dosierpumpe

(1)Entlüftungsschraube
(2)Seilzugstellschraube
(3)Markierungen des Einstellpunktes


Bild 41. ETZ 125/150 mit Öldosierung