Inhaltsverzeichnis
5. | | Fahrgestell |
5.1. | | Schwingenlagerung |
5.1.1. | | Auswechseln der Gummilagerung — Hinterradschwinge |
5.1.2. | | Aus- und Einbau des Schwingenlagerbolzens |
5.1.3. | | Montage der hinteren Schwinge einschließlich Motoraufhängung |
5.1.4. | | Hintere Motoraufhängung |
5.1.5. | | Vordere Motoraufhängung am Zylinderdeckel wechseln |
5.1.6. | | Lenkungslagerung |
5.2. | | Teleskopgabel |
5.2.1. | | Ausbau der kompletten Teleskopgabel |
5.2.2. | | Wann Demontage der Teleskopgabel? |
5.2.3. | | Aus- und Einbau der Teleskopholme (Gabelholme) |
5.2.4. | | Demontage der ausgebauten Teleskopholme |
5.2.5. | | Montage der ausgebauten Teleskopholme mit Verschleißuntersuchung |
5.2.6. | | Funktionsprüfung der Teleskopgabel |
5.3. | | Kraftstoffbehälter |
5.4. | | Kraftstoffhahn |
5.5. | | Hinterradantrieb und Hinterradnabe |
5.5.1. | | Hinterradantrieb zerlegen |
5.5.2. | | Tachometerantrieb |
5.5.3. | | Radlager wechseln |
5.5.4. | | Bremsen |
5.5.5. | | Sekundärkette |
5.5.6. | | Auspuffanlage |
5.5.7. | | Hinterrad spuren. Vorderrad auswuchten |
5.5.8. | | Seilzüge |
5. Fahrgestell
5.1. Schwingenlagerung
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Das tragende Teil der Lagerung ist der Schwingenlagerbolzen (11), der mit
dem Rahmenlagerrohr (10), dem rechten und linken Innenrohr (1) und (2), sowie den
3 Anlaufscheiben (16) im Rahmen geklemmt wird. Anzugsmoment der Sechskantmutter (17)
70...80 Nm (7...8 kpm). Den Schwingenlagerbolzen nur bei voll ausgefederter Schwinge
anziehen.
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Bild 92. Schwingenlagerung hinten (gummigelagert)
1. | Rechtes Innenrohr 54 mm lang |
2. | Linkes Innenrohr 44 mm lang |
4. u. 5. Gummibuchse 25 mm lang |
8. | Abstandshülse 10 mm lang (Polyamid) |
9. | Hinterradschwinge |
10. | Rahmenlagerrohr |
11. | Schwingenlagerbolzen |
12. | Lagergummi |
13. | Abstandsring (Polyamid) |
14. | Motorbefestigungsblech rechts |
15. | Motorbefestigungsblech links |
16. | Anlaufscheibe |
17. | Sechskantmutter M 18x1.5 |
18. | Stellring |
19. | Rille zum Einhängen der Kippständerfeder |
Die Schwingenlagerung ist nach der Montage völlig wartungsfrei.
Die Hinterradschwinge (9) wird als Ersatzteil von unserem Ersatzteilvertrieb komplett
mit dem eingedrückten Gummielement ausgeliefert. (Einbaufertig, ohne Anlaufscheiben)
Für den Betrieb mit Seitenwagen sind geänderte Schwingen und Lagerbolzen zu verwenden.
5.1.1. Auswechseln der Gummilagerung - Hinterradschwinge
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- Ausdrücken der Innenrohre (1) und (2) mit Hilfe des Dornes (3) auf einer Dornpresse;
- Entfernen des Stützringes (8);
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Bild 93. Montage der Gummilager
- Aufschneiden und Herausdrücken der Gummibuchsen (4) und (5);
- Eindrücken der neuen Gummibuchsen (4) (in trockenem Zustand) mit dem Dorn von den
Außenseiten der Schwinge, dabei den Zwischenring (7) unterlegen; (Für das linke
Schwingenauge den kurzen und für das rechte Schwingenauge den längeren zylindrischen
Ansatz des Dornes (6) verwenden.)
- Einsetzen des Stützringes (8) - 10 mm breit, in das rechte Schwingenauge (von außen);
- Auf das zylindrische Ende des Dornes (3) das Innenrohr (1), 54 mm lang. bzw. (2), 44 mm
lang, aufschieben und mit dem konischen Ende voran den Dorn in die Gummibuchsen (mit
Seifenwasser) eindrücken, bis das Innenrohr gleichmäßig an beiden Seiten des
Schwingenrohres herausragt;
5.1.2. Aus- und Einbau des Schwingenlagerbolzens
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Den Stellring (18) und die Sechskantmutter (17) links entfernen. Schwingenlagerbolzen
nach rechts (mit Hilfsdorn) herausschlagen und den Hilfsdorn zur Zentrierung der Schwinge stecken
lassen (siehe Bilder 92 und 94).
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Bild 94. Skizze für Hilfsdorn
Bei Einbau des Schwingenlagerbolzens ist selbiger zu fetten (Korrosionsschutz).
Auf den Schwingenlagerbolzen die Sechskantmutter (rechts) aufdrehen bis Gewindeende.
Den Schwingenlagerbolzen jetzt von rechts nach links durchschieben, der Hilfsdorn steckt
noch in der Schwinge.
Linke Sechskantmutter mit 70...80 Nm (7...8 kpm) anziehen (Schwinge voll ausgefedert) und
Stellring kontern (siehe Bild 92).
5.1.3. Montage der hinteren Schwinge einschließlich Motoraufhängung
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- Lagergummi, Abstandsring und Motorbefestigungsbleche links und rechts auf das
Rahmenlagerrohr aufschieben ;
- Motorbefestigungsbleche mit Hilfe der Druckringe axial auf die Länge des
Rahmenlagerrohres zusammendrücken (siehe Bild 95);
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Bild 95. Motorbefestigungsbleche durch Druckring (D) und Zugspindel (Z) mit Gewinde M 6 axial
zusammengedrückt, Hinterradschwinge aufgeschoben
- Hinterradschwinge mit Anlaufscheiben von hinten auf die
Motorbefestigungsbleche aufschieben (bis zu den ausgesparten Druckringen).
Druckringe entfernen und Schwinge bis Mitte der Bohrung für Lagerbolzen
weiterschieben ;
- Hilfsdorn von links eindrücken und damit die Lagerung zentrieren;
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Bild 96. Hinterradschwinge in Pfeilrichtung aufschieben, Druckringe bereits entfernt
- Auf Schwingenlagerbolzen rechte Befestigungsmutter aufdrehen bis Gewindeende.
- Schwingenlagerbolzen fetten und von rechts nach links eindrücken;
- Linke Sechskantmutter mit 70...80 Nm (7...8 kpm) anziehen (Schwinge voll
ausgefedert) und Stellring kontern.
5.1.4. Hintere Motoraufhängung
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Die Lagergummis (12) und Abstandsringe (13) der hinteren Motoraufhängung
können nur bei ausgebautem Motor und Hinterradschwinge entsprechend des vorangegangenen
Abschnitts gewechselt werden.
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Bild 97. Skizze für Druckring
Die Verschleißgrenze ist erreicht, wenn die Motorbefestigungsbleche im eingebauten
Zustand keine Vorspannung mehr haben und von Hand seitlich hin und her bewegt werden können.
Beim Erneuern der Lagergummis (12) und Abstandsringe (13) ist zu prüfen, ob auch die Lagermanschetten
der Motorbefestigungsbleche Verschleißerscheinungen zeigen. Wenn in der Bohrung dort, wo der
Abstandsring anliegt, ein spürbarer Absatz vorhanden ist, wird im Interesse einer ausreichenden
Lebensdauer der neuen Gummi- und Abstandsringe das Miterneuern der Motorbefestigungsbleche empfohlen
(siehe Bild 92).
5.1.5. Vordere Motoraufhängung am Zylinderdeckel wechseln
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Für das alleinige Auswechseln der Gummielemente kann die Auspuffanlage am
Motor verbleiben, es muß lediglich die Verbindungsschraube zwischen hinterer
Auspuffschelle und Auspuffstrebe gelöst werden.
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Bild 98. Auswechseln der elastischen Motoraufhängung am Zylinderdeckel
Nach dem Entfernen der beiden Sechskantmuttern (1) und der 2 Federringe
den Motor nach unten abkippen (Zündkerzenstecker abgezogen und Vergaser ausgebaut).
Die Sechskantmutter (1) und den Federring (2) abschrauben (Bild 99).
Nun kann die komplette elastische Motoraufhängung herausgezogen werden.
Bei der Montage ist auf die richtige Lage der Anschlagscheibe (3) zu achten (stark durchgebogen
nach oben, weniger durchgebogen - gekennzeichnet durch eine eingedrehte Nut (siehe Pfeil, Bild
99) - nach unten).
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Bild 99. Einzelteile der elastischen Motoraufhängung
- Sechskantmutter (SW 17)
- Federring
- Anschlagscheibe
- Gummielement mit Tragblech
- Distanzscheibe
- Sechskantschraube (am Rahmen verschweißt)
Die Montage erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge, wobei der Motor mit
einem Holz nach dem Hochdrücken unterstützt werden sollte.
5.1.6. Lenkungslagerung
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Die Lagerung der Lenkung übernehmen zwei Radialrillen-Kugellager 6006,
zwischen denen eine Distanzhülse eingebaut ist. Diese Lagerung ist völlig wartungsfrei.
Bei der Montage und auch später brauchen keine Einstellungen vorgenommen zu werden.
Der Einbau der Lenkung wird folgendermaßen durchgeführt:
- Die Kugellager 6006 mit Wälzlagerfett füllen;
- Unteres Lager bis zum Anschlag, dabei den Zwischenring ø 54x20 mm
verwenden, damit auf den Außenring gedrückt wird;
- Distanzhülse einlegen;
- Oberes Lager bis zum Anschlag des Innenringes auf die Distanzhülse drücken.
Dabei beachten: unter das untere Lager den Distanzring ø 54x40 mm
legen, damit das untere Lager nicht mit herausgedrückt wird und ebenfalls
über den Distanzring ø 54x20 mm das obere Lager hineindrücken.
Achtung: Bei der späteren Montage des unteren und oberen Klemmkopfes
ist darauf zu achten, daß die Mutter für Steuerrohr (1) Bild 105) mit
einem Anzugsmoment von 150 Nm (15 kpm) angezogen wird.
Danach muß die Lenkung leichtgängig sein, darf in keiner Lenkstellung klemmen. Sollte dies
einmal der Fall sein, so ist die Distanzhülse zwischen den Innenlaufringen der Lager sitzend,
auszuwechseln. (Zu kurze Distanzhülse führt zur Verspannung der Lager.)
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Bild 100. Innenteil der Abziehvorrichtung in das Kugellager eindrücken und mit Hilfe des
Querstiftes nach oben ziehen
Der Ausbau der Lenkungslager aus dem Rahmen erfolgt nach den Bildern
100...102 mit Hilfe der Abziehvorrichtung
22-51.006.
Der dazu erforderliche Aus- und Einbau der Teleskopgabel wird im Abschnitt
5.2.1. erläutert.
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Bild 101. Oberteil der AbziehVorrichtung aufsetzen
Bild 102. Schraube eindrehen, anziehen und damit das Lager aus dem Rahmen herausziehen
5.2. Teleskopgabel
5.2.1. Ausbau der kompletten Teleskopgabel
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Vor dem Ausbau der kompletten Teleskopgabel ist es ratsam, die beiden vorderen
Blinkleuchten zu entfernen, dabei die Kabel in den Scheinwerfer hineinschieben.
Den Scheinwerfer entweder komplett abbauen und alle Kabel vom Zündschloß, Blinkgeber
und Tachometer abklemmen, oder den Scheinwerfer nur von den Scheinwerferhaltern
abschrauben und stoßgesichert am Motorrad unterbringen. Bei der zweiten Variante ist die
spätere Montage einfacher, weil nicht erst nach den richtigen Anschlüssen für die Kabel
gesucht werden muß.
Bei der Type 250/1 - "de luxe" mit Armaturen ist zu beachten, daß vor
diesen Arbeiten das Tachometer und der Drehzahlmesser aus den Halterungen herausgenommen
werden. Dabei den Rundring unten an der Tacho- und Drehzahlmesser-Antriebswelle entfernen.
Schutzkappe oben nach außen abdrücken und beide Armaturen hochziehen bis Antriebswellen
gelöst werden können. Danach die Kabel für die Beleuchtung, (Ladekontrollampe und
Leerganganzeige) an den beiden Armaturen abziehen und aus den Schutzkappen herausziehen.
Der weitere Ausbau erfolgt in folgender Reihenfolge:
- Die beiden Lenkerhalteschalen (4 Sechskantschrauben SW 13) entfernen, den
Lenker auf dem Kraftstoffbehälter ablegen - starkes Putztuch unterlegen;
Type TS 250/1 - "de luxe":
Halter für Rundinstrument links und rechts entfernen.
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Bild 103. Teleskopgabel und Lenkungslagerung (Schnittzeichnung)
Linker Gabelholm:
Voll eingefedert, Federweg 185 mm. Ausführung mit Schutzbalg
Rechter Gabelholm:
Voll ausgefedert, Ausführung mit Schutzkappe
- Mutter für Steuerrohr
- Oberer Klemmkopf
- Verschlußschraube
- Lenkungslager 6006
- Unterer Klemmkopf
- Druckfeder (Solo Federdraht ø 4,0 mm, Seitenwagen Federdraht ø 4,5 mm)
- Schutzbalg
- Kolbenring am Stützrohr
- Stützrohr
- Gleitrohr
- Führungsrohr
- Schutzkappe
- Radialdichtring 35x47x7
- Anschlagscheibe Dicke 2,0 mm und Sicherungsring
- Ventilscheibe, Drossel und Sprengring
- Scheibe für Endanschlag
- Druckfeder für Endanschlag
- Dichtscheibe
- Abdeckkappe (Plaste) auf Mutter für Steuerrohr entfernen (bei Gespannmaschine
anstelle der Abdeckkappe den kompletten Lenkungsdämpfer herausschrauben).
Verschlußschrauben (2) Bild 105 (SW 24) entfernen,
Achtung: Beide Verschlußschrauben sind mit Dichtmittel im Gewinde eingesetzt
und lösen sich demzufolge schwer (Nur Ring- oder Steckschlüssel verwenden).
- Vorderrad ausbauen (Bild 104):
- Mutter von Steckachse (SW 22) abdrehen (1)
- Mutter von Zugstrebe am Gegenhalter entfernen (2)
- Klemmschraube für Steckachse (SW 13) lösen (5)
Bild 105
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Bild 104. Vorderrad ausbauen
- Steckachse nach links herausschlagen (Gummihammer)
- Vorderrad herausziehen
- Bremsgegenhalter aus Nabe herausnehmen, der Bowdenzug kann im eingehangenen
Zustand verbleiben;
- Vorderradkotflügel abbauen, dazu 4 Stück Sechskantschrauben mit Muttern
und Scheiben entfernen (3);
- Markierung der Führungsrohre unmittelbar unterhalb des unteren Klemmkopfes
vornehmen, damit diese bei der Montage in gleicher Stellung montiert werden;
- Klemmschrauben (3) Bild 105 an unteren Klemmkopf etwa 3
Umdrehungen lösen. Damit der Scheinwerfer bei der 2. Variante nicht beschädigt
wird, die beiden kompletten Gabelholme nach unten herausziehen und durch
Einsetzen eines Rohrstückes den Scheinwerfer sichern. Bei eventuellem Festsitz
im oberen Klemmkopf ist eine gebrauchte Verschlußschraube (2) an ein Rohrstück
400x10 mm an einer Stirnseite anzuschweißen, vorher den Bund nach dem Gewindestück
abdrehen.
Dieses Hilfswerkzeug wird von oben in das Führungsrohr eingeschraubt und damit
das Führungsrohr aus dem oberen Klemmkopf herausgeschlagen (siehe Bild
106). Es kann auch der Montageschlüssel 19 MW 22-1
verwendet werden;
- Bei der Montage der Teleskopgabel wird dieses Werkzeug zum Hochziehen der
Führungsrohre verwendet;
- Mutter für Steuerrohr (1) entfernen, den oberen Klemmkopf mit Gummihammer nach
oben abschlagen;
- Unteren Klemmkopf nach unten herausschlagen;
- Lenkungslager nach den Bildern 100...102
im Abschnitt 5.1.6. entfernen;
Der Zusammenbau erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge.
Die Schraubverbindungen sind nach der Montage in folgender Reihenfolge anzuziehen
(Bild 105):
- Mutter für Steuerrohr (1), Anzugsmoment 150-30 Nm (15-3 kpm);
- Verschlußschrauben (2), Anzugsmoment 150-30 Nm (15-3 kpm);
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Bild 105. Reihenfolge beim Anziehen der Schrauben
Achtung: Die Verschlußschrauben am Außengewinde mit Klebelack
"Chemisol 1405" (Hersteller: VEB Schuh-Chemie, Erfurt) einsetzen
(alte Dichtmasse entfernen).
Außerhalb der DDR ist Gummilösung zu verwenden.
Keine Dichtmasse in die Führungsrohre kommen lassen, die Stirnseiten der
Verschlußschrauben von Dichtmasse befreien.
- Klemmschrauben (3) am unteren Klemmkopf 20 Nm (2 kpm);
- Mutter für Steckachse (4) 80 Nm (8 kpm);
- Klemmschraube für Steckachse (5), bei eingefederter Teleskopgabel 20 Nm (2 kpm).
5.2.2. Wann Demontage der Teleskopgabel?
nächster Punkt ; Index
Die Demontage der Teleskopholme wird erforderlich:
- Wenn durch einen Unfall die Führungsrohre verzogen sind. Die Teleskopgabel
klemmt beim Einfedern.
Achtung: Die Teleskopgabel klemmt auch im eingefederten Zustand, wenn die
Gabelholme nicht parallel stehen.
Ursache: Die Klemmschraube der Steckachse wurde vor dem Anziehen der
Steckachsenmutter geklemmt. Dadurch werden beide Gabelholme verspannt.
Beseitigung: Klemmschraube der Steckachse lösen. Teleskopgabel voll
einfedern (damit werden beide Holme gefluchtet) und Klemmschraube anziehen.
Verzogene Führungsrohre dürfen nicht weiterverwendet werden. Ein Nachrichten ist
nicht zulässig. Der Rundlaufschlag des Führungsrohres darf auf der gesamten
Länge 0.05 mm nicht überschreiten.
- Wenn die zulässige Verschleißgrenze zwischen Führungsrohr und Gleitrohr
erreicht ist.
Prüfmethode: Das Fahrzeug steht auf dem Kippständer, die Teleskopgabel
ist voll ausgefedert. Beide Gleitrohre werden an der Achsaufnahme vor und
zurück bewegt. Die maximale Luft darf 2.2 mm nicht überschreiten (Neuzustand
0,8...1,2 mm). Bei dieser Messung dürfen die beiden Gabelholme nicht verspannt
sein, weil dann das vorhandene Spiel verringert wird.
In Zweifelsfällen sind die kompletten Gabelholme auszubauen, die Führungsrohre
in "weichen Schutzbacken" einzuspannen und das vorhandene Spiel an
den Achsaufnahmen mit einer Meßuhr zu messen.
- Wenn die Teleskopholme Öl verlieren (Radialdichtringe im Gleitrohr undicht).
Ölstandskontrolle: Siehe Bild 116.
- Wenn die hydraulische Öldämpfung bei voller Ölfüllmenge ungenügend ist.
- Wenn die Schutzkappen oder Schutzbälge gewechselt werden müssen.
5.2.3. Aus- und Einbau der Teleskopholme (Gabelholme)
nächster Punkt ; Index
Diese Arbeiten werden wie im Abschnitt 5.2.1. beschrieben,
durch Ausführung folgender Punkte, durchgeführt:
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Bild 106. Ein- und Ausbau der Teleskopholme
- Verschlußschrauben (2) Bild 105 entfernen:
- Vorderrad ausbauen;
- Vorderradkotflügel abbauen;
- Führungsrohre unmittelbar unterhalb des unteren Klemmkopfes markieren;
- Klemmschrauben (3) Bild 105 lösen;
- Führungsrohre komplett mit Gleitrohren nach unten herausziehen, dabei Montageschlüssel verwenden;
Werden nur die Teleskopholme und nicht die komplette Teleskopgabel ausgebaut, können
die Blinkleuchten, der Scheinwerfer und Lenker am Fahrzeug verbleiben. Um den
Wiedereinbau zu erleichtern, wird empfohlen, sofort nach Ausbau eines Teleskopholmes
ein anderes Führungsrohr oder ein geeignetes Rohrstück von unten in die Bohrung
des unteren Klemmkopfes einzuschieben, damit die Gummis für die Scheinwerferhalter
nicht verrutschen und der Scheinwerfer gehalten wird.
5.2.4. Demontage der ausgebauten Teleskopholme
nächster Punkt ; Index
- Nachdem die Schutzkappen oder Schutzbälge vom Gleitrohr entfernt
wurden, wird eine äußerliche Reinigung der Teleskopholme vorgenommen,
die Druckfedern (im Führungsrohr steckend) nach oben herausgezogen und
die Dämpfungsflüssigkeit ausgekippt.
Die Demontage erfolgt nun in folgender Reihenfolge:
- Mit einem Rohrsteckschlüssel (SW 10), die Befestigungsmutter (1) für
das Stützrohr lösen und diese, sowie die Wellscheibe (2) abnehmen
(Bild 108);
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Bild 107. Befestigungsmutter für Stützrohr entfernen
Bild 108. Führungsrohr aus dem Gleitrohr herausgezogen
- Sollte sich beim Lösen oder Anziehen der Befestigungsmutter
des Stützrohres selbiges mitdrehen, dann mit einem Schraubendreher
durch den Steckschlüssel das Stützrohr arretieren;
- Das Führungsrohr (A) aus dem Gleitrohr (B) herausziehen;
Hinweis: Unbedingt beachten — beim Einspannen der Führungsrohre
(A) im Schraubstock, nur weiche Schutzbacken verwenden und nur im
oberen Drittel einspannen.
Die Gleitrohre (B) dürfen nur an der Achsaufnahme eingespannt werden.
- Dichtscheibe (3), Druckfeder (4) ø 19 mm und Scheibe für
Endanschlag (5) vom Stützrohr (6) abnehmen (Bild 108);
- Das Stützrohr (6) in das Führungsrohr (A) hineinschieben;
- Den Rundring 32x1,6 Bild 109 aus dem Führungsrohr
entfernen. Die hinter dem Rundring liegende Drossel (3) besitzt eine
Ausfräsung am äußeren Durchmesser, damit der Rundring mit Hilfe eines
kleinen Schraubendrehers leicht herausgedrückt werden kann. Die Drossel
(3), die Ventilscheibe (4) und die Druckfeder für Ventilscheibe (5)
entfernen (siehe Bild 110);
- Das Bild 110 wurde zum besseren Verständnis mit
nicht hineingeschobenem Stützrohr gezeigt;
- Jetzt den hinter der Ventilfeder sitzenden Sicherungsring (1)
und die darunter liegende Anschlagscheibe (2) entfernen (Bild
111);
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Bild 109. Rundring aus Führungsrohr herausdrücken
Bild 110. Drossel, Ventilscheibe und Feder ausbauen
- Mit Hilfe eines Rundholzes (6) (Besenstiel, etwa 600 mm lang) wie
im Bild 110. das Stützrohr nach unten herausschieben.
Nicht über das Innengewinde des Führungsrohres schieben, dies bedeutet
Beschädigung des Kolbenringes auf dem Stützrohr.
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Bild 111. Anschlagscheibe, 2 mm Dicke, entfernen
5.2.5. Montage der ausgebauten Teleskopholme mit Verschleißuntersuchung
nächster Punkt ; Index
Grundbedingung für eine einwandfreie Funktionsfähigkeit der Teleskopgabel nach der
Montage ist ein sauberer Arbeitsplatz. Die gereinigten Teile nur auf einem sauberen Putztuch
ablegen. Schmutz- und Staubrückstände an den zu montierenden Teilen führen zum vorzeitigen
Verschleiß und Ausfall der Teleskopgabel.
Die Montagearbeiten werden in folgender Reihenfolge durchgeführt:
- Der Wellendichtring ist bei einer vor der Demontage dichten Teleskopgabel
auf Verschleiß der Dichtlippe und auf richtigen Sitz der Stützfeder (Zugfeder unter
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Bild 112. Wellendichtring eindrücken
der Dichtlippe) zu untersuchen. Im Zweifelsfalle ist es besser, den
Wellendichtring auszuwechseln;
Montagehinweis: Den Wellendichtring nur mit dem Schlagdorn (1)
11 MW 7-4 eindrücken (Bild 112);
Nicht einschlagen! Dabei kann die Feder des Dichtringes abspringen. Die
Dichtlippe zeigt bei der Montage zum Dämpfungsöl (Geschlossene Seite des
Wellendichtringes nach oben);
- Das Führungsrohr (A) Bild 110, auf Chrombeschädigungen.
Riefen und Verbiegung überprüfen. Im Zweifelsfalle Rundlauf prüfen. Zulässiger
Rundlaufschlag 0,05 mm. Ein Nachbiegen oder Nachrichten ist nicht gestattet;
- Das Stützrohr (2) auf Beschädigung überprüfen. Der Miramid-Kolbenring (Pfeil im
Bild 113) darf auf der Dichtfläche keine Riefen haben, da sonst der
Dämpfungsdruck zu niedrig wird. Die Dämpfungsbohrung (1) des Stützrohres muß
gratfrei sein und sie darf im Durchmesser nicht verändert werden;
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Bild 113. Kontrolle des Stützrohres
- Das Stützrohr (2) Bild 113, wird in das geprüfte
Führungsrohr (A) von unten (Ventilseite) eingeschoben, der
Miramid-Kolbenring vorher mit Stoßdämpferöl eingesetzt;
Die Anschlagscheibe (2) und der Sicherungsring (1) Bild 111
eingesetzt. Auf einwandfreien Sitz des Sicherungsringes achten.
Die Druckfeder (5) mit dem Durchmesser 27 mm an den Sicherungsring anlegen und
Ventilscheibe (4) mit geschliffener Seite zur nachfolgenden Drossel zeigend
einsetzen. Danach die Drossel (3) auf einer Seite, entgegen dem Radius und der
Einfräsung mit feiner Schmirgelleinewand auf Tuschierplatte abziehen und mit
der abgezogenen Seite zur Ventilscheibe zeigend montieren (Bild
110).
Rundring (1) einsetzen. Aus Sicherheitsgründen nur neue Ringe verwenden und auf
einwandfreien Sitz in der Nut achten (siehe Bild 110):
- Das Rundholz (6) Bild 110, in das Führungsrohr von oben einschieben
und damit das Stützrohr bis Anschlag nach unten hinausschieben, Rundholz im
Führungsrohr belassen;
Das Führungsrohr mit dem Stützrohr nach oben zeigend im Schraubstock in weichen
Schutzbacken einspannen (nur im oberen Drittel). Das noch im Führungsrohr befindliche
Rundholz stützt jetzt das Stützrohr nach unten ab; Scheibe für Endanschlag (1),
Druckfeder (2) ø 19 mm und Dichtscheibe (3) auflegen;
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Bild 114. Gleitrohr aufsetzen
- Am Führungsrohr etwas Dämpfungsflüssigkeit für den Wellendichtring
anbringen und das Gleitrohr von oben über das Führungsrohr schieben
und dabei das Gewindestück des Stützrohres in die Bohrung im Gleitrohr
einfädeln. Wellscheibe (2) und Befestigungsmutter (1), Bild
108, aufsetzen und anziehen. Sollte sich beim Anziehen
der Mutter M 6 das Gewindestück des Stützrohres mitdrehen, dann mit einem
kleinen Schraubendreher das Gewindestück arretieren;
Die Mutter M 6 mit Steckschlüssel (SW 10) festziehen;
- Den Schutzbalg oder die Schutzkappe über das Führungsrohr schieben und den
Bund (A) in die Rille (A) des Gleitrohres einsetzen. Die Rille (A) im
Gleitrohr vorher säubern. Das Belüftungsloch im Schutzbalg muß nach hinten
zeigen;
- Die Druckfeder von oben in das Führungsrohr einsetzen und die vorgeschriebene
Menge Dämpfungsflüssigkeit (siehe Abschnitt 2.5.) einfüllen;
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Bild 115. Richtiger Sitz des Schutzbalges oder Schutzkappe
Druckfeder (Solo): | | Federdraht ø | | 4,0 mm |
| Windungen | | 62,5 |
Druckfeder (Seitenwagen): | | Federdraht ø | | 4,5 mm |
| Windungen | | 73,5 |
Zum Einbau der Teleskopholme in das Fahrgestell, siehe Abschnitt 5.2.1.
5.2.6. Funktionsprüfung der Teleskopgabel
nächster Punkt ; Index
Nach der Montage sind die Teleskopholme einer Funktionsprüfung auf Dichtheit
und Dämpfungskraft zu unterziehen.
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Bild 116. Ölstandskontrolle
Steht kein geeignetes Prüfgerät zur Verfügung, so muß die Überprüfung durch
mehrmaliges kräftiges Ein- und Ausfedern von Hand erfolgen. Die Dämpfung muß beim
Ausfedern deutlich spürbar sein. Eine Probefahrt über schlechte Wegstrecke ist auch
als Funktionsprüfung geeignet.
Der richtige Ölstand im eingebauten Zustand der Teleskopgabel wird gemäß Bild
116 überprüft.
Die Ölfüllmenge beträgt 230 cm³ je Teleskopholm und wird mit einem Meßstab
(ø 4 mm) gemessen.
230 cm³ | Ölstand der Type TS 250/1 Solo | = 330 mm |
230 cm³ | Ölstand der Type TS 250/1 mit Seitenwagen | = 340 mm |
Je nach Belastung des Fahrzeuges kann die Ölfüllmenge bis max. 265 cm³ bei
der Solomaschine und auf max. 235 cm³ bei der Seitenwagenmaschine erhöht werden.
265 cm³ | Ölstand der Type TS 250/1 Solo | = 395 mm |
235 cm³ | Ölstand der Type TS 250/1 mit Seitenwagen | = 345 mm |
Zur Ölstandskontrolle der Teleskopholme sind die beiden am oberen Klemmkopf
sitzenden Verschlußstopfen zu entfernen und der Meßdraht (ø 4 mm) ist in der Mitte der
Druckfeder einzuführen. Der Meßdraht muß bis zur tiefsten Stelle der Teleskopholme gelangen,
das heißt, der Meßdraht muß noch durch das Stützrohr geführt werden (siehe dazu Bild
116).
Bei jeder Ölstandskontrolle oder Neuauffüllung kommt es auf gleiche Ölstände in den
Teleskopholmen an. Sonst Beeinträchtigung der Fahreigenschaften. Die angegebenen max.
Ölstände dürfen nicht überschritten werden, da sonst beim Einfedern der Teleskopgabel
der Druck zu hoch ansteigt. Zur Ölqualität, bitte die Abschnitte 2.4.
und 2.5. beachten.
5.3. Kraftstoffbehälter
nächster Punkt ; Index
Wegen der bestehenden Explosionsgefahr dürfen Reparaturen am
Kraftstoffbehälter nur in einer hierfür geeigneten Fachwerkstatt vorgenommen
werden. Instandsetzungen an der Aufhängung für Kraftstoffbehälter und am
Kraftstoffhahn können in Eigenreparatur erfolgen. Der Kraftstoffbehälter ist
vorn und hinten elastisch am Rahmen befestigt (Bilder
118 und 119).
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Bild 117. Abnehmen des Kraftstoffbehälters
- Halteschraube entfernen
- vom Gummiauflagekörper nach hinten abziehen
Dadurch wird die Übertragung von Schwingungen vom Rahmen auf den
Kraftstoffbehälter wirksam gedämpft.
Nach dem Abnehmen des Kraftstoffbehälters können die Gummiteile einer
Sichtprüfung unterzogen werden.
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Bild 118. Vordere Aufhängung für Kraftstoffbehälter (Schnittzeichnung)
- Gummiauflagekörper
- Rahmen mit eingeschweißtem Tragrohr ø 10 mm
- Kraftstoffbehälter
Bei Verschleiß an den vorderen Gummiteilen können diese zunächst um 90°
gedreht werden. Die hinteren Gummiteile unterliegen praktisch keinem Verschleiß.
Keinesfalls darf die elastische Aufhängung in eine starre umgeändert werden.
5.4. Kraftstoffhahn
nächster Punkt ; Index
Der Zustand des Kraftstoffhahns hat auf die einwandfreie Motorfunktion
wesentlichen Einfluß.
Ungenügender Kraftstoffzufluß kann auch zu Kolbenklemmern führen.
Der Kraftstoff durchfließt im Hahn zwei Siebe. Das erste ist nach dem
Herausschrauben des Kraftstoffhahnes aus dem Kraftstoffbehälter zugänglich;
das zweite nach dem
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Bild 119. Hintere Kraftstoffbehälteraufhängung am Rahmen (Schnittzeichnung)
- Rahmen
- Befestigungswinkel am Kraftstoffbehälter
- Gummi-Tragkörper
- Sechskantschraube M 6x70
- Sechskantmutter M 6
- Federscheibe
- Distanzhülse
Bild 120. Kraftstoffilterhahn, zerlegt
- Überwurfmutter
- Halteschrauben
- Gummidichtung
- Betätigungshebel
Lösen der unteren Plastverschraubung und der darunterliegenden
Befestigungsschraube für das Sieb.
Es ist zu empfehlen, die Siebe nach jeweils 5000 km Fahrstrecke oder einmal im Jahr
gründlich zu reinigen.
Eine weitere Störquelle am Kraftstoffhahn kann die Gummidichtung unter dem
Betätigungshebel sein, deren Bohrungen verstopft bzw. durch Quellen oder zu straff
angezogene Halteschrauben verschlossen sein können.
Betätigungshebel und Gummidichtung sind nach dem Lösen der beiden seitlich vom
Betätigungshebel angeordneten Halteschrauben auszubauen.
Bei Instandsetzungsarbeiten am Kraftstoffhahn ist auch der zum Vergaser führende
Kraftstoffschlauch mit zu überprüfen.
Ist dieser Schlauch spröde geworden, können an den Anschlußstellen Undichtheiten
auftreten. Der Einbau eines neuen Kraftstoffschlauches der Abmessung 5x8,2 mm
ist dann erforderlich.
Achtung: Auf keinen Fall dürfen Halteschrauben (2) bis zum Anschlag
festgezogen werden. Der Betätigungshebel (4) muß leichtgängig sein. Wenn der
Kraftstoffhahn einmal tropfen sollte, dann die Halteschrauben (2) gleichmäßig
max. 1 Umdrehung anziehen.
Die Durchflußmenge muß 12 Liter pro Stunde betragen.
5.5. Hinterradantrieb und Hinterradnabe
nächster Punkt ; Index
Am rechten Schwingarm werden der Flanschbolzen, die Kettenabdeckung
und der Kettenspanner mit Hilfe der Befestigungsmutter für den Flanschbolzen
axial befestigt. Mit Rücksicht auf die Kettenabdeckung aus Plast beträgt
das Anzugsmoment für die Mutter maximal 80 Nm (8 kpm).
Nach Einbau des Hinterrades werden durch Anziehen der Steckachse folgende
Teile axial gegen den Flanschbolzen angezogen:
Kettenspanner links,
Schwingarm links,
Distanzstück,
Bremsgegenhalter,
Kugellager und Abstandshülse.
Achtung: Dreht nach dem Anziehen der Steckachse (7) das Hinterrad schwer,
so ist die Abstandshülse (8) zu kurz und muß ausgewechselt werden. (Gleiches
trifft auch für das Vorderrad zu.)
5.5.1. Hinterradantrieb zerlegen
nächster Punkt ; Index
Das Hinterrad ist bereits vorher ausgebaut worden. Nach dem Lösen der
Mutter für den Flanschbolzen kann der komplette Antrieb einschließlich Kettenabdeckung
nach innen abgenommen werden.
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Bild 121. Lösen des Sicherungsringes für Kugellager im Dämpfungskörper
Bild 122. Herausschlagen des Flanschbolzens aus dem Dämpfungskörper
Bild 123. Hinterradantrieb, Radlagerung und Bremse (Schnittzeichnung)
- Radkörper
- mit eingegossenem Bremsring
- Gummidichtring für Bremsschlüssel
- Distanzhülse
- Kettenspanner, links
- Unterlegscheibe
- Steckachse
- Abstandshülse
- Gummidichtung
- Kugellager 6302
- Bremsgegenhalter
- Ankerbolzen
- Zugstrebe für Bremse
- Dämpfungsgummi
- Dämpfungskörper
- mit angegossenem Zahnkranz
- entfällt
- Sicherungsring 47
- Kugellager 6204
- Kettenspanner rechts
- Unterlegscheibe
- Sechskantmutter M 14x1,5
- Flanschbolzen
- Zwischenscheibe
- Kettenabdeckung
- Hakensprengring
- Schraubenrad für Tacho
Der Sicherungsring wird mit Hilfe einer Spitzzange gelöst und der
Flanschbolzen zusammen mit dem Kugellager aus dem Dämpfungskörper
herausgeschlagen.
Die Mutter für den Flanschbolzen wird dabei bündig aufgeschraubt, damit das
Gewinde nicht beschädigt wird (siehe Bild 121).
5.5.2. Tachometerantrieb
nächster Punkt ; Index
Der Tachometerantrieb ist auf dem nebenstehenden Bild im Schnitt
dargestellt.
Das dazugehörige Schraubenrad ist mit einem Hakensprengring auf dem Dämpfungskörper mit
Zahnkranz befestigt. Das Ritzel für Tachoantrieb wird ausgewechselt, indem die Senkschraube
(5) aus der Kettenabdeckung herausgeschraubt und die Lagerbuchse (6) mit dem Ritzel (3)
und (7) nach hinten herausgezogen wird. Bei den Montagearbeiten sind das Ritzel, der
Ritzelschaft und das Schraubenrad mit Wälzlagerfett einzusetzen.
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Bild 124. Tachometerantrieb (Schnittzeichnung)
- Kettenabdeckung
- Dichtungsstück
- Ritzelkörper
- federnde Zahnscheibe (entfällt)
- Senkschraube BM 6x8
- Lagerbuchse
- Ritzel für Tachoantrieb
5.5.3. Radlager wechseln
nächster Punkt ; Index
Mit Hilfe eines Spreizdornes (Sonderwerkzeug H 8-820-3) wird
der Ausbau der Radlager erleichtert. Der Radkörper wird dazu leicht angewärmt. Nach dem
Einschlagen des Spreizdornes werden die Radlager nach außen herausge-
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Bild 125. Herausschlagen der Radlager
schlagen (Bild 125). Auch für den Einbau der Radlager
sind die Radkörper zu erwärmen. Dabei darf auf keinen Fall die Distanzhülse
zwischen den Lagern vergessen werden. Außerdem sind nur Kugellager 6302 mit
Blechkäfig zu verwenden.
Beim Wiedereinbau des kompletten Rades ist darauf zu achten, daß der
Gummidichtring neben dem Radlager auf der Bremsseite nicht vergessen wird.
Dieser Dichtring soll verhindern, daß das Schmiermittel der Radlager nach
außen in die Bremse geschleudert wird.
Die Radlager sind mit Wälzlagerfett einzusetzen.
5.5.4. Bremsen
nächster Punkt ; Index
Die Ankerbolzen (1) haben Festsitz im Bremsgegenhalter. Die Bremsbacken (2)
sind auf den Ankerbolzen und der Bremsschlüssel (3) im Bremsgegenhalter drehbar
gelagert (Bild 127).
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Bild 126. Vorderradnabe (Schnittzeichnung)
- Radkörper mit
- eingegossenem Bremsring
- Bremshebel
- Radkörperdeckel
- Rückholfeder für Bremsbacken
- Bremsgegenhalter
- Sechskantmutter M 14x1,5
- Scheibe
- Achse
- Achsaufnahme rechts
- Abstandshülse
- Kugellager 6302
- Gummidichtring
- Ankerbolzen
- Sicherungsring 12
- Bremsbacken
- Achsaufnahme links
- Sechskantschraube zum Klemmen der Achse
Bild 127. Bremsankerplatte komplett
- Massekontakt für Stopplicht
An der Lagerung der Bremsbacken tritt erfahrungsgemäß nur minimaler Verschleiß
auf, es ist jedoch erforderlich, daß die Lagerstellen etwa alle 10000 km jedoch mindestens
einmal im Jahr gereinigt und neu mit Ceritol gefettet werden. Dasselbe gilt für die
Lagerung des Bremsschlüssels in der Bremsankerplatte.
Bei Ausbau der Bremsbacken sind diese zu markieren, damit sie wieder so wie vorher eingebaut
werden können.
Bei Austausch der regenerierungsfähigen Bremsbacken ist zu beachten, daß bereits bearbeitete
Bremsbacken einbaufähig sind. Unbearbeitete Bremsbacken müssen jedoch noch nachgedreht werden.
Hierzu sind diese mit Hilfe der Rückholfeder (4) auf dem Bremsgegenhalter zu befestigen.
Der Bremsgegenhalter ist in der Bohrung zu zentrieren und die Backen sind in einer
Drehmaschine so weit abzudrehen, daß die Differenz zwischen dem Durchmesser des Bremsringes
und dem Durchmesser der Bremsbacken mindestens 0,6 mm beträgt.
5.5.5. Sekundärkette
nächster Punkt ; Index
Das Auflegen einer neuen Kette ist auf den Bildern
128...130 dargestellt.
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Bild 128. Auflegen einer Kette — 1. Etappe
Beide Kettenschutzschläuche werden zunächst auf das Motorgehäuse aufgeschoben.
Die Kette wird beim Auflegen auf den hinteren Zahnkranz von oben nach unten durchgezogen.
Das obere Ende wird mit Hilfe einer durchgesteckten Speiche fixiert. Danach wird mit
Hilfe eines Drahthakens die Kette von hinten nach vorn durch den unteren
Kettenschutzschlauch gezogen und um das vordere Kettenrad gelegt.
Zuletzt wird die Kette - wiederum mit einem Drahthaken - von vorn nach hinten durch
den oberen Kettenschutzschlauch gezogen und hinten oben durch das Kettenschloß verbunden.
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Bild 129. Auflegen einer Kette — 2. Etappe
Bild 130. Auflegen einer Kette — 3. Etappe
Der obere Kettenschutzschlauch ist dabei etwas nach vorn zu schieben und
durch eine Speiche zu halten (Bild 130).
Zu beachten ist die richtige Lage der Verschlußfeder:
Öffnung nach hinten!
Beim Auswechseln einer Kette ist die neue Kette an die alte anzuhängen und
durchzuziehen. Ein Auswechseln der Kette ist erforderlich, wenn mehr als 5
Rollen oder mehr als 2 Rollen nebeneinander gebrochen bzw. wenn die Kettenbolzen
in den Kettenlaschen ausgeschlagen sind.
Wird eine Kette eines anderen Fabrikates aufgelegt, müssen unbedingt die
dazugehörigen Kettenschlösser verwendet werden, weil die Bolzendurchmesser
verschieden sein können.
Beim Erneuern einer Kette sind auch die Kettenräder mit zu überprüfen.
Bei Verschleiß derselben ist es erforderlich, diese ebenfalls zu erneuern.
Wesentlichen Einfluß auf die Lebensdauer der Kette haben richtige Kettenspannung
und Kettenschmierung.
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Bild 131. Kettenspannung überprüfen; oberen Kettenjschutzschlauch mit Kette bis auf
das Querrohr der Hinterradschwinge ohne Gewaltanwendung niederdrücken
Eine richtige Kettenspannung ist gewährleistet, wenn sich der obere
Kettenschutzschlauch einschließlich Kette mit zwei Fingern ohne Anwendung
von Gewalt auf das Querrohr der Hinterradschwinge niederdrücken läßt,
Prüfung eines vollen Kettenumlaufes!
Dabei muß das Hinterrad voll ausgefedert sein (Motorrad auf dem Kippständer
stehend). Wem die Kette dabei zu locker erscheint, möge bedenken, daß beim
Einfedern des Hinterrades die Kette straffer wird!
Das Nachschmieren der Kette ist etwa alle 2500 km erforderlich. Bei
abgenommenem Lichtmaschinendeckel wird mit Hilfe eines Schraubendrehers das
Wälzlagerfett Ceritol +k2 oder +k3 auf den unteren Kettenzug aufgebracht
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Bild 132. Sekundärkette fetten
und dabei das Hinterrad in Fahrtrichtung langsam einen vollen
Kettenumlauf durchgedreht, danach die gleiche Menge Fett auf den oberen
Kettenzug auftragen und das Hinterrad entgegen der Drehrichtung durchdrehen.
5.5.6. Auspuffanlage
nächster Punkt ; Index
Die Auspuffanlage ist so auf den Motor abgestimmt, daß erstens die
erforderliche Leistungskennlinie erreicht und zweitens die zulässige
Geräuschgrenze eingehalten werden. An der Auspuffanlage dürfen
deshalb keinerlei Veränderungen vorgenommen werden.
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Bild 133. Schnittzeichnung des Auspufftopfes
- Auspuffmantel
- Schweißnaht
- Dämpfungseinsatz
- Auspuffendstück
Der Auspufftopf (Bild 133) ist verschweißt und nicht
demontierbar.
Die Befestigung des Auspuffrohres am Zylinder erfolgt durch eine Überwurfmutter,
die den konischen Bördelrand gegen den Zylinder drückt (ohne Dichtung).
Die Überwurfmutter wird im Neuzustand mit einem Anzugsmoment von
150+30Nm (15+3kpm)
angezogen und ist
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Bild 134. Nachziehen der Überwurfmutter für das Auspuffrohr
Bild 135. Spureneinstellung des Hinterrades mit Meßlatte
unbedingt nach einer Fahrstrecke von rund 500 km mit dem gleichen
Anzugsmoment nochmals nachzuziehen, weil sich während dieser Fahrstrecke
erst der Konus des Auspuffrohres an der Auflagefläche am Zylinder und an
der Druckstelle der Überwurfmutter richtig anlegt.
Das Nachziehen erfolgt mit einem Hakenschlüssel B 39-442 und aufgestecktem
Verlängerungsrohr.
Wesentlich für die einwandfreie Auspuffbefestigung ist, daß alle drei
Aufhängestellen (Zylinder, untere Verbindung, hintere Strebe) ordentlich fest
sitzen. Ist eine dieser Stellen schadhaft, werden die beiden restlichen zu sehr
beansprucht und locker.
Die Gummilagerungen der Strebe dürfen wegen der elastischen Motoraufhängung
keinesfalls durch eine starre Verbindung ersetzt werden.
5.5.7. Hinterrad spuren, Vorderrad auswuchten
nächster Punkt ; Index
Eine richtig eingestellte Spur ist die Voraussetzung für gutes
Fahrverhalten.
Da der vordere Reifen nicht so breit ist wie der hintere, ist das Vorderrad
dabei parallel zur Meßlatte zu stellen.
Das Vorderrad der TS 250/1 wird zur Verbesserung der Fahreigenschaften serienmäßig
ausgewuchtet. Bei Reifenschaden muß der Reifen wieder in der gleichen Lage zur
Felge montiert werden, d. h. roter Punkt am Ventil.
Die Unwucht kann sich durch ungleichmäßigen Verschleiß nach längerer Laufzeit verändern,
deshalb ist nach etwa 10000 km neu auszuwuchten. Bei Montage eines neuen Reifens
muß ebenfalls neu ausgewuchtet werden.
Das Auswuchten erfolgt durch Auspendeln des Rades mit fettfreien Lagern auf der Radachse
und Anbringen von Gegengewichten (in Form von Blei- oder Kupferdraht) an den
Speichennippeln an der Stelle des Rades, die beim Auspendeln oben bleibt.
5.5.8. Seilzüge
Index
Die Seilzüge sind am Motorrad äußeren Einflüssen, wie Regen, Schmutz
und Lauge, besonders stark ausgesetzt. Bei Motorrädern, die täglich gefahren
und darüber hinaus oft im Freien abgestellt werden, tritt innerhalb der
Seilzüge starke Reibung auf und die Betätigungshebel lassen sich nur noch schwer
ziehen.
Leichtgängigkeit und Lebensdauer der Seilzüge werden verbessert, indem die
Seilzüge an den Betätigungshebeln gegen Eindringen von Wasser und Schmutz
abgedichtet und die Seilzüge durchgeschmiert werden.
Die einfachste Form der Abdichtung ist das Bestreichen des herausragenden Seilendes
und des Schlitzes in der Verstellschraube am Betätigungshebel mit einem
wasserabweisenden Fett, am besten mit Ceritol.
Index
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