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Zusatz zur Betriebsanleitung
für die 'Simson'-Kleinfahrzeuge


Mischungsverhältnis 1 : 50

Kleinroller 'Schwalbe'mit Fußschaltung (Typen KR 51/1 F und KR 51/1 K) ab Motor-Nr. 1900508
Kleinroller 'Schwalbe'mit Handschaltung (Typ KR 51/1) ab Motor-Nr. 299554
Kleinroller 'Schwalbe'in Sonderausführung (Typ KR 51/1 S) ab Motor-Nr. 540333

Für die Einfahrperiode (500 km) wird das Mischungsverhältnis 1 : 33 empfohlen.






Inhaltsverzeichnis


 Zusatz
1.Technische Daten
2.Bedienungsanleitung
2.1.Bedienelemente
2.2.Inbetriebnehmen
2.2.1.Tanken
2.2.2.Reifenluftdruck überprüfen
2.2.3.Starten
2.2.4.Anfahren
2.2.5.Schalten
2.2.6.Anhalten
2.2.7.Abstellen
2.2.8.Sichern gegen unbefugtes Benutzen
2.3.Beleuchtung
2.4.Einfahren
2.5.Kraftstoffverbrauch
3.Technische Beschreibung
3.1.Fahrwerk
3.2.Triebwerk
3.3.Vergaser
3.4.Elektrische Anlage
4.Pflege und Wartung
4.1.Reinigen
4.2.Pflege der Bereifung
4.3.Schmier- und Pflegeschema
4.4.Wartung der Bleibatterie
5.Verschiedene Handgriffe
5.1.Ausbau des Vorderrades
5.2.Ausbau des Hinterrades
5.3.Reifenwechsel
5.4.Nachstellen der Bremsen
5.5.Nachstellen des Bremslichtschalters
5.6.Auswechseln der Biluxlampe, der Rücklicht- und der Bremslichtglühlampe
5.7.Einstellen des Scheinwerfers
5.8.Einregulieren der Kupplung
5.9.Ölwechsel im Getriebe und Schmieren der Antriebskette
5.10.Arbeiten am Vergaser
5.10.1.Einstellen des Gasbowdenzuges und des Bowdenzuges für den Startvergaser
5.10.2.Einregulieren der Leerlaufdrehzahl
5.10.3.Reinigen des Vergasers
5.11.Arbeiten an der Zündanlage
5.11.1.Überprüfen und Reinigen der Zündkerze
5.11.2.Wartung des Zündleitungsentstörsteckers
5.12.Auswechseln der Schmelzeinsätze
5.13.Arbeiten an der Blinkanlage
5.14.Reinigen der Auspuffanlage
5.15.Einstellen der Lenkungslager
5.16.Auswechseln des Elastikringes im Hinterradantrieb
5.17.Überprüfen der Spur und der Kettenspannung
5.18.Reinigen der Luftfilterpatrone
6.Ratgeber bei Motorstörungen
6.1.Motor springt nicht an
6.2.Motor arbeitet unregelmäßig
6.3.Motor zieht nicht
6.4.Motor knallt oder patscht in den Vergaser
6.5.Motor wird zu heiß
6.6.Motor übertourt sich (dreht durch)
6.7.Geräusche
7.Werkzeuge und Zubehör
8.Wissenswertes für den Kleinfahrzeugbesitzer
9.Bedienelemente und Hauptabmessungen der Simson-Kleinfahrzeuge
9.1.Bedienelemente und Hauptabmessungen des Kleinrollers KR 51/1, KR 51/1 F, KR 51/1 S und KR 51/1 K
9.2.Bedienelemente und Hauptabmessungen des Kleinkraftrades SR 4-2/1
9.3.Bedienelemente und Hauptabmessungen des Kleinkraftrades SR 4-4
 Ergänzung
 Schaltspläne





1. Technische Daten

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FahrzeugtypKR 51/1
KR 51/1 F
(KR 51/1 K)
SR 4-2/1SR 4-4
MotortypM 53/1 KH
M 53/1 KFR
M 53/1 KFM 54/11 KFL
ArbeitsverfahrenZweitaktZweitaktZweitakt
Zylinderbohrung40 mm Dmr.40 mm Dmr.40 mm Dmr.
Kolbenhub39,5 mm39,5mm39,5 mm
Hubraum49,6 cm49,6 cm49,6 cm
Verdichtungsverhältnis9,5 : 19,5 : 19,5 : 1
Leistung2,65 kW2,5 kW2,5 kW
 (3,6 PS)(3,4 PS)(3,4 PS)
bei5750 U/min5750 U/min5750 U/min
Max. Drehmoment0,48 kpm0,45 kpm0,45 kpm
bei5000 U/min5000 U/min5000 U/min
SchmierungGemischGemischGemisch
KühlungGebläseGebläseGebläse
Reiseverbrauch/100 km~2,5...2,7 l~2,5...2,7 l~2,5...2,7 l
Normverbrauch nach TGL 0-700302,1 l/100 km2,1 l/100 km2,1 l/100 km
Elektrische Anlage
Schwunglichtmagnetzünder mit 2 Lichtspulen und einer Zündspule6 V/33 W6 V/33 W6 V/43 W
Zündzeitpunkt1,5 mm v. OT1,5 mm v. OT1,5 mm v. OT
Abstand der vollgeöffneten Unterbrecherkontakte0,4 mm0,4 mm0,4 mm
ZündkerzeMM 14-280MM 14-280MM 14-280
Zündkerzen-Elektrodenabstand0,4 mm0,4 mm0,4 mm
ScheinwerferglühlampeBilux 6 V 15/15 WBilux 6 V 15/15 WBilux 6 V 25/25 W
Standleuchte6 V/2 W6 V/2 W6 V/2 W
Tachobeleuchtung6 V/0,6 W6 V/0,6 W6 V/0,6 W
Leergangkontrollampe6 V/2 W6 V/2 W6 V/2 W
Schlußleuchte6 V/5 W6 V/5 W6 V/5 W
Bremsleuchte6 V/18 W6 V/18 W6 V/18 W
Lenkerblinkleuchte6 V/18 W6 V/18 W6 V/18 W
Bleisammler6 V/4,5 Ah6 V/4,5 Ah6 V/4,5 Ah
Vergasertyp16 N 1-516 N 1-616 N 1-6
Ansaugweite16 mm Dmr.16 mm Dmr.16 mm Dmr.
Hauptdüse675050
Nadeldüse215215215
Leerlaufdüse404040
Startdüse606060
Teillastnadel080404
Nadelposition333
Drosselschiebervoller Stegvoller Stegvoller Steg
Inhalt des Kraftstoffbehälters6,8 l (5 kg)8,5 l (6,2 kg)9,5 l (7 kg)
 Reserve 0,8 lReserve 1,5 lReserve 1,5 l
AntriebsketteEinfachrollenkette 1x12,7x5,21x114Einfachrollenkette 1x12,7x5,21x110Einfachrollenkette 1x12,7x5,21x110
Ölmenge im Getriebe0,5 l0,5 l0,5 l
SorteGetriebeöl 60 cSt 7,5 °E bei 50 °CGetriebeöl 60 cSt 7,5 °E bei 50 °CGetriebeöl 60 cSt 7,5 °E bei 50 °C
Bereifung20x2,7520x2,7520x2,75
Federung
vornLangschwinge/FederbeineLangschwinge/FederbeineLangschwinge/Federbeine
hintenLangschwinge/FederbeineLangschwinge/FederbeineLangschwinge/Federbeine
Federweg
vorn105 mm (100 mm)105 mm100 mm
hinten85 mm85 mm85 mm
Dämpfung
vornreibungsgedämpft (hydraulisch)reibungsgedämpfthydraulisch
hintenreibungsgedämpft (hydraulisch)reibungsgedämpfthydraulisch
Leermasse mit Kraftstoff80 kg73 kg78,5 kg
Zulässige Gesamtmasse (voll getankt)230 kg230 kg230 kg
Nutzmasse150 kg157 kg151,5 kg
Zulässige Höchstgeschwindigkeit60 km/h60 km/h60 km/h
Belastbarkeit des Gepäckträgers10 kp10 kp10 kp
Anzahl der Sitze222
Zulässige Anhängelast60 kp60 kp60 kp
Zulässige Höchstgeschwindigkeit bei Anhängerbetrieb40 km/h40 km/h40 km/h
Kleinster Wendekreisdurchmesser3,5 m3,5 m3,5 m
Signalanlage6-V-Gleichstromhorn, Lichthupe6-V-Gleichstromhorn, Lichthupe6-V-Gleichstromhorn, Lichthupe


2. Bedienungsanleitung

2.1. Bedienelemente

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Die Anordnung der Bedienelemente entnehmen Sie bitte dem Abschnitt 9.



2.2. Inbetriebnehmen

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Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß man sein Fahrzeug erst dann im öffentlichen Straßenverkehr benutzt, wenn man sich hinreichend mit der Anordnung und Handhabung der Bedienelemente vertraut gemacht hat. Eine gewisse Übung ist unumgänglich, um die notwendige Fahrsicherheit zu erwerben.



2.2.1. Tanken

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Es darf nur Zweitaktmischung im Mischungsverhältnis

    25:1 für 500 km Einfahrstrecke
    33:1 nach 500 Einfahrkilometern
verwendet werden.

Das Mischungsverhältnis ist das Verhältnis eines Raumteiles Motorenöl zu den Raumteilen Kraftstoff.

Auf 5 Liter berechnet, bedeutet:
    1:25 das Zumischen von 200 cm³ Motorenöl, (4%),
    1:33 das Zumischen von 150 cm³ Motorenöl, (3 %).
Der Vergaserkraftstoff und das Motorenöl müssen einwandfrei sauber sein. Die Mindestoktanzahl des verwendeten Kraftstoffes soll 79 (ROZ) betragen. Als Motorenöl wird das legierte 'Hyzet'-Zweitakt-Motorenöl MZ 22 empfohlen.



2.2.2. Reifenluftdruck überprüfen

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Der Reifenluftdruck hat wesentlichen Einfluß auf die Lebensdauer der Bereifung und die Fahreigenschaften des Kleinkraftrades. Überzeugen Sie sich deshalb durch ständige Kontrolle vom richtigen Reifenluftdruck.

Er soll betragen:

FahrzeugtypSR 4-2/1SR 4-4KR 51/1
vorn1,25 at Überdruck1,25 at Überdruck1,25 at Überdruck
hinten   
Solobetrieb1,50 at Überdruck1,50 at Überdruck1,50 at Überdruck
Soziusbetr.2,5 at Überdruck2,5 at Überdruck2,5 at Überdruck

Die Luftpumpe befindet sich unter dem Bodenblech der Sitzbank.



2.2.3. Starten

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Fahrzeug vom Kippständer nehmen,

Kraftstoffhahn öffnen,

Zündung einschalten und auf eingelegten Leergang achten, Handhebel für Startvergaser nach rechts ziehen, Kickstarter nach unten treten.

Bei laufendem Motor Gasdrehgriff betätigen und den Hebel des Startvergasers wieder in seine Ausgangsstellung bringen. Die Betätigung der Starthilfe muß mit Rücksicht auf die klimatischen Verhältnisse geschehen. Bei warmer Witterung bzw. bei warmem Motor wird man oftmals auf sie verzichten können. Bei kälteren Außentemperaturen Startvergaser oder Drosselklappe etwas länger eingeschaltet bzw. geschlossen lassen. Bleibt der Startvergaser unnötig lange eingeschaltet, gelangt zuviel Kraftstoff in das Motorinnere und der Motor 'ersäuft'.



2.2.4. Anfahren

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Auf dem Fahrzeug Platz nehmen,

Kupplungshebel ziehen,

1. Gang einschalten (Fußschalthebel dazu nach unten treten bzw. Schaltdrehgriff nach unten drehen),

unter gleichzeitigem Gasgeben den Kupplungshebel langsam loslassen.



2.2.5. Schalten

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Zum Schalten grundsätzlich den Kupplungshebel ziehen!



Bild 1. Fußschaltung



Bild 2. Handschaltung



Beim fußgeschalteten Fahrzeug wird der nächsthöhere Gang durch Hochziehen des Fußschalthebels bis zum fühlbaren Anschlag eingeschaltet.

Das Herunterschalten sinngemäß durch Hinuntertreten des Schalthebels.

Kupplungshebel loslassen und zügig Gas geben.

Bei den handgeschalteten Fahrzeugen wird der gewünschte Gang durch Drehen des Schaltgriffes nach oben oder unten (s. Bild 2) eingeschaltet.

Am Schaltdrehgriff sind entsprechende Markierungen angebracht.

Es ist wichtig, daß die beschriebenen Schaltvorgänge schnell und fließend ausgeführt werden, damit die Geschwindigkeit des Fahrzeugs nicht zu stark abfällt und die Triebwerksteile nicht ruckartig belastet werden.

Für die Fahrpraxis merken Sie sich bitte folgende Regel: Den nächstniedrigeren Gang schaltet man dann ein, wenn die Verkehrssituation langsameres Fahren erfordert oder die Fahrgeschwindigkeit bzw. die Motordrehzahl, beispielsweise an Steigungen, stark abfällt. Beim Herunterschalten nach dem Kupplungziehen etwas 'Zwischengas' geben. An Steigungen immer rechtzeitig auf den niedrigeren Gang schalten.

Vorder- und Hinterradbremse gleichzeitig benutzen. Sie vermeiden damit ein zu starkes Erwärmen der einzelnen Bremsen.

Vor unübersichtlichen Stellen, wie Kurven, Straßeneinmündungen u. ä., die Geschwindigkeit rechtzeitig verringern und eventuell auf den nächstniedrigeren Gang schalten. Auf nassen und glatten Straßen ist stets Vorsicht geboten. Scharfes Bremsen kann leicht zu einem Sturz führen.



2.2.6. Anhalten

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Kupplungshebel ziehen,

Leergang einschalten,

Fahrzeug durch Betätigen der Bremsen zum Stillstand bringen.



2.2.7. Abstellen

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Das Getriebe ist in Leergangstellung,

Zündung ausschalten,

Fahrzeug auf den Kippständer stellen,

Kraftstoffhahn schließen,

Zündschlüssel abziehen.

Zur Beachtung!

Gewöhnen Sie sich bitte von vornherein an, den Kraftstoffhahn zu schließen. Es können sonst Schwierigkeiten beim Anlassen und unter Umständen sogar ernste Motorschäden entstehen!



2.2.8. Sichern gegen unbefugtes Benutzen

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An der linken Seite des Rahmenstirnrohres befindet sich das Lenkschloß zur Sicherung des Fahrzeugs gegen unbefugtes Benutzen.

Zum Sichern wird das Steckschloß mit Schlüssel in die Schloßaufnahme des Rahmens eingeführt, dann um 45° nach links geschwenkt und unter leichtem Druck so weit nach innen geschoben, bis das Schloß am Gabelschaftrohr einrastet. Der Lenker muß dazu nach rechts eingeschlagen sein.

Nachdem Sie den Schlüssel wieder in die ursprüngliche Stellung gebracht und das Schloß somit verriegelt haben, können Sie den Schlüssel abziehen.

Beim Kleinroller ist zu beachten, daß das Schloß auch im entriegelten Zustand in der Schloßführung bleibt. Das Schloß läßt sich ganz herausnehmen, wenn es, wie beschrieben, entriegelt und der Schlüssel in der Mittellage zwischen beiden Arretierungen um weitere 45° gedreht wird.

Hersteller der Sicherheitsschlösser
VEB Fabrik für Präzisionsschlösser, Potsdam-Babelsberg



2.3. Beleuchtung

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Der Zündlichtschalter hat vier Schaltstellungen:

Stand bei Tag:
Zündung, Bremslicht, Licht und Parkleuchte ausgeschaltet. Zündschlüssel abziehbar.
Fahrt bei Tag:
Zündung und Bremslicht eingeschaltet, Licht und Parkleuchte ausgeschaltet.
Fahrt bei Nacht:
Zündung, Bremslicht und Licht eingeschaltet, Parkleuchte ausgeschaltet.
Stand bei Nacht:
Zündung, Bremslicht und Licht ausgeschaltet, Parkleuchte eingeschaltet. Zündschlüssel abziehbar.

Der kombinierte Schalter für das Signalhorn, das Abblendlicht und für die Lichthupe ist am linken Lenkerende, der Schalter für die Blinkleuchten am rechten Lenkerende angebracht.

Brems-, Schluß- und Kennzeichenleuchten befinden sich in einem gemeinsamen Gehäuse.

Zur Beachtung:

Beim Auswechseln von Glühlampen ist darauf zu achten, daß nur solche mit der vorgeschriebenen Spannung (V) und Leistung (W) verwendet werden.



2.4. Einfahren

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Die bewegten Teile des Motors und des Antriebs benötigen eine gewisse Laufzeit, um sich entsprechend ihren Betriebsbedingungen aufeinander einzuspielen, man sagt: 'Bis das Fahrzeug eingefahren ist'. Erst dann geht es richtig 'frei'.

Während dieser Zeit verringert sich natürlich der Eigenbedarf der Antriebsaggregate an der vom Motor erzeugten Leistung, was sich in einer zunehmenden 'Lebendigkeit' des Fahrzeugs bemerkbar macht. Diese Einlaufperiode erstreckt sich je nach Fahrweise bis zu etwa 1500 Fahrkilometer. Besonders während der ersten 500 km sollte man den Motor schonend behandeln und aufmerksam beobachten.

Halten Sie in diesem Zeitraum vor allem das vorgeschriebene Mischungsverhältnis von 25:1 exakt ein. Steigern Sie langsam, aber stetig die Anforderungen an den Motor, schalten Sie herunter, sobald Sie merken, daß der Motor nicht mehr flott zieht.

Und noch etwas: Nehmen Sie während der Einfahrzeit keine eigenmächtigen Korrekturen an der Vergaser- oder Zündeinstellung vor, sondern überlassen Sie das der Vertragswerkstatt.



2.5. Kraftstoffverbrauch

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Der Kraftstoffverbrauch eines Kraftfahrzeugs wird von einer Vielzahl äußerer Faktoren beeinflußt, so daß es zu weit führen würde, im Rahmen dieser Betriebsanleitung auf alle einzugehen. Wir beschränken uns deshalb auf die hauptsächlichsten, deren verbrauchserhöhenden Einfluß Sie durch richtige Behandlung sowie gute Wartung und Pflege des Fahrzeugs mindern können.

Der Kraftstoffverbrauch hängt ab:

    von der richtigen Vergaser- und Zündeinstellung (s. Abschnitt '1. Technische Daten'),
    von der Wahl des richtigen Kraftstoffes im richtigen Mischungsverhältnis,
    vom Einsatz des richtigen Getriebeschmiermittels in der richtigen Einfüllmenge,
    vom einwandfreien mechanischen Zustand des Motors (Verschleiß an Kolben und Zylinder, Rutschen der Kupplung, undichte Kurbelkammer usw.),
    von der Sauberkeit des Luftfilters, des Vergasers und der Auspuffanlage,
    von der Wahl der richtigen Zündkerze,
    vom richtigen Reifenluftdruck,
    von der Leichtgängigkeit der Triebwerksteile,
    von der Fahrzeugbelastung,
    von den klimatischen Bedingungen (Lufttemperatur, Windverhältnisse usw.) und
    von der richtigen Fahrweise.

    Vermeiden Sie das sogenannte Gas-Bremse-Fahren, langes Laufenlassen des Motors im Stand. Vergessen Sie nicht, den Startvergaser nach dem Anwerfen des Motors wieder außer Betrieb zu setzen, den Kraftstoffhahn beim Abstellen des Motors zu schließen und ab und zu den Kraftstoffweg auf Dichtheit zu überprüfen. Entnehmen Sie dem Tank keinen Kraftstoff für Reinigungszwecke.



Bild 3. Kraftstoffgrundverbrauch
SR 4-2/1 (Star)
SR 4-4 (Habicht)



Bild 4. Kraftstoffgrundverbrauch
KR 51/1 (Schwalbe)



Selbstverständlich erhöht sich der Kraftstoffverbrauch zwangsläufig durch Fahren in den niedrigen Gängen, durch häufiges Schalten, beispielsweise im Stadtverkehr, in gebirgigen Gegenden oder bei Gegenwind.

Hüten Sie sich jedoch davor, zu sparsam zu sein, d. h., in den einzelnen Gängen übertrieben langsam, also mit ungenügender Motordrehzahl, zu fahren. Der Motor erreicht in diesem Falle nicht die erforderliche Betriebstemperatur, was im Hinblick auf die Motorschmierung genauso schädlich ist wie zu hohe Motortemperatur. Das hat natürlich erhöhten Verschleiß der Triebwerksteile, wenn nicht sogar größere Motorschäden, wie Kolbenfresser oder Kurbelwellendefekte, zur Folge.

Dieses Thema abschließend, sei uns noch ein Hinweis gestattet:

Wenn Sie die gewünschte Fahrgeschwindigkeit erreicht haben, dann können Sie den Gasdrehgriff etwas zurückdrehen, ohne daß die Fahrt verlangsamt wird. Hierdurch können Sie den Kraftstoffverbrauch günstig beeinflussen und schonen außerdem den Motor.



3. Technische Beschreibung

3.1. Fahrwerk

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Das aus stabilen Rohren und Prägeteilen gefertigte Fahrwerk ist mit gedämpften Federbeinen ausgestattet und verleiht dem Fahrzeug die notwendige Stabilität und Robustheit. Unter der Sitzbank ist genügend Raum für die diebstahlsichere Unterbringung des Zubehörs vorgesehen. Die Laufräder sind gegeneinander austauschbar. Vollnabenbremsen mit einem Bremstrommeldurchmesser von 125 mm gestatten kurze Bremswege und tragen damit zu einer hohen Fahrsicherheit bei.



3.2. Triebwerk

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Zum Antrieb des Fahrzeugs dient ein 50-cm³-Zweitaktmotor mit Umkehrspülung. Die Kurbelwellen-Hauptlager werden vom Getriebe aus fremd geschmiert, die Schmierung des Pleuellagers geschieht durch die Zweitaktmischung. Das Getriebe ist klauengeschaltet. Am vollständig in Gummi gelagerten Motor befinden sich die Anschlüsse für den Kettenschutz, der aus zwei profilierten Gummischutzschläuchen und einem Kunststoff-Kettenkasten gebildet wird und die Antriebskette völlig staubdicht kapselt. Der Antrieb für den Tachometer ist im Lichtmaschinendeckel untergebracht. Zum Anwerfen des Motors dient ein Kickstarter.



3.3. Vergaser

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Die Fahrzeugtypen KR 51/1 und SR 4-2/1 bzw. SR 4-4 sind mit den Horizontal-Nadeldüsen-Kolbenvergasern 16 N 1-5 bzw. 16 N 1-6, Erzeugnissen des VEB Barkas-Werke, IFA-Kombinat für Kfz.-Teile, Berliner Vergaser- und Filterwerke, ausgerüstet. Die konstruktiven Merkmale dieser Vergasertypen sind ein zentrisch angebrachtes Schwimmergehäuse mit einem Doppelschwimmer, ein besonderes Leerlaufsystem und ein separat arbeitender Startvergaser.



Bild 5. Gesamtansicht des Vergasers 16 N 1

  1. Stellschraube für Startbowdenzug
  2. Gegenmutter
  3. Befestigungsschrauben für Schwimmergehäuse
  4. Leerlaufluftschraube
  5. Gasschieberanschlagschraube
  6. Verschlußschraube
  7. Schlauchnippel
  8. Überlaufbohrung


3.4. Elektrische Anlage

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Die Stromquelle des Fahrzeugs ist der Schwunglichtmagnetzünder mit zwei Lichtspulen und einer Zündspule. Während die eine Lichtspule dabei ausschließlich der Versorgung der Biluxlampe dient, versorgt die andere die Brems-Schluß-Kennzeichen-Leuchte und gegebenenfalls die Ladeanlage. Der Strom für das 5-W-Rücklicht geht über eine Drosselspule.

Ein Teil des erzeugten Wechselstromes wird durch Diodengleichrichtung in Ladestrom für den 6-V/4,5-Ah-Bleisammler verwandelt.

Die Ladestromstärke kann in zwei Stufen, je nach den Betriebsbedingungen des Fahrzeugs, variiert werden.

Der Bleisammler speist die Blinkleuchten, das Signalhorn, die Parkleuchte und die Leerganganzeigeleuchte.



4. Pflege und Wartung

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Gründliche und regelmäßige Pflege und Wartung des Fahrzeugs erhält nicht nur dessen Wert, sondern ist auch die Grundlage für ständige Betriebs- und Verkehrssicherheit.



4.1. Reinigen

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Bei stark verschmutzten Fahrzeugen den Schmutz zunächst mit einem fein verteilten Wasserstrahl aufweichen und dann mit reichlich Wasser abspülen (Vergaser, Ansauggeräuschdämpfer, Luftfilter und Bremsen nicht dem direkten Wasserstrahl aussetzen). Danach die Lackfläche und die blanken Metallteile mit lauwarmer Seifenlauge oder mit Auto-Schnellwäsche waschen.

Zum Schluß nochmals mit klarem Wasser nachspülen. Die anhaftenden Wassertropfen mit einem sauberen Schwamm oder Fensterleder entfernen.

Das Fahrzeug soll während des Waschens an einem sonnen- und zugluftgeschützten Platz stehen, da die eintrocknenden kalkhaltigen Wassertropfen sonst häßliche Flecken bilden. Zur Lackpflege benutzt man am besten eine der handelsüblichen Polituren für Kunstharzlacke. Für die Pflege der blanken Teile empfiehlt sich Chrom- und Metallputz.

Zum Einreiben und Polieren sollte man die handelsübliche Polierwatte verwenden.

Den Motor reinigt man am besten mit starker Sodalösung oder Waschbenzin und einem handlichen Pinsel bzw. einer geeigneten Bürste.



4.2. Pflege der Bereifung

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Die Bereifung gehört zu den hoch beanspruchten Teilen des Kraftfahrzeugs und ist deshalb ständig und gewissenhaft auf die Einhaltung des vorgeschriebenen Reifenluftdruckes zu kontrollieren.

Falscher Reifenluftdruck bewirkt:

    schlechte Straßenlage,
    ungleichmäßige Reifenabnutzung,
    vorzeitiges Altern der Reifen (Brüchigwerden usw.).

Der bessere der beiden Reifen soll stets für das Vorderrad verwendet werden. Es empfiehlt sich nicht, Vorder- und Hinterrad turnusmäßig gegeneinander auszuwechseln, um dadurch beide Reifen gleichmäßig abzunutzen.

Lassen Sie den Hinterradreifen bis zur Grenze des Erlaubten (etwa 1 mm Profilhöhe) auf dem Hinterrad und tauschen ihn erst dann gegen den Vorderreifen. Für das Vorderrad erwerben Sie einen neuen.

Gummiteile sind empfindlich gegen Öl, Fett und übermäßige Wärme.



4.3. Schmier- und Pflegeschema

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Ihr Simson-Kleinfahrzeug ist nach dem Prinzip weitgehender Wartungsfreiheit konstruiert. Wenn auch alle wichtigen Lagerstellen des Fahrwerks als Gummisilentlager ausgebildet sind, die keiner Schmierung bedürfen, so ist es doch notwendig, gewisse Abschmier-, Pflege- und Wartungsarbeiten nach bestimmten Laufzeiten durchzuführen (siehe Seiten 29 und 30).



Durchzuführende Arbeiten
bei km-Stand
 500...6002000500080001100015000
Abschmierarbeiten 
Ölwechsel im Getriebe
x
  
x
 
x
Einfetten der Kette
x
 
x
 
x
 
Abschmieren der Rad- und Lenkungslager, des Bremsmechanismus und des Tachoantriebs   
x
 
x
Bowdenzüge und Tachowelle ölen 
x
x
x
x
x
Drehgriff abschmieren 
x
x
x
x
 
Unterbrecherfilz mit Spezialöl versehen 
x
x
x
x
 
Reinigungsarbeiten 
Naßluftfilter reinigen und ölen (oder nach Bedarf) 
x
x
x
x
x
Zylinderdeckel, Kolbenboden und Auspuffanlage reinigen  
x
 
x
 
Kraftstoffilter im Kraftstoffhahn reinigen 
x
 
x
 
x


Durchzuführende Arbeiten
bei km-Stand
 50...70500...6002000500080001100015000
Kontroll- und Einstellarbeiten 
Festsitz aller zugänglichen Schraubverbindungen am Motor und Fahrgestell überprüfen (Schwingenlager vorn und hinten, Steckachsen, Motor-, Auspuff-, Federbein-, Lenkerbefestigung, Zylinderdeckelmuttern) , Lenkungslagerspiel überprüfen
x
x
 
x
  
x
Einstellung und Funktionssicherheit der Bedienelemente überprüfen (Kupplung, Schaltung, Bremsen, Gasdrehgriff, Startvergaser)
x
x
x
x
x
x
x
Kettenspannung und Spur kontrollieren 
x
 
x
x
x
x
Zündzeitpunkt, Unterbrecherabstand und Zündkerze überprüfen
x
x
x
x
x
x
x
Elektrische Anlage überprüfen (Batterie, Hupe, Blinkanlage, Brems-Schluß-Kennzeichen-Leuchte, Scheinwerfer)
x
x
x
x
x
x
x
Federbeine überprüfen  
x
x
x
x
x


4.4. Wartung der Bleibatterie

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Die Wartung beschränkt sich auf eine im Sommer 14tägliche und im Winter monatliche Kontrolle des Flüssigkeitsspiegels, der einige Millimeter über dem oberen Rand der Separatoren (perforierte Zwischenlagen) reichen soll. Nachgefüllt wird mit destilliertem Wasser. Die Anschlußpole der Batterie sind bei dieser Gelegenheit mit Wasser und Bürste zu reinigen und anschließend mit Pol- oder Kontaktfett leicht einzufetten. Beim Einbau der Batterie ist auf richtiges Anklemmen der Batteriekabel zu achten (schwarzes Kabel stets an den Minuspol), da andernfalls Gleichrichterschäden entstehen können.

Im Winter ist immer auf guten Ladezustand der Batterie zu achten, denn ein ungeladener Sammler friert bereits bei -10°C ein und wird dadurch unbrauchbar.

Bei längerem Abstellen des Fahrzeugs empfiehlt es sich, die Batterie auszubauen und an einem frostfreien Ort aufzubewahren und jeweils nach etwa 4 Wochen einer Fachwerkstatt zur Wartung zu überlassen. Dabei Behandlungsvorschrift genau beachten.

Batterie vor Kraftstoff und Schlagbeanspruchung schützen. Entlädt sich die Batterie im Fahrbetrieb relativ rasch, so muß die zum Schutze des Gleichrichters dienende Feinsicherung kontrolliert und nötigenfalls erneuert werden.

Behandlungsvorschrift:

Zellen mit Akkumulatorenschwefelsäure (Dichte 1,28 g/ cm³) bis 10 mm über den oberen Plattenrand füllen.

Nach 2...3 Stunden mit 0,5 A laden. Die Batterie ist geladen, wenn alle Zellen gleichmäßig gasen, die Ladespannung 7,5...7,8 V erreicht hat, während der nächsten 3 aufeinanderfolgenden Stunden unverändert bleibt und die Säuredichte 1,28 beträgt (Ladezeit 2x12 Std.). Der normale Ladestrom außerhalb des Fahrzeugs beträgt 0,50 A.

Nachfüllen der Zellen nur mit destilliertem Wasser.

Säurespiegel 10 mm über Plattenrand halten.

Das Gehäuse ist vor Kraftstoff und Schlagbeanspruchung zu schützen.

Behandlungsvorschrift genaustens einhalten.

Da die Entgasung durch die zentrale Entlüftungsleiste über den PVC-Schlauch erfolgt, dürfen nur beigefarbige Füllverschlüsse verwendet werden, die unterhalb des Kopfes zwei Entgasungslöcher aufweisen.

Bei Nichtbeachtung dieses Hinweises, d. h. bei Verwendung andersfarbiger Füllverschlüsse, treten durch Austritt der Schwefelsäure Schäden am Fahrzeug auf.

Die Füllverschlüsse lassen sich mit einem Pfennigstück öffnen und schließen.



5. Verschiedene Handgriffe

5.1. Ausbau des Vorderrades

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Fahrzeug aufbocken,

Achsmutter lösen,

Steckachse herausziehen,

Rad aus der Schwinge nehmen.

Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.



5.2. Ausbau des Hinterrades

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Fahrzeug aufbocken,

Kabel für Bremslicht abziehen,

Steckachse herausschrauben (auf der linken Fahrzeugseite),

Distanzstück herausnehmen,



Bild 6. Ausbau des Hinterrades



Rad nach links vom Hinterradantrieb ziehen und aus der Schwinge nehmen.

Beim Einbau darauf achten, daß das Laufrad spurhaltig eingesetzt wird (Stellung der Kettenspanner beachten) und die Mitnehmerbolzen richtig in den Elastik-Ring eingetreten sind.

Das Distanzstück muß ordentlich in seiner Arretierung sitzen. Unfallgefahr!



5.3. Reifenwechsel

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Demontage:

Ventilverschlußkappe entfernen,



Bild 7. Reifenmontage

  1. Montierhebel
  2. Ventilhaltemutter
  3. Ventileinsatz
  4. Ventilkappe


Ventileinsatz herausschrauben und

Ventilhaltemutter abschrauben.

Reifen auf der dem Ventil gegenüberliegenden Seite ins Felgenbett drücken und den Reifen, am Ventil beginnend, mit dem Reifenmontierhebel herausheben. Der Reifen darf nicht mit Gewalt oder scharfem Werkzeug entfernt werden, da sonst sein Stahlseil oder der Schlauch beschädigt werden könnten.

Montage :

Eventuell eingefahrene Fremdkörper entfernen,

Schlauch mit Talkum einstäuben und in den Reifen einlegen,

Ventileinsatz einschrauben,

Ventilhaltemutter anheften und

Schlauch leicht aufpumpen.

Reifen, gegenüber dem Ventil beginnend, auf die Felge auflegen, ins Tiefbett drücken und mit Reifenmontierhebel aufziehen. Dabei ist zu beachten, daß der Schlauch nirgends eingeklemmt wurde (das Ventil muß sich leicht ins Reifeninnere schieben lassen).

Reifen auf vorgeschriebenen Luftdruck bringen und dabei auf seinen ordentlichen Sitz achten (die Kontrollinien müssen gleichen Abstand vom Felgenrand haben).



5.4. Nachstellen der Bremsen

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Handbremse :

Das Handbremshebelende soll 10...20 mm Spiel haben. Das Einstellen der Bremse geschieht mit Hilfe der an der Lagermuffe angebrachten Stellschraube, die durch eine Gegenmutter gesichert ist.



Bild 8. Einstellen der Fußbremse



Fußbremse:

Am Fußbremshebelende soll ebenfalls ein Spiel von 10...20 mm vorhanden sein.

Das Einstellen erfolgt an der Stellschraube des Fußbremsbowdenzuges.



5.5. Nachstellen des Bremslichtschalters

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Das Bremslicht muß beim Ansprechen der Hinterradbremse zu leuchten beginnen.

Dieser Effekt wird erreicht, indem der Stromkreis des Bremslichtes durch einen am Bremsnocken angebrachten Kontakt und die im Bremsschild befindliche Kontaktschraube geschlossen wird.

Durch Drehen der Schraube kann der Abstand zwischen der Kontaktfahne des Bremsnockens und dem Kontaktkopf der Einstellschraube verändert und damit der Einschaltbeginn variiert werden.

Die Einstellschraube wird durch eine Mutter justiert. Die Verbindung des Bremslichtschalters mit dem Bremslichtkabel erfolgt durch einen Flachstecker.

Einstellvorgang:

Flachsteckhülse des Bremslichtkabels von der Kontaktzunge des Bremslichtschalters abziehen,

beide Muttern M 4 an der Stellschraube lockern und die Einstellschraube so verdrehen, daß das Bremslicht zum gewünschten Zeitpunkt aufleuchtet.

Zur Kontrolle benutzt man günstigerweise eine Prüflampe mit eigener Stromversorgung (Batterie), mit der man den Bremslichtschalter auf Durchgang an Masse prüft. Steht eine solche Lampe nicht zur Verfügung, muß das Bremslichtkabel wieder aufgesteckt und bei laufendem Motor die Fußbremse betätigt werden.



5.6. Auswechseln der Biluxlampe, der Rücklicht- und der Bremslichtglühlampe

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Biluxlampe:

Frontring des Scheinwerfers abnehmen,

Haltebleche des Einbauscheinwerfers lösen und diesen herausnehmen,

Fassungsteller aus dem Reflektor nehmen,

Biluxlampe auswechseln (Glühlampe mit einem sauberen Lappen anfassen).



Bild 9. Nachstellen des Bremslichtschalters



Rücklicht- oder Bremslichtglühlampe:

Halteschraube der Rücklichtkappe lösen und Kappe entfernen, defekte Glühlampe aus ihrer Bajonettfassung nehmen.

Beim Aufsetzen der Rücklichtkappe auf ordentlichen Sitz der Gummidichtung achten und Halteschraube nur mäßig anziehen.



5.7. Einstellen des Scheinwerfers

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Scheinwerfer nach Möglichkeit in einer Fachwerkstatt mit einem Einstellgerät einstellen lassen. Nachstehende Methode nur im Notfall anwenden:

Fahrzeug voll belasten und auf einer ebenen Fläche in



Bild 10. Einstellen des Scheinwerfers



5 m Entfernung mit seiner Längsachse senkrecht zu einer Wand aufstellen. An der Wand die Höhe der Scheinwerfermitte durch ein Kreuz markieren. Bei abgeblendetem Licht muß sich bei richtig eingestelltem Scheinwerfer die obere Grenze der auf der Wand erscheinenden hellen Fläche (Hell-Dunkel-Grenze) 5 cm unterhalb des Markierungspunktes abzeichnen. Notwendige Korrekturen können mit Hilfe der Einstellschraube vorgenommen werden.



5.8. Einregulieren der Kupplung

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Die Kupplung muß vollständig ein- und auskuppeln, darf also nicht rutschen. Bei richtiger Einstellung muß am Kupplungshandhebelende ein Spiel von 10...20 mm vorhanden sein. Bei zu großem Spiel löst die Kupplung nicht voll aus; wenn das Spiel fehlt, neigt sie zum Rutschen.

Das Einregulieren geschieht an der Stellschraube des Kupplungsbowdenzuges. Ist es nicht möglich, die Kupplung auf diese Weise richtig einzustellen (beispielsweise bei Verschleiß der Kupplungsbauteile), dann kann eine weitere Korrektur an der inneren Kupplungsstellschraube vorgenommen werden. Dazu entfernt man den runden Deckel auf der linken Motorseite (die Öffnung dient im übrigen auch zum Öleinfüllen), löst die Gegenmutter der Stellschraube und stellt an letzterer das richtige Kupplungsspiel ein. Linksdrehen ergibt Vergrößerung, Rechtsdrehen Verkleinerung des Kupplungsspiels. Stellschraube anschließend wieder mit der Gegenmutter sichern.



Bild 11. Nachstellen der Kupplung



5.9. Ölwechsel im Getriebe und Schmieren der Antriebskette

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Ölwechsel :

Den Ölwechsel nimmt man nach den im Pflegeschema angegebenen Kilometerabständen vor.

Da Schmieröl jedoch auch zeitabhängig altert und sich dadurch seine Schmierfähigkeit verringert, empfiehlt es sich, das Öl spätestens nach anderthalb Jahren zu erneuern, auch wenn die im Pflegeschema angegebenen Kilometerleistungen noch nicht erreicht wurden.

Verfahrensweise:

Motor warm fahren,

Ölablaßschraube öffnen,

Altöl ablassen.

Ablaßschraube wieder einsetzen und durch die Öffnung im Kupplungsdeckel 500 cm³ Spülöl einfüllen.

Motor kurze Zeit mit eingelegtem Gang laufen lassen.

(Achtung! Spülöl hat nur geringe Schmierwirkung.)

Danach Spülöl ablassen und die vorgeschriebene Menge Frischöl der geforderten Qualität und Sorte in das Getriebe füllen, Fahrzeug dazu etwas nach rechts neigen.

Kontrolle des Ölstandes:

Motor kurze Zeit laufen lassen, danach Ölkontrollschraube auf der rechten Motorseite herausschrauben, Fahrzeug auf die Laufräder stellen und leicht nach rechts (etwa 30°) neigen,

das Schmiermittel soll dann bis zur Unterkante der Kontrollöffnung reichen.



Bild 12. Schmieröffnung im Kettenschutz



Bild 13. Ölkontrollschraube



Schmieren der Kette:

Die Antriebskette muß zur Vermeidung von Verschleiß an den Gummischutzschläuchen von Zeit zu Zeit mit etwas Abschmierfett versehen werden (siehe Schmierplan).



5.10. Arbeiten am Vergaser

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Alle Einregulierungsarbeiten und eventuellen Veränderungen der Bestückung soll man nach Möglichkeit dem Fachmann überlassen.



5.10.1. Einstellen des Gasbowdenzuges und des Bowdenzuges für den Startvergaser

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Die Notwendigkeit, die Bowdenzüge nachzustellen, ist äußerlich an dem immer größer werdenden Spiel zwi-



Bild 14. Ölablaßschraube



Bild 15. Öleinfüllöffnung



schen Bowdenzughülle und Widerlage zu erkennen. Das Spiel soll 2 mm betragen.

Die Leichtgängigkeit des Gasdrehgriffes kann im übrigen mit Hilfe einer kleinen Stellschraube in der Lagermuffe des Drehgriffes den Wünschen des Fahrers angepaßt werden.



5.10.2. Einregulieren der Leerlaufdrehzahl

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Zum Einregulieren der Leerlaufdrehzahl dient die Leerlaufanschlagschraube, mit der die Endstellung des Kolbenschiebers begrenzt werden kann. Die Leerlauf-Luft-Regulierschraube am Vergaser 16 N l dient nur zur Herstellung des richtigen Leerlauf-Kraftstoff-Luft-Gemisches.



Bild 16. Nachstellen des Bowdenzuges



5.10.3. Reinigen des Vergasers

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Der Vergaser muß zur Reinigung vom Motor abgenommen werden.

Arbeitsvorgang:

Ansauggeräuschdämpfer bzw. Luftansaugschlauch entfernen.

Befestigungsmuttern am Vergaserflansch entfernen,

Kraftstoffleitung vom Schlauchnippel ziehen,

Vergaser nach hinten abnehmen,

Startvergaser herausschrauben,

Vergasergehäusekappe abschrauben und Kolbenschieber herausziehen.

Die Hauptdüse ist nach dem Lösen der Bodenschraube zugänglich. Zum Reinigen der Start- und Leerlaufdüse muß das Schwimmergehäuse abgenommen werden (diagonal gegenüberliegende Gehäuseschrauben entfernen). Die Düsen niemals mit harten Gegenständen reinigen, sie auch keinesfalls aufbohren oder verstemmen.

Zusammenbau und Montage des Vergasers in umgekehrter Reihenfolge vornehmen. Auf Leichtgängigkeit des Kolbenschiebers und des Startvergaserkolbens achten.

Muttern für Flanschbefestigung vorsichtig und abwechselnd anziehen.



5.11. Arbeiten an der Zündanlage

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Einstellarbeiten an der Zündanlage erfordern Fachwissen. Überlassen Sie diese Arbeit nach Möglichkeit dem Fachmann.



5.11.1. Überprüfen und Reinigen der Zündkerze

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Als Folge hoher Beanspruchung zeigt die Zündkerze nach einer gewissen Betriebszeit Verschleißerscheinungen, die sich als Elektrodenabbrand, Niederschlagsbildung am Isolatorkörper usw. bemerkbar machen. Das Betriebsverhalten des Motors, vor allem seine Startfreudigkeit und seine Funktionstüchtigkeit im Vollastbereich, wird dann ungünstig beeinflußt. Deshalb muß die Zündkerze von Zeit zu Zeit überprüft, gereinigt (am besten mit einem Spezialreinigungsgerät) und auf den richtigen Elektrodenabstand (0,4 mm) nachgestellt werden.

Arbeitsvorgang:

Zündleitungsstecker abziehen,

Zündkerze herausschrauben, reinigen und richtigen

Elektrodenabstand einstellen.



Bild 17. Überprüfen der Zündkerze



Zündkerze in den Stecker einführen und bei eingeschalteter Zündung den Kickstarter betätigen. Springt zwischen den Kerzenelektroden ein kräftiger Funken über, so ist die Kerze in der Regel in Ordnung. Springt kein Funken über, so ist probeweise eine neue Kerze einzusetzen. Springt auch dann beim Betätigen des Kickstarters und bei eingeschalteter Zündung kein Funken über, so ist die Zündleitung auf einwandfreie Beschaffenheit folgendermaßen zu kontrollieren:

Zündleitungsstecker durch Linksdrehen von der Zündleitung abschrauben, Leitungsende 4...5 mm von der Motormasse halten und Kickstarter betätigen. Bleibt der gewünschte Erfolg aus, so ist evtl. die nächste Vertragswerkstatt aufzusuchen.

Zur Beachtung:

Der Motor darf niemals durch Abziehen des Zündleitungssteckers von der Zündkerze zum Stehen gebracht werden. Eine Zerstörung der Zündspule könnte die Folge sein.

Auch beim Einsatz neuer Zündkerzen stets den Elektrodenabstand kontrollieren.



5.11.2. Wartung des Zündleitungsentstörsteckers

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Betriebsbedingt setzen sich am Zündleitungsentstörstecker Öl- und Schmutzreste ab, die den Weg für Kriechströme bilden. Aus diesem Grunde sind die Stecker einmal im Jahr, spätestens jedoch nach 5000...10000 Fahrkilometern, zu reinigen.

Arbeitsvorgang :

  • Zündleitungsentstörstecker von der Zündkerze abziehen.
  • Schmutz- und Ölreste mit Waschbenzin (insbesondere aus dem kerzenseitigen Innenraum des Steckers) entfernen.
  • Stecker mit einem sauberen Lappen trocken reiben.
  • Ordentlichen Zustand der Metallabschirmung, Kontaktsicherheit, der Zündleitung (an den Anschlußstellen) und Abdichtungsmuffen überprüfen.


5.12. Auswechseln der Schmelzeinsätze

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Die elektrische Anlage des Fahrzeugs (Batterie- bzw. Gleichstromverbraucher und Ladeanlage) sind durch Schmelzeinsätze (4 A und 1 A) vor Überlastung geschützt.

Das Auswechseln bei etwaigem Ausfall geht wie folgt vor sich:

Frontring des Scheinwerfers ab- und Einbauscheinwerfer herausnehmen, defekten Schmelzeinsatz aus dem Klemmbrett (neben der Ladeanlage) ziehen und gegen einen der gleichen Größe auswechseln.



5.13. Arbeiten an der Blinkanlage

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Es ist wichtig, alle Arbeiten an den Blinkleuchten, dem Blinkschalter oder am Blinkgeber selbst nur bei stromfreier Anlage auszuführen. Den Zündschlüssel auf Stellung 'Aus' schalten oder besser noch Minuskabel der Batterie abklemmen.



5.14. Reinigen der Auspuffanlage

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Leistung und Kraftstoffverbrauch eines Zweitaktmotors hängen in hohem Maße vom Staudruck in der Auspuffanlage ab. Wenn nach längerer Laufzeit die Motorleistung nachläßt, so ist eine Reinigung der Auspuffanlage erforderlich.

Arbeitsvorgang:

Überwurfmutter am Auspuffrohr lösen und das Rohr abnehmen, Kolben in den unteren Totpunkt stellen und den Auspuffschlitz reinigen.

Auf den Kolben gefallene Ölkohle entfernen,

Auspuffrohr mit einer geeigneten Bürste reinigen.

Reinigen des Schalldämpfers:

Klemmschelle lösen,

Auspuffstück herausziehen,

Dämpfereinsatz herausziehen,

Einsatz durch Abbrennen vom Ölkohlebelag befreien.



Bild 18. Reinigen der Auspuffanlage



Öffnungen der Lochblende im Vorderteil des Schalldämpfers mit einem geeigneten Draht säubern, ebenso die Austrittsöffnung im Endstück.

Auspuffanlage wieder sorgfältig zusammenbauen und dabei ordentlichen Sitz und einwandfreie Beschaffenheit der Dichtungen kontrollieren.

Es ist darauf zu achten, daß die Öffnungen nicht verändert werden, da die Leistung, der Kraftstoffverbrauch und die Schalldämpfung dadurch beeinträchtigt werden.



5.15. Einstellen der Lenkungslager

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Sollte sich nach längerem Betrieb ein zu großes Spiel am Lenkungslager bemerkbar machen, so ist ein Nachstellen erforderlich.

Arbeitsvorgang:

Gegenmutter lösen, so daß mit der unterhalb der Scheibe befindlichen Rändelmutter das Lagerspiel eingestellt werden kann.

Es ist darauf zu achten, daß sich die Gabel noch leicht dreht. Gegenmutter wieder festziehen, wobei zu beachten ist, daß sich das Lagerspiel dabei etwas verringert.

Leichten Gang der Lenkung überprüfen, evtl. nach nochmaligem Lösen der Gegenmutter nachregulieren.



5.16. Auswechseln des Elastikringes im Hinterradantrieb

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Zeigen sich nach längerer Betriebszeit am Elastikring des Hinterradantriebes Verschleißerscheinungen, so ist der Ring auszuwechseln (Anrisse im Gummi sind bedeutungslos).

Er läßt sich mit einem Schraubenzieher herausheben. Beim Einsetzen des neuen Elastikringes ist darauf zu achten, daß die beschriftete Seite nach außen kommt, da sonst Schwierigkeiten bei der Radmontage auftreten können.



5.17. Überprüfen der Spur und der Kettenspannung

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Die Antriebskette gehört zu den strapaziertesten Triebwerksteilen, da sie durch die Schwingenbewegung und ihre hohe Umlaufgeschwindigkeit starken Beanspruchungen unterliegt.

Ihre Wartung sollte daher unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Wesentlich ist vor allem das genaue Einstellen von Spur und Kettenspannung.



Bild 19. überprüfen der Kettenspannung



Die Spur kontrolliert man durch Anlegen einer geraden Latte an die Laufräder.

Der Durchhang (unteres Kettentrum) soll bei dem mit einer Person belasteten Fahrzeug etwa 20 mm betragen. Man überprüft ihn in der auf Bild 19 dargestellten Weise.

Zum Nachstellen der Kette dienen die beiden Kettenspanner an der Hinterachse. Macht sich eine derartige Korrektur notwendig, so sind die Steckachse und die Mutter am Kettenschutz zu lockern und die Kettenspanner gleichmäßig in der gewünschten Weise zu verstellen. Anschließend sind Mutter und Achse wieder anzuziehen. Das Anziehen der Mutter muß gefühlvoll erfolgen; sonst kann die Nabe des Kettenschutzes gesprengt werden.



5.18. Reinigen der Luftfilterpatrone

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Die Luftfilterpatrone befindet sich bei den Kleinkrafträdern SR 4-2/1 und SR 4-4 im Ansauggeräuschdämpfer und ist nach Entfernen des Deckels für den Ansauggeräuschdämpfer (4 Klammern, 1 Spanner lösen) zugänglich (Bild 20).

Beim Kleinroller KR 51/1 befindet sich das Luftfilter in der staubarmen Zone in Nähe des Steuerkopfes unter dem Armaturenblech. Nach Lösen der beiden Linsenschrauben BM 4x8 lassen sich das Armaturenblech und die Filterabdeckung abheben und das Filter herausnehmen. Verschmutzte Filter werden in Waschbenzin gereinigt und anschließend mit frischem Luftfilteröl getränkt (Bild 21).



Bild 20.

  1. Deckel für Ansauggeräuschdämpfer
  2. Klammer 52


Bild 21.

  1. Filterabdeckung
  2. Luftfilterpatrone


6. Ratgeber bei Motorstörungen

6.1. Motor springt nicht an

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Ursache:Behebung:
Zündung nicht eingeschaltetZündung einschalten
Kraftstoffhahn zuKraftstoffhahn öffnen
Kein Kraftstoff im TankKraftstoff auffüllen
Kraftstoffweg verstopftSiebe am Kraftstoffhahn und Durchlaufbohrungen reinigen
Vergaser verschmutzt oder Wasser im VergaserStartdüse reinigen, Startvergaser überprüfen
Zündleitung lose oder beschädigtLeitung befestigen oder erneuern
Zündkerze verschmutztZündkerze reinigen, richtigen Elektrodenabstand (0,4 mm) einstellen oder Kerze erneuern
Unterbrecher verölt oder verbranntKontakte reinigen, evtl. glätten, richtigen Kontaktabstand (0,4 mm) herstellen


6.2. Motor arbeitet unregelmäßig

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Ursache:Behebung:
Kraftstoffweg verschmutztKraftstoffhahn, evtl. Kraftstoffbehälter, reinigen, Belüftung des Behälters kontrollieren
Vergaser verschmutztVergaser demontieren und Düsen reinigen
Motor bekommt zu wenig KraftstoffTeillastnadel eine Kerbe höher hängen
Zündkerze sitzt loseZündkerze festschrauben (Ker-zendichtring nicht vergessen)
Zündkerze überhitztZündkerze mit dem vorgeschriebenen Wärmewert einsetzen
Zündkerze verschmutzt oder Isolatorkörper gerissenZündkerze reinigen oder auswechseln (richtigen Elektrodenabstand beachten)
Zündleitung lose oder beschädigtZündleitung befestigen bzw. erneuern
Unterbrecher verölt oder verschmutztUnterbrecher reinigen oder glätten und richtigen Kontaktabstand (0,4 mm) einstellen
Entstörwiderstand im Zündleitungsstecker defektEntstörwiderstand auswechseln


6.3. Motor zieht nicht

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Ursache:Behebung:
Motor noch nicht eingelaufenMotor einfahren
Luftfilter verschmutztFilter auswechseln bzw. reinigen
Kraftstoffweg verschmutztKraftstoffleitung, Kraftstoffhahn, evtl. Kraftstoffbehälter, reinigen
Vergaser verschmutztVergaser demontieren und reinigen
KraftstoffmangelTeillastnadel höher hängen
Falsche VergasereinstellungEinstellung regulieren lassen
ZündstörungAnlage in einer Fachwerkstatt überprüfen lassen
Motor zieht NebenluftMotor in einer Vertragswerkstatt überprüfen lassen
Ölkohleansatz an Kolben und Zylinder, Schalldämpfer verstopftAuspuffrohr abnehmen, Zylinderdeckel entfernen, Kolbenboden und Auspufföffnung im Zylinder von Verbrennungsrückständen befreien, Schalldämpfer auseinandernehmen und reinigen
Kupplung rutschtKupplung nachstellen
Bremsen zu straff eingestelltBremshebelspiel richtig einstellen


6.4. Motor knallt oder patscht in den Vergaser

nächster Punkt ; Index

Ursache:Behebung:
Motor hat zu viel SpätzündungZündeinstellung in einer Fachwerkstatt berichtigen lassen
Zündkerze verschmutztZündkerze reinigen und richtigen Elektrodenabstand (0,4mm) einstellen
Zündkerze mit zu niedrigem Wärmewertvorgeschriebene Zündkerze einsetzen
KraftstoffmangelVergaser in einer Vertragswerkstatt richtig einregulieren lassen


6.5. Motor wird zu heiß

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Ursache:Behebung:
Zu ölarme Zweitaktmischung oder ungeeignetes Öl in der MischungDas unter 2.2.1. 'Tanken' Gesagte beachten
Hauptdüse im Vergaser verschmutztVergaser demontieren, Düse reinigen
Zuviel SpätzündungZündeinstellung in einer Fachwerkstatt korrigieren lassen
Kühlrippen von Zylinder und Zylinderdeckel stark verschmutztMotor reinigen
Falsche Fahrweisezügig fahren und rechtzeitig schalten


6.6. Motor übertourt sich (dreht durch)

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Ursache:Behebung:
Kupplung rutschtKupplung nachstellen, nötigenfalls abgenutzte Bauteile erneuern


6.7. Gräusche

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Ursache:Behebung:
Motor klingelt (klingeln: helles hämmerndes Geräusch im Motor)Kraftstoff der vorgeschriebenen Klopffestigkeit (ROZ 79) verwenden; Vergaser- und Zündeinstellung kontrollieren lassen; Ölkohle von Kolbenboden und Zylinderdeckel entfernen
Klickerndes GeräuschKolbenringe festgebrannt, Ringe vorsichtig wieder gangbar machen, nötigenfalls erneuern


7. Werkzeuge und Zubehör

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Zur Erstausstattung des Fahrzeugs gehören:

  1. Werkzeugtasche mit Inhalt
  2. Poliertuch (SR 4-2/1; SR 4-4)
  3. Glühlampenersatzkasten
  4. Reparaturkasten mit Fühllehre 0,4 mm
  5. Luftpumpe


8. Wissenswertes für den Kleinfahrzeugbesitzer

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Mit der ständig zunehmenden Verkehrsdichte erhöhen sich auch die Anforderungen an das verkehrsrechtliche Wissen aller Verkehrsteilnehmer. Fehlverhalten im Straßenverkehr, dessen Wurzeln nicht selten in der Unkenntnis der Bestimmungen unserer Verkehrsgesetze liegen, ist eine tödliche Gefahr, deren man sich stets bewußt sein sollte.

Es ist deshalb wichtig, daß vor allem der motorisierte Neuling auch nach Erlangung der Fahrerlaubnis sein diesbezügliches. Wissen vertieft und der geübte Fahrer das seine aktualisiert.

Ohne davon den geringsten Abstrich machen zu wollen, möchten wir im folgenden auf einige Paragraphen der StVO und StVZO verweisen, deren technischer Gehalt für den Kleinfahrzeugbenutzer besonders interessant ist.

Das sind:

§ 5 der StVO

Er behandelt die Führung von Fahrzeugen und die Mitnahme von Personen auf oder in Kraftfahrzeugen. Es werden die Fragen der Fahrtüchtigkeit, der Beladung, der Mitnahme von Kindern und der Betriebs- und Verkehrssicherheit erläutert.

§ 48 der StVO

Er behandelt das Mitführen von Anhängern hinter Kraftfahrzeugen und die daraus resultierenden Fahrbeschränkungen.

§ 84 der StVO

Er erläutert den Begriff 'Kleinkraftrad' und klassifiziert die Arten.

§ 85 der StVO

Er beinhaltet die Forderungen, die für die Erlangung der Fahrerlaubnis für ein Kleinkraftrad gestellt werden.

§ 86 der StVO

Er regelt die Fragen der Registrierung und Haftpflichtversicherung, der Veräußerung sowie der Mitführung der entsprechenden Fahrzeugpapiere bei Benutzung dieser Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr.

§ 87 der StVO

Er enthält die Bestimmung über die Erteilung der Betriebserlaubnis.

§ 88 der StVO

Er umreißt den Umfang der möglichen baulichen Veränderungen und deren Genehmigung durch das zuständige Organ der Deutschen Volkspolizei.

Aber auch für die Unterbringung eines Kleinfahrzeugs und die Aufbewahrung brennbarer Flüssigkeiten gibt es gesetzliche Festlegungen. Sie sind in der 'Deutschen Bauordnung' (§§ 449...451) und in den 'Technischen Grundsätzen' zur Arbeitsschutz- und Brandschutzordnung 850/1 - Verkehr mit brennbaren Flüssigkeiten vom 1.10.1962 fixiert. Im Bedarfsfalle sollte man sich dort informieren.

Wie aus dem § 86 der StVO hervorgeht, ist auch für Kleinkrafträder eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Diese Versicherung umfaßt die Befriedigung berechtigter und die Abwehr unberechtigter Entschädigungsansprüche, die unter Berufung auf gesetzliche Haftpflichtbestimmungen zivilrechtlichen Inhalts gegen den Besitzer oder den Fahrer erhoben werden, wenn durch den Gebrauch des Fahrzeugs Sach-, Personen- oder reine Vermögensschäden herbeigeführt werden. Zusätzlicher Versicherungsschutz ist im Rahmen der speziellen Leistungsbedingungen für die freiwillige Kraftfahrzeugversicherung möglich. Die Mitarbeiter der Staatlichen Versicherung der DDR werden Sie hierbei gerne beraten.

Kleinkrafträder sind steuerfrei.

Werter Kunde!

Gestatten Sie bitte auch uns, den Mitgliedern des VERKEHRSSICHERHEITSAKTIVS im IFA-Kombinat VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl ein abschließendes Wort.

Sie haben sich mit dem Erwerb Ihres SIMSON-Kleinfahrzeugs in die Millionenschar der SIMSON-Freunde eingereiht. Wir freuen uns darüber und bitten Sie, sich stets rücksichtsvoll und diszipliniert im Straßenverkehr zu verhalten, damit Leid und materielle Schäden vermieden werden.

Wir wünschen Ihnen mit unserem Erzeugnis eine stets unfallfreie Fahrt und



'Start frei'
Das Verkehrssicherheitsaktiv
im IFA-Kombinat
VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk
Ernst Thälmann Suhl


9. Bedienelemente und Hauptabmessungen der Simson-Kleinfahrzeuge

9.1. Bedienelemente und Hauptabmessungen des Kleinrollers KR 51/1, KR 51/1 F, KR 51/1 S und KR 51/1 K

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Bilder 22 und 23.





Bild 25.

  1. Fußbremse


Bild 26.

  1. Lenksicherung
  2. Kraftstoffhahn
  3. Sitzbankverriegelung
  4. Kickstarter
  5. Fußschalthebel


9.2. Bedienelemente und Hauptabmessungen des Kleinkraftrades SR 4-2/1

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Bilder 27 und 28.





Bild 30.

  1. Fußbremse


Bild 31.

  1. Lenksicherung
  2. Kraftstoffhahn
  3. Fußschalthebel
  4. Kickstarter
  5. Sitzbankverriegelung


9.3. Bedienelemente und Hauptabmessungen des Kleinkraftrades SR 4-4

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Bilder 32 und 33.





Bild 35.

  1. Fußbremse


Bild 36.

  1. Lenksicherung
  2. Kraftstoffhahn
  3. Fußschalthebel
  4. Kickstarter


Ergänzung zur Betriebsanleitung

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für die Typenreihen S 50 und KR 51

Hinweis zur Batterieladung:


Werksseitig ist zur Ladung der Bleibatterie der Anschluß 'wenig Ladung' vorgesehen. Hiermit wird bei normalen Fahrbedingungen eine ausreichende Batterieladung gesichert.

Bei starker Inanspruchnahme der Batterie durch die Gleichstromverbraucher (Blinkleuchten, Signalhorn) bei häufigem Stadtverkehr bzw. Standlicht ist der Anschluß der Leitung 'viel Ladung' (Kabelkennfarbe grün/rot) erforderlich (siehe Schaltplan).

Bei extremer Belastung, z. B. häufige und langfristige Standlichteinschaltung, macht sich eine monatliche Nachladung der Batterie außerhalb des Fahrzeuges erforderlich. Die Arbeiten sollten dem Fachmann überlassen werden.

Hinweis zur Kontrolle der Laufräder:

Die Laufräder des Fahrzeuges unterliegen naturgemäß hoher Beanspruchung. Es empfiehlt sich deshalb, sie in regelmäßigen Abständen auf ihren Zustand hin zu überprüfen und dabei besonderes Augenmerk auf ordnungsgemäße Spannung der Speichen und evtl. Beschädigungen an Felgen und Naben zu richten. Lockere Speichen müssen sofort nachgespannt werden. Sie führen nicht nur zur Minderung der Lastaufnahmefähigkeit der Räder, sondern auch zu einer wesentlichen Verschlechterung des Fahrverhaltens und in der Folge zum Unbrauchbarwerden des Laufrades.

Hinweis zur Wartung der Bremsen:

Zur Gewährleistung ständiger Funktionssicherheit der Bremsen ist die Leichtgängigkeit des Bremsnockens Kontrollen zu unterziehen. Im Bedarfsfalle ist die Lagerung der Bremsnockenwelle neu zu fetten, wie auch die Funktionsfläche des Nockens mit einem dünnen Fettfilm (Hochtemperaturfett) zu versehen. Bremsbelege nicht mit Fett in Berührung bringen! Diese Arbeiten gleichfalls möglichst dem Fachmann überlassen.

Hinweise zur Regenerierung:

Nutzen Sie bitte bei Instandsetzungen auch die kostengünstigen Möglichkeiten des Regenerierungsprogrammes für Ersatzteile und Baugruppen der 'Simson'-Kleinkrafträder. Lassen Sie sich dabei von den 'Simson'-Diensten und Spezialverkaufsstellen des VEB IFA-Vertrieb beraten.



Schaltpläne

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